Warum darf man bei einer Beerdigung nicht warten bis alle Erde auf dem Sarg ist?
Als mein Onkel vor 2 Jahren hier beerdigt wurde wollten wir, also die Angehörigen und Gäste, warten bis die Erde komplett auf dem Sarg ist. Bei uns in Russland ist das so üblich das man bis zum Schluß wartet. Aber nachdem alle etwas Erde draufgeschüttet hatten, bat man uns zu von der Stelle zu gehen. Meine Mutter diskutierte mit den Bestattern und meinte zur Not machen wir das selbst aber wir haben einfach nicht verstanden warum wir uns dann entfernen mussten. Es waren auch keine andere Beerdigungen in der Nähe und die Bestatter hätten es ja eh erstmal fertig machen müssen. Wo ist da das Problem solange daneben zu stehen. Es wären auch nur 4 Personen gewesen und gestört hätten wir sie selbstv. auch nicht.
Warum ist das in DE so? Hat das einen Grund?
11 Antworten
ich habe es auch nicht verstanden. Heute arbeite ich selbst als Bestatterin und kann dir sagen, das auch wir erst ein Grab (Erdgrab) schließen, wenn die Angehörigen weg sind......es hat seine Gründe, welche werde ich jetzt hier nicht schreiben, aber es geht ganz einfach darum, die Angehörigen mit diesem Anblick und auch Geräuschen nicht noch mehr zu erschüttern............
Manchmal sollte man auch etwas als gegeben hinnehmen und den Leuten, die dies täglich machen vertrauen.... :-)
Bitte gern :-)
Und ich sag immer: andere Länder, andere Sitten! Gerade auch bei Beerdigungen.
Ich vermute mal die Gründe sind, das das Geräusch des Baggers laut ist und das das für Angehörige belastend ist.
Früher ging das ja leiser zustande, da damals ein Totengräber das Grab mit einer Schaufel wieder zuschüttete mit Erde.
Warum schreibst Du die anderen Gründe nicht ;hat das etwas mit Pietät zu tun oder mit der Arbeit der Leute die das Grab zuschütten
Geheimnisse gibt es da sicher nicht.
Außer das es sein kann das sich die Leute die mit dem Kleinbagger arbeiten sich pietätlos verhalten könnten
Wenn eine Gruft ausgehoben wird dann verlegt man eine Schalung, damit sie nicht wieder zusammenbricht.
Diese Schalung muss anschließend entfernt werden. Und wie bekommt man die unteren Bretter heraus? Rchtig, jemand muss in die Gruft steigen......und steht somit dan auf dem Sarg
Schade dass Du die wichtigste Frage nicht beantwortest. Ehrlich gesagt, überzeugen mich die Gründe (aber es geht ganz einfach darum, die Angehörigen mit diesem Anblick und auch Geräuschen nicht noch mehr zu erschüttern) nicht. Im Gegenteil, ich würde mir Sorgen machen, dass die Leiche geklaut oder verkauft wird. Auf so eine Beerdigung würde ich mich nicht einlassen.
Ich habe deine Antworten gerade gelesen und mir ist ein Schauer über den Rücken gelaufen. Was um Himmels Willen machen Bestatter und Friedhofsarbeiter mit den Sarg, dass man so geheimnisvoll darüber Schweigen muss? Du kannst mir nicht erzählen, dass nur das "auf den Sarg stehen" gemeint war! Was ist das für ein Anblick, den Angehörige nicht sehen dürfen? Was bedeutet diese Aussage:
es hat seine Gründe, welche werde ich jetzt hier nicht schreiben, aber es geht ganz einfach darum, die Angehörigen mit diesem Anblick und auch Geräuschen nicht noch mehr zu erschüttern
Ich stelle mir gerade vor, das der Arbeiter nicht nur die Verschalung dort rausholt, sondern dass er auch den Sarg in jede Richtung schmeißt, umdreht, hochkant stellt, gegebenenfalls auch noch einschlägt, weil irgend was nicht passt. Du hast mit deinen geheimnisvollen Andeutungen mehr Unsicherheit in die Welt gesetzt, als nötig war.
ich sehe, dass Vivi2010 auch völlig verunsichert war, du hast ihr nicht geantwortet, obwohl du eine Benachrichtigung bekommen hast.
Was wird mit den Sarg und der Leiche angestellt, wird der Sarg geöffnet und ggf. irgend welche Beigaben entwendet? Was dürfen die Angehörige nicht mehr mitbekommen?
Bitte beantworte meine Frage, ich mache mir echt Gedanken darüber!
Hallo, Benachrichtungen bekomme ich nicht mehr... bin jetzt auch das erste mal nach Jahren wieder hier und dies war die erste Benachrichtung die ich wieder bekommen habe...
Wenn ein Sarg bestattet wird, dann ist im Grab eine sogenannte Schalung. Bretter, die verhindern, das Erde nachläuft bzw. einsackt.... diese Schalung muss nach der Bestattung entfernt werden. Dazu müssen wir zum Teil auf den Sarg "treten", weil der Platz ja sehr beengt ist.
Aber die Särge sind so stabil, das man da auch nichts kaputt macht....
Das ist es was die Angehörigen nicht unebdingt mitbekommen sollen.... kein Sarg wieder wieder herausgeholt oder sont irgendwas....
Danke für deine Antwort, aber ich musste einfach nachfragen, weil du das so geheimnisvoll beschrieben hast und nichts weiter dazu sagen wolltest, das schürt Ängste!
Ich vermute mal es hat damit zu tun das heute ja die Kleinbagger die Erde hineinschaufeln und nicht wie früher der Totengräber mit seiner gewöhnlichen Handschaufel
wo ist denn andersherum das Problem, dass man erst sich mit den anderen Trauergästen im Cafe wie ja üblich trifft beim Beerdigungskaffee und hinterher, wenn das Grab fertig zugeschaufelt ist nochmal zu besuchen. So ist das halt in Deutschland üblich. Diese Friedhofsgärtner müssen arbeiten und wer möchte schon von 8 Augenpaaren bei jedem Handgriff beobachtet werden. Ist das so spannend zuzusehen, wie der Angehörige komplett mit Erde zugehäuft wird? Oder denkst Du, die machen da noch irgendeinen Blödsinn mit dem Sarg und sie schicken Euch deshalb weg???
Ist doch völlig egal. Der Trauernde hat einen Wunsch geäußert. Er möchte einfach weiter mit zusehen.und das soll nicht erlaubt sein, weil andere das anders machen? Was für ein Hochmut.
Es ist auf deutschen Friedhöfen inzwischen fast überall üblich, ein Grab mit einem Kleinbagger zu schliessen. Das sieht dann aus wie die Abschlussarbeiten nach der Reparatur eines Rohrbruchs - mit dem Unterschied, dass im Straßenbau sorgfältiger gearbeitet wird als auf einem Friedhof.
Es liegen in der Tat Welten zwischen deutscher Maschinenarbeit und einer Bestattung, wie sie im ersten Kapitel des "Dr. Zhivago" beschrieben ist.
Ich denke mal, dass dies aus Rücksicht auf euch erfolgte.
Es ist nämlich nicht so, wie man es immer so schön im Fernsehen sieht, dass ein oder zwei Männer mit der Schaufel, das Grab wieder zuschütten.
Da kommen in der Regel die Bediensteten der Gemeinde mit einem Mini-Bagger und schütten das Grab dann zu. Dabei steht nicht die Pietät im Vordergrund sondern der Auftrag, da es sich bei den Bediensteten normalerweise um Mitarbeiter des Gartenamtes handelt, die für die Pflege von Büumen etc. zuständig sind und entsprechend noch weitere Aufträge haben.
Und ich denke diese Arbeitsweise, Hektik und auch Krach ist nicht unbedingt das, was man einer Trauergemeinde direkt nach einer Beerdigung antun will.
Tja, aber wenn die Trauernden dann doch bleiben wollen? Wo ist das Problem?
Ich finde deine Frage sehr berechtigt. Und dass Angehörige beim Zuschütten des Grabes dabei sind und Bestatter dies nicht wollen, ist ja klar. Ales muß ökonomisch laufen, wenn auch zu Lasten der Pietät.
Oftmals wird heute ein Hund würdevoller verscharrt als ein Mensch.
Es ging weniger ums Vertrauen. Wollte es nur verstehen, da wir es nicht gewohnt waren. Sonst hatten wir immer bis zum Schluss warten dürfen bei uns und von Geräuchen hab ich auch nichts schlimmes vernommen. Aber danke für die Antwort sie erklärt mir das es um Piätät geht. Danke