Welche Saitenstärke E-Gitarre beim Neubesaiten?
Hallo! Bei meiner E-Gitarre ist ein Saitenwechsel überfällig, allerdings habe ich immer das Problem, dass ich nie weiß, welche neuen Saiten ich drauf machen soll.
Wie kann ich erkennen, dass eine andere Saitenstärke verwendet wurde als die Standart 9er?
Ich habe noch eine zweite E-Gitarre Zuhause, die hat 9er Saiten. Sind die Unterschiede groß?
Die Gitarre war nicht teuer, aber Thomann schlug mir einen 10er Satz vor (passende Artikel; Ernie Ball).
Eigentlich wollte ich nicht die Saitenstärke ändern, bin aber aufgeschlossen, es auszuprobieren.
Muss ich irgendwas beachten, wenn ich die Saitenstärke von 9er auf 10er wechsel? Meine Gitarre hatte von Werk aus ein Problem mit der Saitenlage gehabt (habe es damals nicht anders erkannt) und ich möchte unbedingt vermeiden, wieder alles neu einstellen zu müssen, weil ich kein Geld für den Gitarrenbauer mehr übrig habe und ich keine Ahnung habe, wie man es selbst macht...
Lohnt es sich überhaupt, 10er Saiten aufzuspannen?
Vielen Dank!
Ich wechsel derzeit zwischen E-Standard- und Drop D-Tuning.
4 Antworten
Hallo,
die Saitenstärke lässt sich am besten mit einem Messschieber ermitteln. Einfache digitale Messschieber kosten nicht die Welt. Die hefeln z.B. auch bei Fragen, ob das nun eine 46er oder eine 48er E-Saite war.
https://de.wikipedia.org/wiki/Messschieber
Die Unterschiede von ansonsten gelichen Saiten sind zwischen 9er und 10er durchaus hörbar und fühlbar. Aber die Unterschiede sind im Gegensatz zu einem 11er, 12, oder 13er Satz natürlich nicht so stark ausgeprägt.
Es kommt auch immer auf das Instrument an. Eine klassische Telecaster hat eine längere Mensur als z.B. eine Les Paul. Da fühlt sich eine 9er Saite mitunter auch mal straffer an als eine 10er Saite auf einer Les Paul mit kürzerer Mensur.
Die etwas höhere Masse und Steifigkeit einer 10er Saite führt dazu, dass du da etwas mehr Arbeiten musst. Das führt dann dazu, dass die Saite andere Transienten hat, etwas anders einschwingt - Und mitunter auch etwas mehr Sustain hat. Wer < z.B. modernen Metal spielen will, ist mit dünneren Saiten eher zufrieden, als jemand der auch einen ausdruckstarken, dynamischen clean Ton braucht.
Aber das sind nur Tendenzen, und grade bei 9er und 10ern sind die Unterschiede nicht so groß.
Dazu kommt ja auch noch, dass es unzählige verschiedene Saiten gibt und die Saitenstärke nur eines von ganz vielen Merkmalen ist.
Einn 11er Satz mit dünneren, runden Kerndrähten spielt sich mitunter leicher als man das von einem 10er Satz mit dickem, hexagonalen Kerndraht erwarten würde.
Gitarren müssen regelmäßig eingestellt werden. Das ist einfach so. Selbst wenn du nichts machst, solltest du regelmäßig die Halskrümmung kontrollieren.
Die Saitenstärke ist wie geschrieben nur ein Merkmal. Auch Saiten mit gleicher Stärke können durchaus anderen Zug ausüben oder letztlich anderes intonieren. Wenn du möglichst wenig rumstellen willst, solltest du immer den gleichen Saitensatz vom gleichen hersteller in der gleichen Stärke kaufen. Aber selbst da ist der Hals halt immernoch wetterfühlig.
Lohnt es sich 10er Saiten aufzuspannen? Ich sag es mal so: Das ist nicht umsonst quasi die Standartstärke auf E-Gitarren.
Zu deinem Nachtrag: Wenn du zwischen Standard-E und Drop-D wechselst wäre ein 10er Satz nicht so uninteressant. Mit einem 10er Saitensatz Ernie Ball Slinkys hast du halt einen der meisterkauften Sätze der Welt auf der Gitarre, den du auch so ziemlich überall bekommst. Das ist auch eine gute Grundlage um Dinge zu vergleichen.
Allerdinge könnten für den Drop-Stimmer von Welt auch Sachen wie ein .09 auf .46 Satz interessant sein. Bei Ernie Ball heißt der "Hybrid". Da hast du dünne Saiten im Diskant und im Bass die etwas stärkeren Saiten wie man sie vom 10er Satz her kennt.
Du kannst ja mal mit deiner sehr sympathischen Art in ein Musikladen gehen und dich da beraten lassen. Da können die Saiten auch gleich gewechselt werden und mitunter erklärt dir auch jemand wie du das selbst machen kannst. Der Musiker von Welt schläft gerne lang. Vormittags sind Leute im Gitarrenladen mitunter bereit sich da auch etwas mehr Zeit für dich zu nehmen.
Vielen Dank für die lange und ausführliche Antwort! Sie hat mir sehr weitergeholfen!
Danke für die Tipps! :D
Ich habe jetzt tatsächlich viel frei, ich denke, es könnte sich lohnen, mal früh gleich hinzufahren. ^^
Danke! :D
10er Saiten sind dicker und klingen voller. Für jemanden der auch gern Akustik Gitarre spielt, ist der Wechsel auch angenehmer.
10er Saiten brauchen aber auch mehr Kraft, besonders bei der Bending Technik. Kann auch sein, daß die ein oder andere Saite scheppert und neu eingestellt werden muss. Gibts Anleitungen zu im Internet.
Man muss nicht studiert haben aber ein wenig Übung und Geschick wären schon nicht schlecht. Bei mir isses schon Jahrzehnte her.
Zur Vorgeschichte kann ich nix sagen Es kommt schon vor, daß Instrumente nicht optimal ab Werk kommen, die sollten aber dann im Laden eingestellt werden, bevor der Kunde das merkt. Ob die Gitarre jetzt auf Anschlags steht, kann ich auch nicht beurteilen
Dann mache ich mich mal schlau. :D
Na ja, ich musste sie zwei Mal zurückbringen, zum einen hat sie gescheppert, und zum zweiten war nach der Korrektur der Saitenabstand sehr hoch. Na ja, früher habe ich es nicht bemerken können, es ist meine Zweite gewesen und war auch nicht teuer. Jetzt wurde sie komplett eingestellt (auf Garantie).. Ich habe nur absolut keine Ahnung von dem Handwerk...
für Drop D empfiehlt man hier mind. 0.11 als hohe E-Saite
Sepultura hat damals auch Drop C gespielt. Dann würde ich besser gleich eine 8 Saiter nehmen oder 7 Saiter
Sonst sollte man darauf achten, bei Allergien nicht unbedingt Nickel Saiten zu nehmen
9er und 10er Saiten sind für Standard Tuning völlig in Ordnung. Da kommt es dann auch auf die eigenen Vorlieben beim Spielen an.
Bei tieferen Stimmungen ist es ratsam auf mindestens 10er, eher sogar 11er Saiten zu wechseln.
Na ja, die Gitarre möchte ich eigentlich nicht tiefer als Drop D stimmen...
Ist das sehr kompliziert? Vor allem auch wegen des Ärgers mit dem Hals und der hohen Saitenlage in der Vorgeschichte...