welche Pflanzen überleben in Hydrokultur oder Seramis?

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3 Antworten

Was sehr gut in Hydrokultur gedeiht ist "Monstera Deliciosa" bei den anderen weiß ich es nicht aber das wichtigste ist, dass Du keine Erde mitschleppst - d.h. Du solltest jeweils frische Ableger in einem Wasserglas Wurzeln schlagen lassen und dann die Ableger in dem Substrat einpflanzen.

Von Seramis würde ich übrigens abraten (das ist keine echte Hydrokultur) sondern ich würde mir ein Substrat kaufen bei dem die Tonkugeln aus Blähton ca. 1 - 2 cm Durchmesser haben.

Dann brauchst du noch die inneren Töpfe, die Übertöpfe und die Wasserstandsanzeiger - ggf. noch Gießrohre.

Düngen würde ich mit einem Ionenaustauschdünger.

Wenn Du mehrere Pflanzen in einem gemeinsamen Kübel unterbringen möchtest, dann muss Du wegen der Verträglichkeit auf einen einheitlichen PH-Wert achten. Eine Pflanze welche einen PH-Wert von 7,5 bevorzugt verträgt sich nicht so gut mit Pflanzen welche einen PH-Wert von 6,5 bevorzugen.

Jede Pflanze kommt damit leider nicht klar. Es gibt empfindliche Pflanzen, die keine "nassen Füße" mögen. Und diese faulen dann leider recht schnell. Bei Seramis habe ich selbst eher schlechte Erfahrungen gemacht. Ich habe es da nie richtig hingekriegt mit der Menge des Gießwassers. Die Wasserstandsanzeiger finde ich für Seramis zu ungenau. Da habe ich es nie geschafft, es abzulesen ob das Granulat noch genügend feucht ist oder nicht. Meine Pflanzen habe ich dann irgendwie alle ertränkt. 

Der einzige Vorteil von Seramis ist, dass man auch Pflanzen, die bisher in Erde waren, sehr leicht in Seramis umtopfen kann. Die Erdreste an den Wurzeln stören hier nicht. Bei Hydrokultur darf kein Krümel Erde mehr an den Wurzeln sein, sonst fault die Wurzel ab. Der Wurzelballen muss also entweder peinlich genau von allen Erdresten befreit werden oder aber die Pflanze darf noch nie in Erde gepflanzt worden sein. Z.B. Wurzeln eines Ablegers im Wasserglas ziehen und dann direkt in Hydro einpflanzen. 

In Hydro habe ich bisher folgende Pflanzen sehr gut ziehen können:

Drachenbaum (Dracaena marginata), "Glücksbambus" (Dracaena Sanderiana), Birkenfeige (Ficus benjaminii), Gummibaum, Schefflera, Monstera.

Eine Grünlilie habe ich schon oft verzweifelt versucht in Hydro zu ziehen, aber hier faulen mir die Wurzeln immer ab, auch bei sehr, sehr niedrigem Wasserstand. Usambaraveilchen reagieren auch sehr empfindlich auf "nasse Füße" und faulen dann auch ab. 

Alle Pflanzen können in Hydrokultur überleben!

Vom Zyperngras bis zum empfindlichsten Kaktus.

Wenn man eine Sukkulente in Hydrokultur wachsen lässt, verzichtet man eben auf den Übertopf, damit der feuchte Bereich im Kulturgefäß entsprechend reduziert wird und immer genug Luft an die Wurzeln kommt. Es genügt, wenn der Wasserspiegel im Untersetzer das Kulturgefäß nur eben berührt. Das Wasser wird dann durch Adhäsion auf der Oberfläche des Granulats zu den Wurzeln geleitet, die so genügend Feuchtigkeit erhalten, bzw. in die Region des Kulturgefäßes hineinwachsen, wo die optimale Feuchtigkeit herrscht. Es ist auch nicht schlimm, wenn für ein oder zwei Tage mal überhaupt kein Wasser mehr im Untersetzer ist, weil im Inneren des Kulturgefäßes immer noch ein wenig Feuchtigkeit vorhanden ist. Man kann Kakteen auch trocken überwintern und danach vorsichtig wieder angießen.

Bei Pflanzen die mehr Feuchtigkeit benötigen achtet man eben auf einen etwas höheren Wasserstand im Untersetzer oder nimmt einen mit höheren Rändern. Bei regelrechten Sumpfpflanzen braucht man einen Übertopf, ebenso bei Pflanzen, die man von Erde auf Hydrokultur umstellen will, weil dann der ganze Wurzelbereich ständig von hoher Luftfeuchtigkeit umgeben ist. Umzustellende Pflanzen kann man oder sollte man die ersten Wochen in einer Plastiktüte oder einem Mini-Gewächshaus halten, damit die Feuchtigkeit ständig hoch ist. Sie müssen ja ihre Hydro-Wurzeln erst neu bilden; die Erdwurzeln nützen ihnen hier nichts, außer daß sie in der Übergangsphase für mechanischen Halt sorgen. Dieser Wechsel des Wurzelsystems ist für die Pflanze mit sehr großem Stress verbunden und wird meist nur von jungen wüchsigen Pflanzen überstanden.

Besonders bei Verwendung eines Übertopfes ist auch bei der Hydrokultur die größte Gefahr die des "Ersäufens" der Pflanze. Es ist nur ein Notbehelf für den Urlaub, bis auf die Markierung "Maximum" des Wasserstandanzeigers aufzufüllen, weil die Pflanze dann die berüchtigten "nassen Füße" bekommt. Am Besten ist es, öfter in kleinen Portionen zu gießen, so daß der Wasserstand immer auf einem niedrigen Niveau fast konstant bleibt. Wenn man keinen Übertopf verwendet, braucht man natürlich auch keinen Wasserstandanzeiger!

Der größte Vorteil der Hydrokultur ist aber die einfache Düngung mit Ionenaustauscher, den kleinen gelben Kügelchen. Wenn man die dem (nicht zu weichen!) Wasser in dem die Pflanze steht hinzufügt, nimmt diese sich genau die Menge an Nährstoffen, die sie braucht und der Ionenaustauscher liefert die Substanzen nach. Auch wenn man zu viel von dem Dünger nimmt, kommt es nicht zu einer Überdüngung (höchstens in finanzieller Hinsicht - das Zeug ist ziemlich teuer!), weil das System bloß die verbrauchten Stoffe nachliefert. Es ist aber zu betonen, daß die Düngung unbedingt notwendig ist, denn der Nährstoffgehalt des Tongranulats beträgt genau 0,00! Manche Leute düngen ihre Hydro-Pflanzen nicht und wundern sich dann, daß sie eingehen oder nach 10 Jahren immer noch nicht gewachsen sind!

Hydrokultur ist ein ideales System für Leute mit nicht ganz so grünem Daumen, weil die Pflanzen sich daß, was sie brauchen, selber holen, wenn man "alles" richtig macht. Dieses "Alles" ist aber viel leichter zu lernen als die Kultur der Pflanzen in Erde, welche oft jahrelanger Erfahrung bedarf!

Infos zu Hydrokultur gibt es massig im Internet. Man sollte sich aber immer des wirtschaftlichen Aspektes bewusst sein: auch die Hersteller dieser Produkte wollen Geld verdienen, vor allem an Übertöpfen und Dünger!