Hallo,
wenn ich 500-700 Euro Budget hätte und regelmäßig einen Chor abnehmen wollen würde, dann würde ich mir ein Audio Interface kaufen und dazu Kleinmembrankondensatormikrofone.
Ein Paar Rode NT5 wären ein guter Anfang. Das sind auch "Echt"-Kondensatormikrofone, die im Gegensatz zu günstigen Elekretmikrofonen eine natürlichere Wiedergabe der Höhen bieten.
Dazu ein USB-Audio Interface. Das ist im Grunde eine externe Soundkarte die du via USB mit deinem Laptop verbinden kannst. Für dein Budget wäre das Tascam US-4x4HR einen Blick wert.
Dazu dann XLR Kabel und Mikrofonständer und eine Stereo-Schiene.
Mit den zwei NT5 kannst du ein Hauptmikrofonsystem bauen. ORTF, NOS, EBS; auch X/Y oder gar A/B. Damit kann man durchaus einen Chor aufnehmen und das auch nicht unbedingt schlecht.
So ein Hauptmikrofonsystem kannst du dann bei Bedarf noch erweitern. Z.B. um Stützmikrofone für Solisten oder Instrumentalisten. Zusätzliche Mikrofone ermöglichen auch etwas elaboriertre Aufnahmetechniken.
Zusätzliche Mikrofone könnten später ein weiteres Paar NT5 werden. Die NT5 als Mikrofonsystem bieten die Möglichkeit auch Kapseln mit einer Kugel-Richtcharakteristik zu verwenden. Mit vier NT5 und dazu Kugel-Kapseln kann schon ziemlich viel bedient werden, was es so an Aufnahmeszenarien gibt.
Die NT5 lassen sich aber auch mit anderen Mikrofonen kombinieren. Wenn das Budget eng ist und man noch Stützmikrofone braucht, ist ein billiges Lewitt zur Not besser, als einen Solisten so gar nicht zu hören. Oder man mietet sich für einen Gig mal ein Paar gute Mikrofone dazu.
Mit einem ensprechendem Audio Interface kannst du so ziemlich jedes Mikrofon nutzen, kannst deine Mikrofonsignale alle ordentlich einpegeln und abhören. Da hast du alles in einer Kiste und das funktioniert einfach.
Das Tascam US-4x4HR kann auch via USB vom Rechner mit Spannung versorgt werden. Du bist für eine Aufnahme also nicht zwingend auf eine Steckdose angewiesen.
Warum keine USB-Mikrofone?
USB ist nicht für längere Kabelstrecken ausgelegt, nicht unbedingt Trittfest, die Stecker sind nicht arretierbar und sie sind nicht wetterfest.
Bei einem Chor wo du deine Mikrofone gerne mal über den Köpfen der Singenden aben willst, brauchst du schon etwas Kabellänge, vorallem will man den Laptop ja nicht vor dem Chor stehen haben. Die Aufnahme sollte auch nicht ausfallen, weil jemand auf ein Kabel tritt oder wenn es beim Sommerfest vielleicht doch mal ein kleines Wölkchen am Himmel gibt. Da sind XLR-Kabel halt nicht umsonst einfach der Standard.
Zumals ein Mikrofonstativ auch Geld kostet. Mit einem kleinem Mikrofon wie dem NT5 kannst du via Stereo-Schiene zwei auf einen günstigen Ständer bekommen. Das würde bei den meisten USB-Mikrofonen mehr Anforderungen an das Stativ stellen (kosten) und letztlich bist du da auch eher beschränkt was Mikrofontechniken angeht.
Auch wollen Leute ja den Chor sehen und keine großen Mikrofone, die womöglich noch irgendeine LED dran haben.
Zumals du halt auch Mikrofone wie die NT-5 gar nicht irgendwie mit USB bekommst.
Klar, könnte man auch einen Chor mit USB-Mikrofonen abnehmen. Aber wieso sollte man? Man gräbt ein Beet doch auch nicht mit der Plastkschaufel aus der Sandkiste um.
Selbst wenn man einen geringen Qualitätsanspruch hätte: Mit einem paar billiger Lewitt Mikrofone und einem Behringer Interface wärst du am Ende wohl bei gleicher Qualität immer noch günstiger als mit USB-Mikrofonen die dir diese Qualität liefern.