Welche Kampfkünste oder Kampfsportarten sind besonders effektiv für die Selbstverteidigung?
6 Antworten
Die Frage wurde schon ziemlich oft gestellt^^
Vorab sei gesagt dass "Kampf" nur ein Aspekt der Selbstverteidigung ist und aus vielen Gründen nicht deine erste Wahl sein sollte.
Im besten Fall trainierst du ein Allkampfsystem, das im Vollkontakt trainiert wird. Sehr gut eignen sich hierfür Sambo, Sanda oder MMA.
Weitere gut geeignete Kampfstile sind unter anderem Judo, Muay Thai, Kickboxen, Karate (vollkontakt), Brazilian Jiu Jitsu, Ringen, Boxen oder ähnliche. Es gibt auch einige gute SV Lehrer, die sind aber leider super selten.
Also man kann es im Prinzip so ranken:
- Allkampfsysteme (MMA, Combat Sambo, Kudo, Sanda)
- Grapplingsysteme mit ausgeprägtem Standkampf (Ringen, Judo, Ju-Jutsu)
- Striking Stile und Grappling mit Boden Fokus (Muay Thai, Kickboxen, Brazilian Jiu Jitsu, Luta Livre)
- Sonderkategorie Boxen. Zwar unterliegt ein Boxer im direkten Vergleich fast immer gegen alle die ich bisher genannt habe, allerdings kannst du keine andere Kampftechnik so schnell anwenden und damit der Kampf gegen einen untrainierten schnell vorbei ist, können ein paar gezielte Schläge schon ausreichen.
- Wettkampfsysteme die sehr stark einschränken oder Vollkontaktsysteme die durch fehlenden Wettkampf keiner Qualitätskontrolle unterliegen (Karate, Teakwon Do, Krav Maga, Leichtkontakt Kickboxen, Silat, viele phillipinische Stile, einige Kung Fu Stile, traditionelles Jiu-Jitsu)
- Prozessorientierte Kampfkünste bei denen es ehr um die Entwicklung geht als darum tatsächliche Kampftechniken zu erlernen (Aikido, einige Kung Fu Stile, Tai Chi)
Das ist ausdrücklich KEINE Wertung was besser als das andere ist. Jede dieser Disziplinen hat ihre Daseinsberechtigung. Wenn du aber fragst was in einem echten Kampf überliegt gibt es sehr wohl einige Kampfkünste die anderen überlegen sind.
Zum Schluss nochmal in Bezug auf einige Fehlaussagen die zu dem Thema immer wieder gerne zum Besten gegeben werden:
Weglaufen ist das sicherste
Nein, weglaufen ist nur in wenigen Fällen möglich und eine gescheiterte Flucht macht die Lage wesentlich gefährlicher.
Kampfsport nützt dir nix weil der andere eine Schusswaffe haben könnte
Nein, gewaltsame Übergriffe in Deutschland finden (je nachdem wie man die Dunkelziffer einschätzt) zu 97-+99% ohne den Einsatz von Schusswaffen statt und wie wirkungsvoll Kampfsportliche Fähigkeiten gegen unbewaffnete oder kurze Nahkampfwaffen sind, kann man in zig Videoaufnahmen im Internet sehen.
Am besten lernst du Zielschießen oder irgendwas anderes mit Schusswaffen
Nein, die wahrscheinlichkeit dass du als deutscher Zivilist eine Schusswaffe zur Hand hast wenn du attackiert wirst ist so gering, dass man dir auch gleich einen handzahmen T-Rex als Wachhund empfehlen kann.
Kampfsport bringt nix weil Regeln, mach lieber ein SV System
SV Systeme haben sich zu solch einer beliebten Marke entwickelt, dass jeder unfähige Trottel sowas mittlerweile anbietet und Leute die nicht mal ein kleinwenig Ahnung haben wovon sie reden sind leider die Regel.
Wenn du angegriffen wirst hast du schon ganz viel falsch gemacht
Nein, der Täter und nur der Täter ist verantwortlich für sein Handeln. Victim Blaming ist hier völlig unangebracht.
Wenn der andere ein Messer zieht nützt dir kein Kampfsport der Welt was
Nein, es ist durchaus möglich sich unbewaffnet gegen einen Messerangriff zu verteidigen. Mehrfach gesehen, einmal selbst gemacht und es gibt für jeden der es nicht selbst gesehen hat auch hier genug geleaktes Überwachungsmaterial.
MMA, Boxen, Thaiboxen, Kickboxen, Ju Jutsu
Alles Vollkontakt, alles praktisch umsetzbar
Ansonsten Pfefferspraypistole und dicke Taschenlampe zum blenden + schlagen
Jede die man beherrscht.
Eine Beretta 92F
Man kann zwar mich austricksen und überwältigen
Aber niemand kann eine Patrone besiegen

IPSC
CAS
Weil du als Maurer ja auch berechtigt bist eine Beretta zu führen….