Welches Mittel ist für die Goldfällung aus Tetrachlorid-Goldsäure empfehlenswerter: Eisenchlorid III oder Natriumdisulfit (E 223)?

1 Antwort

Also, Du hast eine Lösung von [AuCl₄]⁻ und willst daraus Gold ausfällen, vermutlich als Metall. Dazu brauchst Du offenbar ein Reduktionsmittel (Au⁺ᴵᴵᴵ→Au⁰), daher ist FeCl₃ natürlich nicht brauchbar.

4 [AuCl₄]⁻ + 3 S₂O₅²⁻ 27 H₂O ⟶ 4 Au + 6 SO₄²⁻ + 16 Cl⁻ + 18 H₃O⁺

Mit Disulfit kann man auf jeden Fall eine Reaktionsgleichung anschreiben, aber ich weiß nicht of diese Reaktion gut geht. Aus der Analytischen Chemie erinnere ich mich düster, daß man Edelmetalle mit Hydrazin ausfällen kann, warum nimmst Du das nicht?

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Chemiestudium mit Diss über Quanten­chemie und Thermodynamik

Josalbi 
Beitragsersteller
 10.04.2019, 10:09

Danke für Dein Info! Leider geht der DANKE-Button nicht... Sehr interessant, denn dieses "FeCl₃" wird hierzu - neben dem "E223", das ich bislang immer, aber eben nicht immer mit dem erwarteten Erfolg verwendete - sehr oft ermpfohlen. Andererseits Hydrazin noch kein einziges mal!...weshalb ich das noch nicht kenne. Daher nochmals besten Dank für Dein Info.

0
indiachinacook  10.04.2019, 11:43
@Josalbi

Und so steht es im Jander–Blasis (16. Aufl) auf pagina 506:

Reduktionsmittel sind die wichtigsten Reagenzien zum Nachweis von Gold. Gold(III)-Ver­bin­dun­gen werden von ihnen zum metal­lischen Gold reduziert, das häufig — besonders bei geringen Mengen — mit purpurroter oder roter bzw. blauer Farbe kolloidal gelöst bleibt.

Die Reduktion kann in saurer, neutraler oder alkalischer Lsg. erfolgen. Metalle wie Zn und Fe, ferner Fe(II)-Salze, H₂S0₃ u. Oxal­säure reduzieren z. B. in schwach saurer Lsg., wobei die Lsg. zunächst eine rote oder blaue Färbung annimmt u. sich schließlich Au als braunes Pulver abscheidet.

Eine gesättigte alkoholische Lsg. von Formaldehyd fällt Gold aus stark saurer Lsg. bereits in der Kälte voll­stän­dig in Form glän­zen­der Flitter, während in al­kali­scher Lsg. die Reduktion erst beim Erwärmen einsetzt. SnCl₂ fällt eben­falls aus konz., stark sauren Lösungen Au als braunes Pulver.

Hydrazin u. Hydroxylamin reduzieren sowohl in saurer als auch in neutraler u. al­kalischer Lösung. In alkalischer Lsg. bewirkt H₂0₂ unter stürmischer 0₂-Ent­wick­lung bereits in der Kälte eine Reduktion des Au(III) zu einem schwarzen Nieder­schlag, der sich beim Er­hit­zen zu­sam­men­ballt u. eine rotbraune Farbe annimmt. Pt wird dagegen in alkalischer Lsg. von H₂0₂ nicht reduziert.

Führt man die oben erwähnte Reduktion mit SnCl₂ in sehr verd., schwach saurer Lsg. aus, so bildet sich eine recht beständige, pur­pur­rot bis braun gefärbte, kol­loi­dale Lsg. von Gold, so genannter Cas­sius’scher Gold­purpur, s. 5., S. 500. Das infolge Hydro­lyse des Sn(IV) in der schwach sauren Lsg. gebildete Zinndioxid­hydrat verhindert die Flockung der Gold­teilchen und wirkt als "Schutz­kolloid". Beim Ein­engen der Lsg. oder bei Reduk­tion konz. Gold­lösungen fällt das Ad­sorp­tions­kolloid in Form roter Flocken aus. Diese werden beim Be­han­deln mit Am­moniak leicht peptisiert u. gehen wieder kolloidal in Lösung.

0