Welche Kampfsportart am effektivsten?

4 Antworten

Boxen, denn dort erlernt man Fähigkeiten, die für den Kampf extrem wichtig sind: Schnelligkeit, gute Reflexe, Ausdauer, Schlagkraft, Distanzgefühl. Wenn wir von einer unnötigen Kneipenschlägerei absehen, sondern nur Notsituationen betrachten, in denen deine körperliche Unversehrtheit oder gar dein Leben bedroht ist, dann ist es am besten, so schnell und ungeschadet wie möglich aus der Situation herauszukommen. Das geht am besten mit einem präzisen Schlag gegen den Kopf. Als Boxer lernt man nicht nur das Zuschlagen, sondern auch eine gute Defensive zu entwickeln. Du siehst Schläge besser kommen, kannst ihnen ausweichen und dann kontern. Das erlernt man bei keiner anderen Kampfsportart so gut.

Kampfsportarten die Submissions (Aufgabegriffe) oder Takedowns trainieren, wie Ringen, Judo oder BJJ können auch effektiv sein und sind vor allen Dingen für deinen Gegner "angenehmer" da die Verletzungsgefahr niedriger ist. Hierbei musst du allerdings viel näher an den Gegner heran, was wiederum ein Risiko für dich darstellt.

Ich würde auf jeden Fall mit Boxen anfangen und dann gegebenenfalls später zusätzlich Takedowns beim Ringen oder Ähnlichem üben, um verschiedene "Tools" zu besitzen, mit denen du dich optimal verteidigen kannst.

LG


ThisIsJustMeDE  26.05.2024, 17:41
Kampfsportarten die Submissions (Aufgabegriffe) oder Takedowns trainieren, wie Ringen, Judo oder BJJ können auch effektiv sein und sind vor allen Dingen für deinen Gegner "angenehmer" da die Verletzungsgefahr niedriger ist.

Das entspricht nicht der Realität. Takedowns auf der Straße sind massiv. Der andere weiß anders als im Training nicht Mal das was kommt und wird es auch gar nicht schnell genug Checken. Die Realität auf der Straße ist dass die Leute völlig ohne passende Gegenreaktion und ohne die Fähigkeit fallen zu können massiv auf dem harten Boden aufkommen. Und Hebel usw? Sind auch nur im Training Verletzungsgefrei weil der andere weiß was kommt und ganz wichtig: dann mit spielt. Der auf der Straße weiß gar nicht was erwartet wird. Also musst du den Hebel durch ziehen und dabei zerstörst du Gelenke.

Ansonsten ist der Boxen Tipp super. Boxer lernen halt von Anfang an auch mit nicht kooperativem gegenüber zu arbeiten und selbst zu nehmen und trotzdem weiter zu machen.

0
Ggggvvvvv 
Beitragsersteller
 26.05.2024, 02:18

Wow, danke für die ausführliche und informative Antwort. Beste Grüße

1

Jede die man kann. Es ist egal wie sie heißt und woher sie kommt, wichtig ist das man mit Herzblut dabei ist und gern und dauerhaft zum Training geht.
Also such die, die Dir liegt und schon beim Training Fun bringt. Dann erlerne die und werde damit erfolgreich.
Eine die "die Beste" ist, die gibt es nicht!

Woher ich das weiß:Hobby – 2 braune Gürtel, einen blauen in Kara-Te

Die Frage wurde schon ziemlich oft gestellt^^

Vorab sei gesagt dass "Kampf" nur ein Aspekt der Selbstverteidigung ist und aus vielen Gründen nicht deine erste Wahl sein sollte.

Im besten Fall trainierst du ein Allkampfsystem, das im Vollkontakt trainiert wird. Sehr gut eignen sich hierfür Sambo, Sanda oder MMA.

Weitere gut geeignete Kampfstile sind unter anderem Judo, Muay Thai, Kickboxen, Karate (vollkontakt), Brazilian Jiu Jitsu, Ringen, Boxen oder ähnliche. Es gibt auch einige gute SV Lehrer, die sind aber leider super selten.

Also man kann es im Prinzip so ranken:

  1. Allkampfsysteme (MMA, Combat Sambo, Kudo, Sanda)
  2. Grapplingsysteme mit ausgeprägtem Standkampf (Ringen, Judo, Ju-Jutsu)
  3. Striking Stile und Grappling mit Boden Fokus (Muay Thai, Kickboxen, Brazilian Jiu Jitsu, Luta Livre)
  4. Sonderkategorie Boxen. Zwar unterliegt ein Boxer im direkten Vergleich fast immer gegen alle die ich bisher genannt habe, allerdings kannst du keine andere Kampftechnik so schnell anwenden und damit der Kampf gegen einen untrainierten schnell vorbei ist, können ein paar gezielte Schläge schon ausreichen.
  5. Wettkampfsysteme die sehr stark einschränken oder Vollkontaktsysteme die durch fehlenden Wettkampf keiner Qualitätskontrolle unterliegen (Karate, Teakwon Do, Krav Maga, Leichtkontakt Kickboxen, Silat, viele phillipinische Stile, einige Kung Fu Stile, traditionelles Jiu-Jitsu)
  6. Prozessorientierte Kampfkünste bei denen es ehr um die Entwicklung geht als darum tatsächliche Kampftechniken zu erlernen (Aikido, einige Kung Fu Stile, Tai Chi)

Das ist ausdrücklich KEINE Wertung was besser als das andere ist. Jede dieser Disziplinen hat ihre Daseinsberechtigung. Wenn du aber fragst was in einem echten Kampf überliegt gibt es sehr wohl einige Kampfkünste die anderen überlegen sind.

Zum Schluss nochmal in Bezug auf einige Fehlaussagen die zu dem Thema immer wieder gerne zum Besten gegeben werden:

Weglaufen ist das sicherste

Nein, weglaufen ist nur in wenigen Fällen möglich und eine gescheiterte Flucht macht die Lage wesentlich gefährlicher.

Kampfsport nützt dir nix weil der andere eine Schusswaffe haben könnte

Nein, gewaltsame Übergriffe in Deutschland finden (je nachdem wie man die Dunkelziffer einschätzt) zu 97-+99% ohne den Einsatz von Schusswaffen statt und wie wirkungsvoll Kampfsportliche Fähigkeiten gegen unbewaffnete oder kurze Nahkampfwaffen sind, kann man in zig Videoaufnahmen im Internet sehen.

Am besten lernst du Zielschießen oder irgendwas anderes mit Schusswaffen

Nein, die wahrscheinlichkeit dass du als deutscher Zivilist eine Schusswaffe zur Hand hast wenn du attackiert wirst ist so gering, dass man dir auch gleich einen handzahmen T-Rex als Wachhund empfehlen kann.

Kampfsport bringt nix weil Regeln, mach lieber ein SV System

SV Systeme haben sich zu solch einer beliebten Marke entwickelt, dass jeder unfähige Trottel sowas mittlerweile anbietet und Leute die nicht mal ein kleinwenig Ahnung haben wovon sie reden sind leider die Regel.

Wenn du angegriffen wirst hast du schon ganz viel falsch gemacht

Nein, der Täter und nur der Täter ist verantwortlich für sein Handeln. Victim Blaming ist hier völlig unangebracht.

Wenn der andere ein Messer zieht nützt dir kein Kampfsport der Welt was

Nein, es ist durchaus möglich sich unbewaffnet gegen einen Messerangriff zu verteidigen. Mehrfach gesehen, einmal selbst gemacht und es gibt für jeden der es nicht selbst gesehen hat auch hier genug geleaktes Überwachungsmaterial.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Überlebender einer Messerattacke (ohne geschnitten zu werden

Ich mache Taekwando da arbeitest du sehr viel mit den Beinen bzw. nur mit den Beinen.Ich mache aber auch Kickboxen und da machst du Faust und Beine.Es ist alles sehr effektiv


ThisIsJustMeDE  26.05.2024, 17:43

Taekwondo hat ganz klar einen Fokus auf eine Wettkampf Distanz die auf der Straße seltenst so vorkommen wird. Respekt vor den Tritten und Taekwondo Vollkontakt aber wenn es auf der Straße los geht bist du normalerweise schon weit unterhalb der Taekwondo Distanz wenn du geschnallt hast das es los geht.

0