Welcher Kabelquerschnitt bei ca 40 Meter Drehstromleitung?

3 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet
Laut Internet reicht da sogar ein 1,5 Querschnitt.

Und genau deshalb haben Laien die Finger von der Elektroinstallation zu lassen. Es gibt viel zu viel Falschwissen im Internet, haufenweise Möchtegern-Experten und viele Details, auf die man gar nicht aufmerksam gemacht wird, die jedoch für eine fachgerechte Installation essenziell wichtig sind. Und selbst wenn du alle nötigen theoretischen Informationen dazu findest, hast du immernoch nicht die fachlichen Kenntnisse und Erfahrungen, um die Arbeit korrekt durchzuführen.

Für die Berechnung von Kabeln und Leitungen im Bereich der Niederspannung braucht man mehr als nur die benötigte Leistung und die Länge. Die Verlegeart (dazu gibt es festgelegte Tabellen), Endgeräte (in diesem Fall vermutlich Drehstrom-Steckdosen) und deren maximale Belastbarkeit, die Art und Charakteristik der Absicherung, die Umgebungstemperatur, all das hat Auswirkungen auf die Querschnittsberechnung.

Sobald der Stromkreis einen trennbaren Anschluss (sprich eine Steckdose) beinhaltet, darfst du nicht mit dem Anschlusswert des Geräts rechnen, sondern musst die Nennleistung der Absicherung verwenden. Bei 16A pro Phase hast du somit eine Drehstromleistung von rund 11kW. Darauf muss dann dementsprechend auch die Zuleitung ausgelegt sein.

Bei 3% Spannungsfall ist bei dieser Absicherung und 40m Länge ein Querschnitt von mindestens 2,5mm² notwendig. Auch die Tabelle der Verlegeart (in diesem Fall D) setzt einen Querschnitt von mindestens 2,5mm² aus. Ich persönlich würde jedoch ein 5x4mm² verlegen, um im Fall der Fälle später noch die Absicherung aufrüsten zu können, falls man doch mehr Leistung benötigt. Je nach potentieller Ausbaumöglichkeit könnte man auch darüber nachdenken, 6mm² zu verlegen, in der Hauptverteilung höchstmöglich abzusicherung und in der Gartenhütte eine kleine Unterverteilung mit ein paar LS-Schaltern zu setzen. Dann könnte man auch mehrere Drehstromsteckdosen und auch "normale" Steckdosen damit versorgen und hätte die Sicherungen der einzelnen Stromkreise direkt vor Ort, müsste im Fehlerfall also nicht erst ins Haus laufen.

Das Kabel muss mindestens ein NYY-J sein, sobald es der Witterung oder Feuchtigkeit ausgesetzt ist. Das Kabel kann theoretisch direkt in der Erde vergraben werden, sollte aber dennoch unbedingt in einem Leerrohr verlegt werden, um das Kabel austauschen oder ein weiteres nachziehen zu können. So ist es außerdem besser vor dem Erdreich geschützt.

Ich muss dich auch noch darauf hinweisen, dass du das Kabel zwar selbst verlegen, aber nicht anschließen darfst. Das muss von einer Elektrofachkraft übernommen werden, die am Ende auch eine Erweiterungsprüfung nach DIN VDE 0100-600 durchführt.

1,5mm² ist zu wenig. Der Spannungsfall wäre bei der Absicherung über 3%. Du brauchst mindestens 2,5mm². Bei Wechselstrom wäre der Spannungsfall noch höher, da sich die Leitungslänge verdoppelt.


TecJanM 
Beitragsersteller
 11.12.2022, 23:06

Das hatte ich ja eingeplant. Wollte nur wissen ob 2,5² genug sind für die lange Strecke. Was genau meinst du aber mit Wechselstrom? 230V? Drehstrom ist doch auch Wechselstrom, oder nicht? Danke für die schnelle Beantwortung der Frage!

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heilaw  12.12.2022, 09:42
@TecJanM

Bei 40m würde ich ein 5 x 4,0 mm² verwenden.

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Laut Tabelle liegst Du mit 2,5mm² richtig.