Welche Schutzmechanismen greifen in der Psysche das Kinder lange ihre Eltern als asexuelle Wesen anehen? Kann mir das einer tiefenpsychologisch erklären?

2 Antworten

Zum Einen dass sie sie als asexuelle Wesen kennengelernt haben. In der Regel bleibt man bei dem, wie man etwas kennengelernt hat. Es sei denn es gibt einen entsprechenden Anlass der die Perspektive verändert. Aber da die Beziehung zu den Eltern sehr tief und natürlich ist, müsste das schon ne große Sache sein.

Außerdem natürlich auch das Alter. Eher wenige Menschen haben ein sexuelles Interesse an 20 bis 30 Jahre älteren Menschen.

Wieso Schutzmechanismen?

Im Prinzip existiert doch für Kinder bis zur Pubertät Sexualität eigentlich nicht. Es ist nicht von Interesse und die Neugier diesbezüglich ist auch - wenn überhaupt - eher "technischer" Natur.

Zärtlichkeiten zwischen den Eltern ist ja nicht gleich Sexualität. Die Eltern nackt sehen und Unterschiede feststellen ist "technische Neugier", aber hat auch nichts mit Sexualität an sich zu tun.

Ab einen gewissen Alter ändert sich das. Und auch den Kindern wird irgendwann bewusst, das ihre Eltern Sex haben ... und finden das "cringe" :)


SpezialAntwort  28.03.2025, 11:50

Freud hat recht zutreffend die psychosexuelle Entwicklung bei Kindern beschrieben. Die Korrelate findet jeder, der seine Kinder genau beobachtet. In der phallischen Phase insbesondere sind Entwicklungsprozesse zu sehen, die durchaus für die spätere Sexualität von großer Bedeutung sind.

Die Phasen werden auf biologischer Ebene durch genetische / epigenetische Wirkweisen begleitet und können massiv gestört werden. Sexuell gestörte Menschen werden Korrelate in diesen Phasen aufweisen.

Sexualität, wie Erwachsene sie erleben und ausleben, ist dabei nicht gemeint.

Path1974 
Beitragsersteller
 28.03.2025, 10:44

Das muss doch Evoltuionstechnisch eine Bedeutung haben

VanLorry  28.03.2025, 10:52
@Path1974

Wieso? Bei allen Arten (afaik) dauert es eine Zeit, bis sich die Geschlechtsreife entwickelt. Es muss ja erstmal wachsen - anders wäre Fortpflanzung unmöglich. Ein ausgewachsenes Individuum kann ja kein anderes ausgewachsenes Individuum zur Welt bringen ... (Einzeller / Zellteilung mal außer Acht gelassen :)

Und so lange der Nachkomme "noch nicht fertig ist" und auf die Hilfe und Fürsorge der Eltern angewiesen ist, wäre es unsinnig/gefährlich, würde dieser auch schon gleich weitere Nachkommen in die Welt setzen (für die er halt noch gar nicht sorgen kann).

Also gibt es keinen Grund, sich vorher für Sexualität interessieren. Das Interesse entwickelt sich im wesentlichen erst, wenn der Körper durch seine genetische Programmierung die entsprechenden Mechanismen aktiviert (Hormone usw.).