Welche Zielgruppe liest die Zeit?
Hallo ich lese regelmäßig die Zeit und Frage mich welche Zielgruppe angesprochen werden soll (ich denke ich mit meinen 19 Jahren gehört nicht dazu aber egal trotzdem interessant). Ich weiß es soll das Bildungsbürgertum ansprechen aber wenn genau Lehrer Professoren Physiker es sind ja alles unterschiedliche Bildungsbürge und welche politische Meinung wird überwiegend vertreten spricht es mehr die Wähler der SPD an oder der CDU? Zeitungen sind meiner Ansicht nie ganz unpolitisch zumal im Vorstand oft Politiker sitzen hier Helmut Schmidt.
Ich bemerke das sie linksliberal ist aber oft habe ich das Gefühl sie ist pro CDU. Vielleicht ist meine Überlegung auch unsinnig aber es beschäftigt mich gerade.
6 Antworten
Ich habe die Zeit eine zeitlang wöchentlich gekauft und auch eine Weile abonniert. Inzwischen bin ich kein treuer Leser mehr, eher sporadisch mal eine Ausgabe kaufen. Meine lokale Tageszeitung informiert mich ausreichend über Ereignisse usw.
Die Berichterstattung und Artikel sind sehr interessant, oftmals aber nicht unbedingt meiner Meinung entsprechend. Aber hier gilt das Motto: Bild dir deine Meinung!
Und wer die Zielgruppe ist. Nuja, ich habe in meinem Leben weder Hochschule, Universität noch Gymnasium besucht. Auch egal. Ich lese sowieso das auf was ich gerade Lust habe.
Ich habe mal gehört "Die Zeit" wäre die Zeitung der Studenten. Da sie eine Wochenzeitung ist und das Abo günstiger als bei einer Tageszeitung und die Leserschaft nicht jeden Tag die Zeitung lesen muss um zu wissen, was sich die Woche so alles entwickelt hat. Zudem hat sie ein vergleichbares Sprach-und Bildungsniveau wie die Süddeutsche, FAZ, Züchricher, usw. Aber im Prinzip glaube ich nicht, dass sie sich vollkommen einem politischen Lager zuordnet. Tendenziell würde ich sagen, dass sie links der Mitte agiert, und vermutlich die Anhänger der "Grünen" prozentual die größte Lesergruppe ist.
Die Zeit wird ganz gern von Linken, Linksliberalen und Liberalen gelesen. Es ist vor allem das Bildungsbürgertum, das sie konsumiert und kommentiert. Auch ich schreibe öfters online Leserbriefe dort und finde dabei Anklang.
Hi.
Nein pro-CDU ist sie sicher nicht. Auch für linksliberal halte ich sie nicht (aber ein CSU-Anhänger, der ich nicht bin, würde sie sicher sogar als "links" bezeichnen).
Sie wird gelesen von Linken, Halblinken, Viertellinken, Linksliberalen, Sozialdemokraten, Anhängern der Grünen, Anhängern der Linken, Rentnern, Studenten, Referendaren, Pensionären, Politikern, Wissenschaftlern, Lehrern, Studienräten, Intellektuellen, Halb-Intellektuellen, Anintellektualisierten, Bildungsbürgern und solchen, die meinen, das sie es sind - und ein paar weitere Schubladen habe ich sicher noch vergessen ...
Ich halte die ZEIT für die beste Wochenzeitung Deutschlands und wahrscheinlich die niveauvollste Wochenzeitung in Europa - viel weiter reicht mein Blick leider nicht (in den USA jedenfalls gibt es meines Wissens nichts Vergleichbares).
Gruß, earnest
Das Bildungsbürgertum - da hast Du recht! Ein Zeit-Abo gehört zum Habitus. Logo ist die Zeit politisch - wie kann eine Zeitung unpolitisch sein? Du meinst wahrsch. "parteilpolitisch"?
Die Zeit ist erklärtermaßen überparteilich und ist die einzige überregionale Zeitung , die das auch konsequent durchhält.
In der Leserschaft sind bezgl. der Parteien, die kleineren Eliten-Parteien FDP und Grüne überrepräsentiert! Linksliberal - auch richtig! Die meisten VErantwortlichen, einen Vorstand hat die Zeitung nicht aber Herausgeber und (Chef)redakteure, da sind die meisten wie gesagt linksliberal: bürgerlicher Flügel von SPD und Grünen
earnest - da hast DU recht mit dem Einwand- ist ne schwierige Schublade, wir haben da aneinander vorbeigeredet: Und ich war nicht präzise genug (weil ich glaube den Begriff des Fragestellers übernommen hatte) mit den Begriffen: Ich meinte es nicht bezüglich politischer Kräfte in ihrer deutschen Tradition, schon gar bzgl. der Parteinenlandschaft der Bundesrep. sondern eher gesellschaftlich: links-liberal mit Bindestrich: sowohl liberal = bürgerlich (weniger beim feuilleton) und liberal = weltoffen
Kannst Du mit meiner Korrektur leben? ;) Grüße
Selbstverständlich - zumal wir in der Sache selbst völlig einig sind.
:-)
Herzliche Grüße - und dein Nick gefällt mir.
e.
"Linksliberal" ist eine schwierige "Schublade". Und zwar, weil der Begriff (jedenfalls für mich) untrennbar verbunden ist mit linksliberalen Vertretern der FDP wie z.B. K.H. Flach, E. Hamm-Brücher, G. Baum usw.
Diese Vertreter sind aber entweder verstorben oder befinden sich im politischen Ruhestand (ein G. Baum meldet sich noch gelegentlich - nicht zum Schaden der politischen Diskussion). Die inzwischen in der Bedeutungslosigkeit versunkene Gesamtpartei FDP wurde aber in ihrer Linie schon lange nicht mehr von "Linksliberalen" bestimmt.
Auch die Linie der ZEIT finde ich nicht "linksliberal" im Sinne des "bürgerlichen Flügels von SPD und Grünen"; ich sehe auch nicht, daß die Redakteure diesem Flügel angehören. Ich halte die Zeit für "multi-perspektivisch" im besten Sinn - was ja auch gleich die ihr von dir zu Recht attestierte Überparteilichkeit einschließt.
Mein Fazit: Eben keine Schublade für die Zeit. Das zeichnet sie aus. Und das finde ich gut so.
Gruß, earnest