Welche Gründe könnte es dafür geben, dass jemand, dem es sehr schlecht mit seinem Leben geht, nichts

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Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo,

Also "Faulheit" kann man wohl definitiv ausschließen. Wenn es jemanden, wie in der Überschrift zu lesen ist, sehr schlecht geht, hat er in der Regel keine Kraft, um entsprechende Hilfe zu ersuchen. Hiermit meine ich professionelle Hilfe. Wenn hier jemand schreibt, dass es ihm sehr schlecht geht, sucht er schon verzweifelt Hilfe, sonst würde er gar nicht schreiben. Und warum nicht zu Freunden gehen? da ich den Menschen hinter der Frage nicht kenne, kann ich nur Vermutungen aussprechen: ja es kann stolz sein, glabe ich aber weniger. Eher denke ich, dass eine unbewußte Angst enttäuscht zu werden, dahintersteht oder, dass man als starker Mensch wargenommen wurde, und es vielleicht auch ist (nur eben nicht in der jetzigen Situation: es wird einen Auslöser geben) und nicht schwach sein will (nach dem Motto: ich habe es immer allein geschafft) oder sicht nicht in diese Rolle traut. Obwohl es tatsächlich ja keine Schwäche ist, wenn man sagt, dass es einem schlecht geht. Und wenn es einem SEHR schlecht geht braucht man Hilfe, und ich bitte die Verfasserin, sich Hilfe zu holen. Vielleicht ist es einfacher zum Arzt zu gehen. Aber allein, dass Du Dein Gefühl hier niederschreibst, zeigt, dass Du dringend Hilfe wünscht. Du hast den ersten Schritt getan, wage bitte den zweiten. Es gibt keinen Menschen, der nur stark ist. Und schämen muss man sich auch nicht. Alles Gute, yonga


yonga  05.01.2013, 10:33

PS: auch wenn Du "stolz" sagst, was ich sehr wohl wargenommen habe, denke ich eher an Angst, ungutem Gefühl, Unsicherheit. Damit will ich Dich nicht kränken, sondern sagen, auch "Angst" ist ein verbreitetes Gefühl, wofür man sich nicht schämen muss. Unternehme bitte was, jetzt wo Du hier damit begonnen hast! Ich wünsche Dir die Kraft dazu! Grüße, yonga

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ElseBrain 
Beitragsersteller
 05.01.2013, 21:02
@yonga

Sehr gut! Ich glaube, dir kann keiner so schnell was vormachen, oder? :) Ich finde, deine Antwort(en) zeugen von Herz, Verstand und Erfahrung und das in einem gut ausbalanciertem Ausmaß. Du hast somit den Stern gewonnen!

Richtig verzweifelt bin ich aber nicht, oder sagen wir nicht mehr so sehr wie noch vor einiger Zeit (oder ich merke es wegen der Gefühlsabstumpfung und -taubheit und der Rationalisierung meiner Problematik nicht mehr so stark). Ich kann soweit auch Entwarnung geben, dass ich nichts schlimmes anstelle(n werde). Schlimm genug ist es aber sicherlich, vor allem, weil ich mich sehr isoliert habe. Ich will definitiv etwas ändern (ist nicht das erste Loch und wäre nicht die erste Therapie)

Ich bin, unter anderem durch einen mehr oder weniger stark ausgeprägten und versteckten Narzissmus, ziemlich schwierig in vielen Dingen, vor allem, wenns ums Annehmen geht. Ich bin da sehr wählerisch. Es muss halt schon was besonderes sein^^

Ich wollt jetzt noch mehr schreiben, für heute is aber genug, bin viel zu müde und muss mal ne nacht über alles schlafen.

Danke

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ElseBrain 
Beitragsersteller
 05.01.2013, 21:15
@ElseBrain

Die Verfasserin ist übrigens ein Verfasser^^ Else Brain = Al [Abkürzung von Alex(engl. ausgesprochen)] the Brain = Alex, das Hirn (Superhirn;)

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ElseBrain 
Beitragsersteller
 06.01.2013, 00:47
@yonga

gerne...muss ja belohnt werden. hat mich einfach innerlich am meisten erreicht ;)

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Da kann es viele Gründe geben

  • Er hat angst
  • Er schämt sich
  • Er ist zu stolz
  • Er ist zu "faul", um sich zu verändern, bzw. die Lebenssituation zu ändern, weil das immer mit Initiative zu tun hat

Leider ist das so oft der Grund, dass Menschen nicht mit ihrem Leben zurecht kommen. Der Mensch ist ein soziales Wesen. Auch wenn das in der Gesellschaft als "Schwäche" angesehen wird, sind wir Mitmenschen auch dafür da, zu helfen!


ElseBrain 
Beitragsersteller
 05.01.2013, 00:32

Den ersten drei Punkten kann ich definitiv zustimmen. Der letzte Satz gefällt mir sehr. Danke für die Antwort!

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Das kann so viele Gründe haben, wie Du bereits aus den anderen Antworten sehen kannst. Ich werde deshalb hauptsächlich auf einige hinweisen, die wenig bekannt sind, unter denen allerdings sehr viele Menschen leiden, dies aber mit anderen Diagnosen überdeckt wird, bzw. die sich nicht wehren.

Zunächst kann es daran liegen, dass diese Person als Kind oft keine Hilfe erfahren hat oder falsche Hilfe erfahren hat und deshalb innerlich glaubt, dass ihr niemand helfen könne. Ich nehme mal als Beispiel ein Kindheitserlebnis von mir, auf das ich erst durch Rebirthing gekommen bin. Ich muss dazu sagen, dass ich mit meiner Mutter kaum über mich gesprochen habe und diese nicht mehr fragen kann. Jedenfalls erlebte ich mich innerhalb meines Körpers und außerhalb und sah, wie ein junger Mann mich herauszog und mir dabei "weh tat". Von meiner Mutter weiß ich nur, dass ich als Baby viel geschrieen habe. Später sprach ein Arzt aufgrund einer Röntgenaufnahme wie selbstverständlich von einen Schlüsselbeinbruch. Ich hatte niemals einen Schlüsselbeinbruch gehabt, an den ich mich erinnern kann. Allerdings ergaben meine Nachforschungen, dass sehr viel mehr Kinder einen Schlüsselbeinbruch durch einen falschen Geburtsvorgang haben als allgemein bekannt ist. So würde mir auch verständlich, dass ich geschrieen habe, wenn ich auf den Arm genommen wurde um mich zu beruhigen, denn das tat ja weh. In mir hat sich auf jeden Fall ein tiefes Misstrauen gegen Ärzte imprägniert und der Gedanke, dass mir sowieso niemand helfen kann. Weshalb ich dazu tendiere mir selbst entsprechendes Wissen anzueignen.

Die weitere Möglichkeit liegt in einer sympthomatischen Fehlfunktion der Nebennierenrinde. Das heißt steuerungsbedingt. Das wiederum heißt, dass man dies organisch nicht feststellen kann. Durch bestimmte Ereignisse entsteht eine Handlungslähme im falschen Moment. Was dann wiederum in unkontrollierten Wutausbrüchen im falschen Moment führen kann. Hier kann hilfreich sein ab und zu mit den Fäusten sanft gegen die Nieren zu klopfen, Nierentee zu trinken und zu versuchen mit Bachblüten oder Homöopathie der Sache auf den Grund zu gehen.

Eine weitere Möglichkeit besteht in Bewegungslosigkeit. Wer schon mal aufgetreten ist kennt sicherlich Lampenfieber, das aber verschwindet, sobald man auf der Bühne steht. Oder bei einem Kampf. Vor dem Kampf entsteht Angst, die aber während des Kampfes verschwindet. Hier hat sich Adrenalin aufgestaut, dass sich nur durch Bewegung lösen kann. Bewegt man sich nicht, entsteht Distress, also schädlicher Stress. Nehmen wir einen Autofahrer. Er kommt in eine Stresssituation, die er anschließend aber nicht abbauen kann, weil er sich ja nicht bewegen kann. Es entstehen Körpergifte. Körpergifte führen zu Übersäuerung. Übersäuerung zu Angst.

Meine Empfehlungen: Regelmäßig Bewegung und mit Menschen sprechen. Auch das Streicheln von Tieren mit weichem Fell ist sehr hilfreich. Also noch gar nicht die Sache selbst angehen. Dann den Körper entgiften. Basische Sachen und - wichtig - Folsäure und B-Vitamine. Ruhig auch mal 10 Minuten ein leichtes Sonnenbad. So kommt alles im Körper in Bewegung.

Angst ist der Hauptfaktor unserer Bewegungslosigkeit. Unsere Gesetzgebung, wie auch die Religionen schüren die Angst, weshalb viele Menschen in Religionsansichten verharren, obwohl die Erfahrungen seit Generationen zeigen, dass an der Anschauung etwas nicht stimmen kann.

Weil man sich ja an sein Elend gewöhnt hat, mehr oder weniger damit umgehen kann und naja, man lebt ja und stirbt nicht. Sich helfen zu lassen (und sich selbst zu helfen) heißt Veränderung, Energieaufwand, Mut, Helfende möchten Ergebnisse sehen (Druck) und natürlich die große Frage 'Was ist danach?' Das Ungewisse und das Bewusstsein, nicht wieder so wie vorher leben zu dürfen schreckt viele ab. Dann doch lieber im gemütlichen Elend leben, da weiß man was man hat.


ElseBrain 
Beitragsersteller
 05.01.2013, 00:12

Das ist die beste Arschtritt-Antwort :) Danke dafür!

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manchmal haben solche menschenauch angst davor hinterher (nachdem sie sich helfen lassen haben oder etwas unternommen haben) nicht mehr als die angenommen zu werden die sie sind oder das sie nicht mehr das tun können was sie am liebsten hatten (beruf)