Welche Schermaschine für Tinkerbehang?
Hallo Ihr Lieben,
ich suche z.Z. Eine Schermaschine mit dem ich den Behang meiner Tinkerstute ordentlich „scheren“ kann. Aus gesundheitlichen und hygienischen Gründen gibt es keine andere Lösung als ab mit dem Fell! Es muss nicht wirklich kurz sein, ich würd sagen 5mm-12mm, also damit ich v. A. Am Röhrbein gut rankomme und ich ihre Haut versorgen kann. Vorab: es ist alles mit verschieden TÄ besprochen und alle haben das selbe gesagt: so kurz wie Nötig, so lang wie möglich!
Nun zu meiner Frage: kennt ihr eine Schermaschine mit der ich wirklich gut durch den extrem Dicken Behang von ihr komme?
2 Antworten
nein. für sowas gibt es keine schermaschinen.
entweder kaufst du eine langhaarschere oder du kaufst einen mähnenschermaschine, wie man sie beim norweger benutzt. an den empfindlichen fesseln und fesselbögen ist aber feinarbeit gefragt. das würde ich keinesfalls mit einer maschine machen.
ich würde die behänge eh dranlassen und die haltung des tieres ändern - und ausserdem gallseife und schmierseife im wechsel nehmen, um die füsse des pferdes zu waschen.
ausserdem muss man täglich mit einer entwirrbürste und einem schuppenkamm sorgfältig feinarbeiten.
mit dem entfernen der behänge nimmst du dem tier auch noch den letzten schutz vor gammel.
tinker dürfen gerne auf einer flotschnassen sumpfwiese stehen und sogar im wasser.
aber auf einer verpinkelten matschkoppel haben sie nichts zu suchen. ausserdem sind sie magerrasenfresser. sie benötigen viel futtermenge bei geringstmöglichem energiegehalt.
versuch im herbst soviel wie möglich überständiges schilf (das wird im herbst eh geschnitten, damit die seen nicht völlig versumpfen) als heuersatz zu bekommen. die hälfte des heus durch dieses fast nährstofffreie schilf ersetzen.
keine leckerlie, die irgendwelche kohlenhydrate enthalten. dein pferd ist möhrchenfreie zone.
Heißt dann aber immer weg sperren, Einzelhaltung, Stehhaft (weil mehrere 100 qm für einzelne Pferde wird niemand haben), denn das Heu soll schließlich über 16 bis 18 Stunden des Tages verteilt aufgenommen werden und nicht auf dreimal schnell rein gefressen.
Und die meisten, die "Heu nicht trocken fressen dürfen", dürfen das, sobald sie nicht mehr in der ammoniakgeschwängerten Luft geschlossener Ställe stehen müssen. Für die paar, die bleiben, diese 0,5 bis 1 % Pferde gibt es auch Herdenhaltungen, die darauf spezialisiert sein. Wenn man nun aber noch für weitere 0,1 % etwas spezielles finden muss, wird es schwierig.
Normal reicht es schon, wenn die Tinkerbesitzer das Mineral mit Bedacht auswählen und sie bewegungsreich halten mit normalem Heu, dass nie mehr Probleme auftreten.
bis auf dass die nährstoffdichte für tinker bei normalem heu viel zu hoch ist.
ich würde mein pferd nie in eine haltung mit automatenfütterung stellen. aber ich würde mir auch kein implantat unter die haut setzen lassen, um meine wohnungstür aufzukriegen oder mein auto zu starten.
Warum denn nicht? Gerade die Automatenfütterung und somit individueller Zugang zum Futter je Pferd macht es möglich, viele verschiedene Futtertypen genau ihren Bedürfnissen entsprechend zu versorgen. Somit können alle gemeinsam artgerecht gehalten werden. Deshalb einen Chip bekommt meistens schon lang keiner mehr, entweder der Transponder wird in die Mähne geflochten oder mit einem Halsriemen befestigt.
ich hätte gerne, dass jemand sich wenigstens 3x am tag mein pferd auch ansieht.
wir haben z.b eins dabei, dass auch bei einer schwerstkolik nur sehr subtil symptome äussert.
ich finde auch nicht, dass jedes pferd in einen aktiv- oder offenstall gehört oder auf die weide.
die drei haltungsformen sind sicher für viele pferde optimal - aber eben nicht für alle.
Das muss jeder für sich entscheiden. Ich finde alle Tiere, egal welche, sollten so artgerecht wie möglich gehalten werden. Und da gehört Boxenhaltung für Pferde für mich nicht dazu.
Aktiv/Offenstall heißt ja nun ganz u. gar nicht, das die Pferde sich selbst überlassen bleiben. Und in welchem Stall schaut sich das Personal schon wirklich 3x/Tag die Pferde an...? In größeren Ställen genau niemand. Schon gar nicht, wenn die in der Box stehen. Wenn da nicht offensichtlich einer kolikt, nicht frisst, lahmt, checkt oft keiner, das was nicht stimmt.
Bei modernen Automatenanlagen hat das Personal mehr Zeit nach den Pferden zu schauen, wie bei mal eben erledigt, in so mancher Boxenhaltung. Futterzuteilungen lassen sich sehr gut an unterschiedliche Bedürfnisse anpassen.
Wie die Identifikation der Pferde geschieht, ist heutzutage von Chip, Transponder, Videobild sehr breit gefächert. Ebenso kann man in den Ställen gute Überwachungssysteme installieren, die bei typischen Verhalten, das Personal alarmieren.
Im Boxenbetrieb ist das Pferd noch mehr auf das wollen angewiesen, Zufallsfunde sind in den Offenställen doch öfters, wie bei der Boxenhaltung. Nicht immer stehen die Sorgenkinder so günstig, das jeder an deren Box vorbeikommt.
Nichtsdestotrotz gibt es Pferde die sich mit einer Offenstall oder gar Aktivhaltung schwer tun.
Unsere Pferde leben im Aktivstall, damit ich sie pferdeindividuell füttern kann, sie Bewegungsanreize und Herdenleben haben.
Und auch wenn es für dich unglaublich erscheint, der Stallbesitzer oder ein von ihm legitimierter Vertreter sieht täglich früh, mittags, nachmittags und abends nach den Pferden. Einmal täglich müssen sie auch alle von der Weide in den Aktivstall zurück, damit man sie zur Kontrolle mal da hat und damit auch die Weidezeit regelbar ist. Wer nur zwei Stunden auf Gras darf, für den geht die Türe erst zwei Stunden vor dem Zeitpunkt, wo rein geholt wird, auf.
Wenn ein Pferd nicht abholt, schlägt der Computer Alarm. Da es selten passiert, dass eines krank ist, deutet das in aller Regel auf einen Verlust des Chips hin und genau deshalb und weil die Einstichstelle gerade mal einen Tag das Pferd ärgert und dann nie mehr wieder, bin ich gerade am Termin vereinbaren, unser Pferd endlich chippen zu lassen. Wie durch ein Wunder haben das bisher alle Pferde überstanden.
Nach all den Erfahrungen der letzten 10 Jahre: entweder, ich kann ein Pferd so halten oder ich möchte keines halten. Deren Lebensqualität/Gesundheit ist so viel höher als die anderer Pferde, dass das für mich ein sehr fauler Kompromiss ist, sie einzeln zu halten oder nicht gezielt für ihren Bedarf füttern zu können.
Die Pferde, die sich schwer taten bei uns und in allen anderen Ställen, die ich kenne, haben/hatten allesamt Besitzer, die in ihrer verqueren Idee von Fürsorge alles falsch gemacht haben, was man falsch machen kann. Solche Menschen hätten beinahe mit ihrem Einmischen "du armes neues Pferd, ich zeig dir was" unsere Integration torpediert. Ich habe noch kein einziges inkompatibles Pferd kennengelernt bei mehreren hundert Integrationen, aber viele inkompatible Menschen. Es wäre besser, die Leute würden ihre Pferde abgeben und ein paar Monate in Urlaub fahren.
Mit einer kleinen Maschine, die für Schermuster geeignet ist, wirst du vermutlich nicht weit kommen. Bei Raiffeisen gibt es ganz gute, die auch günstiger als 200€ sind.
Wie ersetzt man denn in - hoffentlich guter - Haltung Heu? Auch, wenn individuell gefüttert werden kann über diverse Futtersysteme, so fressen sie doch alle vom selben Ballen und da braucht man einen guten Durchschnitt für alle Pferde. Mein schwerfuttriges Exemplar mit schlechten Zähnen würde sich da bedanken.