Welche Frequenz nutzen private Busunternehmen und welche Funken sind dazu geeignet!?

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Frequenzen privater Busunternehmen:

UKW-Frequenzen z.B. auf 2m, 70cm: Fallen u.a. in den Bereich des nöbL (nicht öffentlich beweglicher Landfunk) Die Frequenzzuteilung nimmt auf entspr. Antrag die BnetzA (Bundesnetzagentur) bzw. in anderen Ländern die entspr. Behörde vor.

Ohne Frequenzzuteilung und entspr. Monatsgebühren dürfen dafür keinerlei UKW-Frequenzen genutzt werden.

Lizenzfreie Frequenzbereiche wie z.B. CB-Funk, PMR usw:

Bedürfen keinerlei behördliche Frequenzzuteilungen und können somit von JEDERMANN genutzt werden.

Wichtig bei beiden vorgen. Punkten: Es dürfen NUR jeweils dafür zertifizierte Funkgeräte genutzt werden. Jegliche bautechn. Veränderung wie z.B. Montage zusätzl. Antennenbuchsen, zwischengeschaltete Sendeverstärker usw. sind ausnahmslos verboten.

Funkgerätehersteller: sind zweitrangig. Nur muss das genutzte Gerät dafür techn. kompatibel bzw. nutzbar sein.

Dies betrifft z.B. die Betriebsfrequenz, Modulationsart etc...Ist das der Fall, können z.B. Geräte von Motorola, Icom, Kenwood, SEL etc..problemlos miteinander kommunizieren. Wobei mir bisher keinerlei CB-Funkgeräte von Motorola bekannt sind.

Reichweiten: Hier muss unterschieden werden.

a) Simplexbetrieb (analog und digital) funktioniert ohne Relaisfunkstellen, Repeater, Umsetzer etc..

Alle Funkgeräte können auf derselben Frequenz und Modulationsart miteinander kommunizieren, solange sie sich in Funkreichweite befinden. Wobei diese Reichweiten i.d.R. geringer als bei den nachfolgend behandelten Relaisfunkstellen, Repeatern, Bündelfunk ausfallen.

b) Relaisstellen, Repeater (analog und digital) Arbeiten mit Ein-und Ausgabefrequenzen. Den Unterschied zwischen Ein-und Ausgabefrequenz nennt man Shift.

Beispiel: 2m Amateurfunk-Shiftfrequenz für Relaisstellenbetrieb = 600khz minus.

Das Amateurfunkrelais empfängt z.B. auf 145.000 Mhz und gibt alle dort empfangenen Signale auf 145,600 Mhz wieder.

Ähnlich (nur mit anderen Ein-und Ausgabefrequenzen und Shift-Differenz) arbeiten auch kommerzielle FM-Relaisfunkstellen.

c) Bündelfunk (analog und digital) Arbeiten ähnlich wie die in Punkt b behandelten Relaisfunkstellen. Hier aber der wesentliche Punkt, daß eine sog. Netzinfrakstruktur genutzt wird.

Alle im Bündelfunk genutzten Geräte müssen zuvor durch den Provider dafür entspr. registriert und freigeschaltet sein.

Beispiel analoger Bündelfunk (Dolphin in Deutschland)

Zur Verbindungsaufnahme muss entweder von Hand oder per gerätemäßig programmierter Vorgabe der gewünschte Gesprächspartner bzw. Gesprächsgruppe eingegeben und anschließend die Rufaufbautaste gedrückt werden.

Erst wenn die Verbindung steht kann die entspr. Funkmeldung abgesetzt bzw. Funkmeldungen empfangen werden.

Dies ist beim Simplex-bzw. Relaistellenbetrieb einfacher: Sprechtaste drücken, Meldung absetzen, fertig. Weshalb z.B. der analoge BOS-Funk wesentlich zuverlässiger funktioniert, als der heutige BOS-Digitalfunk.

Fällt die Netzinfrakstruktur des Bündelfunks ganz aus oder ist teilgestört, kann nicht woanders hin ausgewichen bzw. umgeschaltet werden. Das Bündelfunkgerät ist während dieser Störung/Ausfall nutzlos.

Was letztendlich so auch für alle Smartphones, Handys etc..zutrifft. Denn auch sie sind genau betrachtet Bündelfunkgeräte innerhalb ihres jeweiligen Netzwerkes (T-mobile, O2, Vodafone etc..)

Warum Bündelfunk? Hiermit soll lt. div. Versprechen "frequenzökonomischer" als z.B. bei Simplex-bzw. Relaisbetrieb gearbeitet werden können.

Für jede neue Bündelfunkverbindung wird jeweils ein neues Frequenzpaar belegt (variable Frequenznutzung)

Beim Simplex-und Relaisstellenbetrieb werden durch dieselben Teilnehmer immer dieselben Frequenzen genutzt und sind somit für andere branchen-bzw. betriebsfremde Frequenznutzer gesperrt.

u.a. Bündelfunknutzer in Deutschland:

div. Wachschutzfirmen, Kurierunternehmen, Taxibetriebe, in Berlin der Kassenärztliche Bereitschaftsdienst, um nur einige wenige Beispiele zu nennen.

Heißt für "Funklauscher an der Wand": Wo eben auf der Bündelfunkfrequenz A ein Taxi hörbar war, kann nach Beendigung der Funkverbindung als nächstes z.B. ein Kurierunternehmen hörbar werden, welches per Sammelanruf z.B. einen Fahrer für eine Paketabholung vor Ort 1 nach Ort 2 sucht.

Womit ich flapsig gesagt, zumindest teilweise die Projektarbeit des Fragestellers hoffentlich fürs Erste weiterhelfend erledigte und dafür nun mein "Fleißbienchen" (GRINS) einfordere.


mamaistdoof 
Beitragsersteller
 15.12.2017, 22:37

Okay, danke. Ich habe nochmal nen bissl tiefer in meiner Elektrokiste gesucht und ein Gerät der Marke Midland Alan 18 rausgesucht. sieht schon ein bisschen sehr alt aus, aber darf ich das einfach so mit Fachkenntnissen ins Auto basteln ?!

verreisterNutzer  16.12.2017, 11:34
@mamaistdoof

Darf ich das Gerät Midland Alan 18 ohne Lizenz nutzen?

JA! Vorausgesetzt daß das Gerät nicht bautechnisch verändert wurde. Wobei ein evtl. Mikrofonwechsel jedoch nicht zu "bautechnischen Veränderungen" zählt.

Beim Kfz-Einbau (und hier speziell bei der Antennenmontage) auf ein möglichst gutes SWR-Verhalten achten.

Kurz erklärt: SWR (standing-wave-radio) ist das Abstimmungsverhältnis von Antenne zum Gerät. Beim SWR-messen wird das sog. Reflektionsverhältnis (abgegebene Gerätesendeleistung und die zurückkommene Sendeleistung) gemessen.

Je niedriger das SWR-Verhältnis ist, desto effektiver arbeitet die Antenne im Sende-und Empfangsbetrieb. Ideal wäre das Verhältnis 1:1,1 (eins zu eins komma eins)

Von z.B. 4Watt abgegebene Sendeleistung gehen z.B. nur 50mW (milliwatt) oder weniger als reflektierte Sendeleistung zurück ins Gerät.

Empfohlener Montageort für die Antenne:

Je weiter weg vom Motor desto besser. Ggfs. KÖNNTE aber MUSS NICHT z.B. die Zündlanlage, Lichtmaschine etc..den Funkempfang stören.

Für ein gutes Abstrahlverhalten bzw. Abstrahldiagramm wäre die Mittenmontage auf dem Dach ideal.

Ggfs. jedoch geht auch der Kofferraum bzw. Heckmontage. Nur wird hier das erwähnte Abstrahldiagramm leicht verfälscht bzw. negativ beeinflusst. Was zwar kein Drama ist, sondern ggfs. eine leichte Richtwirkung (Vorzugsrichtung) erzeugt.

mamaistdoof 
Beitragsersteller
 15.12.2017, 14:25

Super tolle Antwort !!! So gut habe ich das bis jetzt noch nicht gelesen. Aber hat Motorola keine CB Funken '! Was ist dann das GM 360 für ein Gerät ?!

verreisterNutzer  15.12.2017, 14:59
@mamaistdoof

CB-Funkgeräte von Motorola:

Nochmals anlässlich deiner Frage/Kommentar im Web gesucht. Ergebnis NULL!

Lizenzfreie Motorola-Funkgeräte:

Für den PMR-Bereich sind etliche Motorola-Handfunkgeräte auffindbar.

Motorola GM360:

Mobilgerät für den Kfz-Einbau bzw. als Feststation mit entspr. Stromversorgung (Netzteil 220V Wechselstrom auf 12V Gleichstrom) nutzbar. Der Einsatz als Feststation MUSS ZUVOR behördlich - in Deutschland durch die Bundesnetzagentur - genehmigt werden.

Lt. Webrecherche für 2 Frequenzbereiche nutzbar: 2m Bereich 136-174 Mhz und 70cm Bereich 403-470 Mhz.

Für beide Frequenzbereiche analoge FM-Modulation (was im kommerziellen Analogfunk auch die Regel ist)

Das Gerät ist bündelfunktauglich. Im übrigen sind die Anwendungsmöglichkeiten stark programmierabhängig. Im Normalfall ist das Gerät für die eigenen Absichten OHNE entspr. Vorprogrammierung z.B. durch Funkfachhändler usw. wenig brauchbar.

U.a. wegen der fehlenden 10er Tastatur fehlt für mich u.a. die flexible Nutzungsmöglichkeit. Bei mir haben ALLE UKW-und KW-Funkgeräte u.a. voll nutzbare 10er Tastaturen.

Auch sind die Motorola-GM-360 Tastenkontakte nach ein paar Jahren täglicher Benutzung "ausgelatscht" und müssen instand gesetzt werden.

Im "ausgelatschten Zustand" müssen die davon betroffenen Tasten mit der Zeit immer kräftiger gedrückt werden, um überhaupt noch eine entspr. Funktion auslösen zu können.

im strassenverkehr wurde, zumindest früher, cb-funk eingesetzt und dort zur kontaktaufnahme kanal 9. cb-funk hat keine grosse reichweite, so dass nur innerhalb einer kurzen entfernung das kommunizieren möglich ist.

annokrat


mamaistdoof 
Beitragsersteller
 14.12.2017, 18:04

na geht doch, dankeschöööön 😉

Da wir aus dem Mittelalter heraus sind, der CB-Funk je nach Gelände wenig Reichweite hat, wird wohl jedes Privatunternehmen seinen Leuten ein Handy in die Hand drücken...
Aber deine Frage kannst du googeln...frag mal bei Tante WIKIPEDIA nach..
Und übrigens: warum du penetrant gezielt nach den Frequenzen privater Busunternehmer fragst UND mit welchen Geräten man da mitmischen kann.......ich gebe deiner Frage mit der dürftigen Begründung nicht sehr lange, bis sie wieder weg ist. Vllt.reicht es noch, dieses zu lesen..


mamaistdoof 
Beitragsersteller
 14.12.2017, 21:10

stimmt, aber trd. Danke ! Ich habe damit ehrlich gesagt nur vor mir ein sogenanntes CB Radio ins Auto reinzubauen um dann auf der Autobahn auch mal den “LKW Verkehrsfunk“ mithören zu können. Da kann man ja im Stau immer mal ganz nett nachfragen, was dort vorne passiert ist. Ich finde deinen Optimismus gerechtfertigt, danke dir jedoch nochmals für deine gescheite Antwort !

Marlinus  15.01.2018, 13:37
@mamaistdoof

CB-Radio im Auto ist grundsätzlich eine gute Sache, leider ist der CB-Funk nicht mehr so weit verbreitet wie in den 1990er Jahren.

Auch "verbieten" es mitlerweile viele Speditionen ihren Fahrern solche Geräte einzubauen, wodurch du Überwiegend Holländer und Polen als gesprächspartner bekommst.

Ich selbst betreibe dies Hobby seit 1975 unterhalte mich dort mit jedem den ich empfangen kann und das sind leider wenige Brummis.

Viel Spass (55 + 73)

radio-koblenz.jimdo.com