Welches Mittel ist für die Goldfällung aus Tetrachlorid-Goldsäure empfehlenswerter: Eisenchlorid III oder Natriumdisulfit (E 223)?
ANMERKUNG: Bei der Ausgangs-Lösung handelt es sich um ein, mit (zumindest u.a.) Goldionen angereichertes Königswasser.
Bitte auch um die Begründung für die, nach Ihrer Auffassung empfohlene Variante.
1 Antwort
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Also, Du hast eine Lösung von [AuCl₄]⁻ und willst daraus Gold ausfällen, vermutlich als Metall. Dazu brauchst Du offenbar ein Reduktionsmittel (Au⁺ᴵᴵᴵ→Au⁰), daher ist FeCl₃ natürlich nicht brauchbar.
4 [AuCl₄]⁻ + 3 S₂O₅²⁻ 27 H₂O ⟶ 4 Au + 6 SO₄²⁻ + 16 Cl⁻ + 18 H₃O⁺
Mit Disulfit kann man auf jeden Fall eine Reaktionsgleichung anschreiben, aber ich weiß nicht of diese Reaktion gut geht. Aus der Analytischen Chemie erinnere ich mich düster, daß man Edelmetalle mit Hydrazin ausfällen kann, warum nimmst Du das nicht?
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Und so steht es im Jander–Blasis (16. Aufl) auf pagina 506:
Reduktionsmittel sind die wichtigsten Reagenzien zum Nachweis von Gold. Gold(III)-Verbindungen werden von ihnen zum metallischen Gold reduziert, das häufig — besonders bei geringen Mengen — mit purpurroter oder roter bzw. blauer Farbe kolloidal gelöst bleibt.
Die Reduktion kann in saurer, neutraler oder alkalischer Lsg. erfolgen. Metalle wie Zn und Fe, ferner Fe(II)-Salze, H₂S0₃ u. Oxalsäure reduzieren z. B. in schwach saurer Lsg., wobei die Lsg. zunächst eine rote oder blaue Färbung annimmt u. sich schließlich Au als braunes Pulver abscheidet.
Eine gesättigte alkoholische Lsg. von Formaldehyd fällt Gold aus stark saurer Lsg. bereits in der Kälte vollständig in Form glänzender Flitter, während in alkalischer Lsg. die Reduktion erst beim Erwärmen einsetzt. SnCl₂ fällt ebenfalls aus konz., stark sauren Lösungen Au als braunes Pulver.
Hydrazin u. Hydroxylamin reduzieren sowohl in saurer als auch in neutraler u. alkalischer Lösung. In alkalischer Lsg. bewirkt H₂0₂ unter stürmischer 0₂-Entwicklung bereits in der Kälte eine Reduktion des Au(III) zu einem schwarzen Niederschlag, der sich beim Erhitzen zusammenballt u. eine rotbraune Farbe annimmt. Pt wird dagegen in alkalischer Lsg. von H₂0₂ nicht reduziert.
Führt man die oben erwähnte Reduktion mit SnCl₂ in sehr verd., schwach saurer Lsg. aus, so bildet sich eine recht beständige, purpurrot bis braun gefärbte, kolloidale Lsg. von Gold, so genannter Cassius’scher Goldpurpur, s. 5., S. 500. Das infolge Hydrolyse des Sn(IV) in der schwach sauren Lsg. gebildete Zinndioxidhydrat verhindert die Flockung der Goldteilchen und wirkt als "Schutzkolloid". Beim Einengen der Lsg. oder bei Reduktion konz. Goldlösungen fällt das Adsorptionskolloid in Form roter Flocken aus. Diese werden beim Behandeln mit Ammoniak leicht peptisiert u. gehen wieder kolloidal in Lösung.
Danke für Dein Info! Leider geht der DANKE-Button nicht... Sehr interessant, denn dieses "FeCl₃" wird hierzu - neben dem "E223", das ich bislang immer, aber eben nicht immer mit dem erwarteten Erfolg verwendete - sehr oft ermpfohlen. Andererseits Hydrazin noch kein einziges mal!...weshalb ich das noch nicht kenne. Daher nochmals besten Dank für Dein Info.