Welche Vorteile hat der virtuelle Freund?
ja, also die Frage steht ja schon oben... was meint ihr dazu? :)
11 Antworten
Es fällt vieles an Ablenkungen weg, die man im Real Life hat, wenn man einen virtuellen Freund trifft. Man kann sich wenige Minuten oder länger, ohne außerdem dem Real Life ausgesetzt zu sein, konzentriert tiefen Gedanken und Gefühlen widmen, selber tief in sich einsteigen. Und man hat ein direktes Gegenüber, nicht einen Freundeskreis, auf den man seine Aufmerksamkeit aufteilen muss.
Entfernungen spielen keine Rolle, der Tagesablauf und Terminpläne werden nicht gestört. Wenn man da ist, sich austauscht, ist man da. Ohne Ablenkungen.
Im täglichen Leben kennt man viele Facetten eines Freundes gar nicht, hat einen Sportfreund, einen Vereinskameraden, ein Familienmitglied, mit dem man im gewohnten Rahmen bleibt.
Der räumliche Abstand macht auch aus, dass es keine Missverständnisse gibt, ob jemand spätnachts noch als Besucher anwesend sein darf, dass es weniger Angst gibt, sich zu öffnen und vielleicht nahe zu kommen. Dass man tiefer einsteigen kann, als manches Mal im Real Life. Wenn es tiefe Gespräche sind, bei denen auch die eigene Seele beteiligt ist.
Man hat die Möglichkeit und das große Glück, Leute treffen zu können, die man sonst niemals treffen würde. Leute, die auf gleicher Schwingung sind, verstehen, die Seele berühren. Leute, die unser Denken bereichern, uns neue Welten öffnen, neue Blicke. Leute, die uns mitnehmen, weil wir frei sind, keine Pflichten haben, die uns aufhalten, zurückhalten, in der Zeit, in der man schreibt. Da nimmt uns das Real Life sehr viel weg, kassiert uns manchmal derart ein, dass dann nur noch zu Zeiten und Tageszeiten, wo man alleine ist, die Muße bleibt, tief nachzudenken, den Geist frei zu lassen.
Ich hab virtuelle Freunde gefunden, die ich niemals missen möchte, die mir nah sind, sogar, wenn ich sie noch nie getroffen habe. Und von denen ich weiß, dass sie einen Teil von mir verstehen, mich verstehen. Wie auch ich sie verstehe.
Und bin mir dessen bewusst, dass ich im Real Life nicht so viel Zeit, bzw. beinahe keinerlei Zeit hätte, so eine Freundschaft zu pflegen. Diese Freundschaft kann riesig sein, passt aber doch wieder irgendwie in die kleinen Lücken und Nischen, die mir das Leben noch übrig lässt. Ich bin sehr dankbar dafür.
WoW!!! :) sehr gut, also das ist echt sehr gut geschrieben. Respekt! ;-)
Ich sehe bei einer virtuellen Freundschaft gegenüber einer nennen wir es mal Live Freundschaft eigentlich weder direkte vor noch Nachteile. Beide müssen erst mal ausgebaut werden. Die virtuelle, wenn sie sich gut entwickelt muss in einer realen Begegnung münden, das ist zumindest der logische Lauf der Dinge. In beiden Fällen kann Dir der Freund etwas vorgaukeln, er kann Dich betrügen und belügen. Gut, im virtuellen Bereich hat er dafür einen größeren und schwerer überschaubaren Spielraum. Eines ist aber ganz sicher, das Internet und auch die daraus resultierenden virtuellen Begegnungen sind auf dem Vormarsch, das ist nicht mehr aufzuhalten egal wie man dazu steht. Dahinter stehen Menschen mit all ihren positiven wie negativen Eigenschaften und es braucht da nichts verteufelt werden.
...der eigentliche "Vorteil" ist die tiefe Freude darüber, wenn sich bei einem virtuellen Freund (mit bisschen Glück und sofern der Himmel das so will) die Betonung der beiden Wörter mehr und mehr verschiebt - bis irgendwann nur noch das zweite Wort übrig bleibt.
Diesen (so schönen) "Prozess" findet man so sonst nirgends. ;-)
Eine virtuelle Freundschaft ist auf die geistig-seelische Ebene beschränkt, auf das, was man mit Worten mitteilen kann. Deshalb kann sie weder Ersatz noch Konkurrenz zu einer realen Freundschaft oder Liebesbeziehung sein, sondern nur eine Ergänzung. Darin ist sie aber oft sehr sinnvoll, zB dass virtuelle Freunde dich in Bereichen verstehen, wo du dich von deinem Partner oder realen Freunden nicht verstanden fühlst. Das kann auch die Partnerschaft entlasten, weil du dann nicht alles von ihm erwartest.
Das kann auch die Partnerschaft entlasten, weil du dann nicht alles von ihm erwartest.
Was man ohnehin nicht sollte, weil kein Mensch alles sein kann...
Da hast du recht, meine (virtuelle) Betonung lag hierbei mehr auf dem ihm als auf dem alles.
Eigentlich keine.
Realer Kontakt ist immer besser!
In der virtuellen Freund kannst du zwar chatten, aber du kennst und siehst diese Person nicht, also nimmst du auch keinen sozialen Kontakt auf.
Klar, man kann auch video chatten oder in den Ferien mal treffen.
Das ist trotzdem kein realer Kontakt.
In den Ferien treffen ist auch nur eine kurze vorübergehende Zeit, und damit keine wirkliche Bindung.
"Camen" bringt auch nichts, denn du kannst nicht wirklich deine Gefühle ausdrücken und weißt nie ob dein Gegenüber alles filmt!
ja, aber wenn man sich dann getroffen hat... bzw. auch video chat denke ich, ...dann ist es kein virtueller Freund mehr!!
wenn man eigentlich gar nichts von ihm weiß & auch nur das weiß, was in seinem Avatar steht... ;)
Das hast du ganz wunderbar beschrieben !