Welpe hat angst vor anderen Hunden, was tun?

6 Antworten

Wie dsupper schon schreibt, langsam dran gewöhnen.

Schade ist, dass die Trainerin bei Euch da so gar nichts versucht dran zu ändern.

Zwar gefällt mir die Idee mit der Box schon wesentlich besser als wenn inkompetente Trainer sagen da muß er durch, aber auf Dauer gesehen ist das auch keine Lösung.

Auf solche Antworten wie:"Angst ignorieren" solltest Du geflissentlich drüber hinwegsehen! Wie dsupper schon schreibt, verstärkt das nur noch das Verhalten.

...und ja wir würden unseren Kindern Schutz und Trost geben und genau das sollten wir auch bei unseren Hunden tun, denn wer es als Bezugsperson bei seinem Hund nicht tut, verhält sich ganz einfach in Augen des Hundes asozial.

Warum wir es tun sollten ist leicht erklärbar, beim Menschen sowie beim Hund gibt es Hormone und die beeinflussen Verhalten. Ein unsicherer oder gar ängstlicher Hund zittert nicht um Aufmerksamkeit zu bekommen, das ist mehr als nur an den Haaren herbeigezogen, es ist Verhalten welches gezeigt wird um daran zu erkennen wie sich ein Hund fühlt, Angst wird nicht geschauspielert, das geht verhaltenbiologisch gar nicht, sondern entsteht Angst im Gehirn und es ist ein Unding wenn hier Leute schreiben Hunde würden ängstliches Verhalten zeigen um Aufmerksamkeit zu bekommen, bei solchen Aussagen wird mir wirklich speiübel!

...bezüglich der Hormone. In stressigen Situationen somit auch bei Angst, werden Hormone wie Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin sezerniert. Wenn ich nun die Angst ignoriere, dann verstärken sich diese Hormone und irgendwann ist der Hund komplett erschöpft, das ist beim Menschen übrigens genauso.

Stell Dir vor, Du wirst einer stark beängstigenden Situation ausgesetzt, dadurch wird es nicht besser es wird immer schlimmer vielleicht entwickelst Du sogar noch Bauchweh und/oder Schwindelgefühl, aber irgendwann ist der Körper nicht mehr in der Lage das abzufangen und schaltet somit auf Sparflamme was heißt Du bist komplett erschöpft und psychisch gesehen nimmst Du in Folge das hin was man dort mit Dir macht, denn der Körper schafft es nicht mehr diesem Stress standzuhalten. Das ist eine Traumatisierung.

Nichts anderes passiert mit einem Hund dem man der Angst aussetzt und ihn in dieser prekären Lage stecken lässt.

Wenn wir unserem Hund aber Schutz bieten und der Hund diesen annehmen kann, dann entstehen im Hundekörper auch Hormone und somit ist es unsere aller beste "Waffe" gerade bei einem Welpen ihm Schutz zu bieten in beängstigenden Situationen.

Auch hier wie schon angemerkt entstehen Hormone, nämlich Serotonin und Oxytocin, diese Hormone sind Antagonisten (Gegenspieler) von Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin.

Sie senken nachweislich den Stresslevel und verhelfen dem Hund sich ein wenig zu beruhigen.

In genau diesen Situationen ist es also bei Gott nicht ratsam das Verhalten welches gar nicht absichtlich gezeigt werden kann, zu ignorieren sondern genau diesen Schutz den er bei Dir sucht zu bieten.

Jetzt ist das natürlich in einer Hundeschule äusserst ungünstig wenn der Hund solch ein starkes Angstverhalten zeigt und eigentlich müsste die Trainerin dann eine Ecke zur Verfügung stellen, wo ein gut sozialisierter Hund mit Herrchen/Frauchen mit Dir und Denem Hund trainiert. Das ist natürlich in Gruppenstunden kaum zu bewerkstelligen, dafür bräuchtest Du Einzelstunden.

Eine Gruppenstunde kann logischerweise dafür nicht genutzt werden, denn was machen dann die anderen in dieser Zeit die ja auch für diese Stunden zahlen. Du verstehst also was ich meine, hoffe ich. Du brauchst Einzelstunden.

Die Angst aber verstärkst Du niemals insofern der Hund Deine Zuwendung annehmen kann und das hört sich hier genau danach an.

Ergo niemals ignorieren bitte, damit schwächst Du jegliches Vertrauen des Hundes in Deine Fähigkeiten.

Sinnvoll wäre es tatsächlich Schritt für Schritt mit ihm zu üben. Auf Spaziergängen würde ich mich etwas entfernter hinstellen und den Hund sich ruhig hinter mir verstecken lassen, denn dann kann er Dich als "Schutzwall" zwischen dem Angstauslöser dem großen anderem Hund und Dir akzeptieren und sich das ganze aus der Ferne ansehen.

Hundekontakt würde ich nur und ausschließlich mit gut sozialisierten großen Hunden erlauben, denn so lernt er das diese friedlich sind.

Dann ist natürlich noch der Größenunterschied zu beachten. Ein großer Hund der zwar friedlich ist, aber stürmisch ist nicht ratsam, denn auch da kann es für Deinen Kleinen zu unschönen Erlebnissen kommen, er kann beim Spiel überrannt werden und auch verletzt auch wenn es nichts aggressives hat, aber trotzdem kann sich Dein Kleinder damit stark weh tun. Auch das wäre natürlich bei seiner sowieso schon vorhandenen Angst nicht ratsam.

Deshalb große aber ruhige Hunde, die sich eben verhaltenstechnisch eher mit Beschwichtigung ergo ruhigen Bewegungen nähern, das sagt Deinem Hund in Hundesprache "Ich tue Dir nichts, ich hab friedliche Absichten, ich würde Dich gerne kennenlernen".

Vielleicht fragst Du mal Deine Trainerin nach Einzelstunden, wobei sie eigentlich schon von selbst hätte auf diesen Gedanken kommen müssen und dort wäre sicher auch ein Hund mit Halter dabei, die Dich respektive Euch unterstützen könnten.

Auch wäre es eine Möglichkeit dort mal nen Halter zu fragen, der vielleicht einen solchen Hund hat, das ihr Euch mal trefft und mit dem Hund gemeinsam übt.

Das könnte ihm auch verhelfen sich in den Gruppenstunden sicherer zu fühlen, wenn dort einer ist, mit dem er sich schon sehr gut versteht.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Hallo,

es ist eigentlich völlig normal, wenn Welpen Angst vor anderen Hunden haben - das macht sie nicht zu "Angsthunden".

Da der "Welpenschutz", der vielen Hundehaltern noch so im Kopf herumspukt, nur ein Ammenmärchen ist, sollte man lieber daran denken, dass in der Natur fremde Welpen von anderen erwachsenen Hunden Konkurrenten für die eigenen Welpen wären und deshalb totgebissen würden. Dann ist die Angst eines jungen Hundes wohl ziemlich verständlich.

Dein Hund reagiert also völlig normal und sucht dabei bei dir den Schutz, den du als "Rudelführer" ihm zu geben verantwortlich bist. DAS solltest du auch immer und überall machen!

Diese "Welpenspielstunden" sind ohnehin das absolut Verkehrteste, was man einem jungen Hund antun kann. Das ist kein "Spiel", was da stattfindet, das ist die Übung für den Ernstfall. Sich völlig fremde Hunde mit völlig unterschiedlicher Sozialkompetenz und völlig unkontrollierten Erfahrungen fallen dort übereinannder her - ganz unterschiedlich vom Alter, vom Gewicht, vom "Mut", von den Erfahrungen .... und die Besitzer stehen dabei und freuen sich, weil die Kleinen so schön "spielen" ..... Und wer gerempelt und gemobbt oder anderweitig angegangen und untergebuttert wird, der "muss das abkönnen" ..... "der lernt Hundeverhalten" ....

Leider ist es nicht so, denn diese Hunde hätten jetzt den Schutz ihres Menschen gebraucht und auch verdient .....

Biete deinem Hund so lange Schutz, wie er ihn braucht!! Schau zu, ob es in deiner Nähe ein oder zwei andere vllt. junge, ebenso kleine Hunde gibt, oder schon erwachsene kleine Hunde, die absolut friedlich und freundlich sind. Und an diese Hunde solltest du geduldig und sorgsam deinen Kleinen gewöhnen - damit sie nicht mehr "fremd" sind und ihn nicht ängstigen. Nur so, in langsamen und geduldigen Schritten wird dein Kleiner es lernen, mit anderen Hunden ohne Angst und somit auch ohne Aggression (vor lauter Angst) umzugehen.

DU bist sein Schutzwall, du musst ihn beschützen - das ist deine Aufgabe. Und nur ein sich beschützt fühlender Hund wird sicher im Umgang mit anderen Hunden ....

Gib ihm alle Zeit, die er braucht und zwinge ihn bloß nicht, sich anderen Hunden zu stellen, wenn er dazu noch nicht in der Lage ist .... denn dann erziehst du dir einen kläffenden, aggressiven Hund

Gutes Gelingen

Daniela

Swana75  06.10.2019, 17:19

Genau so wird es ganz bestimmt klappen!

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Wenn die anderen Welpen größer sind, solltest Du auf einiges achten.

Die Welpengruppe sollte nicht zu gross sein -

ich finde 4-5 Welpen sind genug -

oder es ist mehr als ein Trainer dabei.

Der/Die Trainer sollten regulierend eingreifen wenn es zu heftig zugeht und sie sehen, daß ein bestimmter Welpe mobbt oder gemobbt wird.

Es darf niemals passieren, daß immer nur einer bzw immer der gleiche Welpe "das Opfer" ist.

Notfalls muss der Trainer einen der Welpen kurz aus dem Spiel nehmen, der gemobbt hat oder zu heftig wurde. Die Welpen sollen ja genau das lernen. Es ist daher nicht schlimm, sondern schlicht soziales Lernen !

Mit einer Welpenspielstunde wo eventuell nicht regulierend eingegriffen wird, weil "die Hunde das ja unter sich ausmachen" kannst Du den Hund echt seelisch kaputt machen und hast dann die nächsten 15 Jahre entweder einen völlig panischen Hund oder einen giftigen kleinen Kläffer an der Leine der jedesmal abdreht wenn er andere Hunde nur von Weitem sieht.

Je nachdem ob der Welpe früher oder später als Lösung ausprobiert, nach vorne zu gehen......

Überlege genau was Du machst und vor allem WIE

Im Sinne Deines Hundes !

Herzliche alle pfotendrückende Grüße

Jesska

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Jesska2009  10.10.2019, 22:07

Außerdem würde ich mir von einem kompetenten Hundetrainer zeigen lassen, wann ein Eingreifen nötig ist und wann eben auch nicht. Lass Dich für die Ausdrucksweise von Hunden schulen. Dann bekommst Du auch selbst ein Gefühl dafür.

Wenn Du das im Laufe der Zeit praktisch umsetzt, wird Dein Welpe das mitkriegen und Dir immer mehr vertrauen können. Du hast die Verantwortung. Lass Deinen Welpen niemals im Stich, sondern handele zu seinem Vorteil und er wird Dich dafür sehr sehr lieben und respektieren. Alles Liebe für euch

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Hi,

Angsthunde sind speziell. Man muss sich komplett anders verhalten, als die menschliche Natur es vorgibt.

Wenn unsere Kinder Angst haben, dann geben wir ihnen Schutz und Trost.

Bei Hunden verursacht das leider nur, dass die Hunde das Angstverhalten generalisieren - also immer wieder zeigen. Für Hunde bedeutet Schutz und Trost eine Belohnung. Um die Belohnung zu ergattern, brauchen sie nur Angst zeigen. Sie haben sehr schnell raus, wie sie gucken müssen, ein bisschen zittern, Schwanz einklemmen und schon kümmert sich der Mensch um sie. Auch bestrafendes Verhalten des Menschen wird als Belohnung - Aufmerksamkeit - aufgefasst.

Tatsächlich tut man sich und dem Hund einen Gefallen, wenn man das Angstverhalten des Hundes komplett ignoriert. Um ihn nicht zu überfordern, sollte man die angstauslösenden Situationen dosiert steigern. Wenn ihr also große Hunde trefft, dann bleib ein bisschen auf Abstand und tu so, als ob es das normalste der Welt wäre. Geh weiter, oder bleib stehen. Sprich nicht mit deinem Hund, fass ihn nicht an. Wenn der Welpe etwas älter ist, ist es hilfreich ihm in der Angstsituation Kommandos zu geben. "Sitz, Steh, Komm, Bleib". Dann wird er aus der Situation, die er sonst anstarrt genommen und kann seinen Stress abbauen. Wenn der Hund ruhig ist, ist er eventuell immer noch im Angstmodus - in dem Zustand darf man nicht belohnen. Da ist es besser ihn für ein ausgeführtes Kommando zu belohnen.

Offensichtlich ist er mit der Welpenschule noch überfordert und du musst ihm einfach mehr Zeit geben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
spikecoco  07.10.2019, 10:09

bei diesen Ratschlägen wird auch der Halter und der Hund sowieso völlig überfordert sein.

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Jesska2009  10.10.2019, 15:24

da wird sich der Welpe noch einsamer vorkommen, komplett alleine gelassen und trotz Schutz suchens von Herrchen/Frauchen im Stich gelassen. Booooah, echt gruselig.

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Es gibt so eine Art Welpenspielstunde, da kannst du ja vllt mal mit ihm hingehen.

Und gib ihm Zeit.

Aiqueen 
Fragesteller
 06.10.2019, 16:46

Die Welpenschule ist ja sowas ähnliches die Welpen spielen und später dann bisschen lernen

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