Welche Bridge Kamera könnt ihr empfehlen?

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Hallo

Marktübersicht "empfehlenswerte" Prosumerbridge seit/nach 2014 und aktueller Onlinepreis bei Neukauf;

Prosumerbridge der 1/2 bis 1" Sensorklasse sind für Sportreportage Video und Standbild bis etwa Lichtwert 8 ausgelegt. Bis dahin liefern die Kameras verkaufbares Vollformat für Zeitungs/Zeitschriftendruck.

Lichtwert 8 ist in etwa die 1000 LUX Mindesthelligkeit bei Sportveranstaltungen. In der Praxis ist das aber oft nur in Lichtinseln vor den Toren verfügbar. Bei Training wird meist mit "Sparlicht" gespielt da sind vor/am Tor Lichtwerte um 5-6 üblich. Bei Lichtwert 6 muss man bei der Bildqualität Kompromisse machen es reicht aber oft für Halbformat oder Viertelformat Druck in Farbe oder SW Druck. Und der Autofocus wird bei wenig/er Licht langsamer bzw die Trefferate sinkt. Es gibt dann noch die Bildqualitätsprobleme mit Mischlichthallen oder bei defekten/verschlissenen Nitrodampf Bogenlampenbrennern. Deswegen haben die Profis dafür meist noch ein Blitzgerät dabei aber da muss man vor dem Einsatz Fragen ob das erwünscht ist bzw wenn die Kollegen vom TV arbeiten blitzt man nicht in deren Richtung oder überhaupt nicht.

Es gibt zwar ein halbes Dutzend Kameras im Segment aber die sind im Detail unterschiedlich.

Der Vorteil der Prosumerbridges ist die sind bei genug Licht rasant schnell. Schneller als High End Profi DSLR welche mit "vergleichbarer" Optikpalette das 5 fache Wiegen und das 10 fache Kosten.

Eine FZ 1000 oder RX10 hat schon das erste Bild im Kasten wo bei DSLR erst noch der Spiegel hochklappt. Die Kameras haben zudem einen geringen Lag bis zur Anzeige im TFT, bei DSLR hat man ja denn Blackout bzw das Spiegelflimmern und DSLM sind zum Teil im AF-C Modus 1ne Sekunde hinter dem Auslösepunkt bzw zeigen einen Rückschaumodus an. Jetzt mit DSLM wird der Rückstand zu Prosumerbridges geringer. Beim Autofocus liegt das an der Physik, die Kameras müssen nur wenig Glas Masse zum focusieren bewegen und die Optiken haben gigantisch grosse Schärfentiefenfelder der Focuspunkt muss nur "in etwa" getroffen werden. Der zweite Vorteil ist die winzigen Sensorn lassen sich, in der selben Preisklasse bei 20MP ca 8x schneller auslesen als ein Kleinbild 20MP Sensor (Canon G3X versus Canon EOS 6D). Profi Sportkameras lesen aber Sensoren mehrkanalig ähnlich schnell aus, man braucht dafür dann 2 oder 4 Prozessoren und kostet dann gleich 1000ende € mehr. Der andere Vorteil ist die winzigen Sensoren haben fast keinen Rolling Shutter bei Video bzw die Super8 Sensor Klasse kann man bei FHD als "Global Shutter" Auslesung durchgehen lassen. Man sieht nur bei kritischen technischen Motiven Rolling Shutter Effekte.

Die beste/schnellste Sportreportagebridge ist die RX10IV, zudem mit einem 24-600mm/KB Zoom auch für Fussballstadien/Grossveranstaltungen einsetzbar. Dafür wiegt das Gerät fast 1,2kg

Knapp dahinter sind Lumix FZ1000, FZ2000II und V-Lux5. Die Lumixen haben nur ein 25-400mm/KB Zoom nutzen aber eine "Intellizoom" Funktion um bei Vollformatqualität auf etwa 1200mm/KB Brennweite zu cropen. Der Punkt ist die Lumix FZ1000 ist mit Intellizoom im Telebereich bei Blende 4 bis etwa 800mm/KB "schärfer" als die RX10III/IV Optik. Die Sony Optik kann denn Zoomvorteil offen nicht umsetzen man muss abblenden. Bei 600/4 (KB) hat die Lumix mit Intellizoom mehr Auflösung als die RX10IV mit optischen Zoom bei 600/4

Dahinter kommt die alte RX10 III Oldtimerkamera von 2015. Im Prinzip eine RX10IV nur deutlich langsamer als die Lumixe und ohne High Speed Fotografie Modus (24B/Sek). Die Technik der RX10IV steckt auch in der RX100VII womit die Tavelzoom Sportreportagetauglich wurde. Die RX100 hat aber ein Überhitzungsproblem bei Dauerfeuer und die Akkulaufzeit bei "Vollstoff" 24B/S ist um 20 Sekunden. Die RX10IV hält das immerhin um 45 Sekunden durch. RX10IV Footage schafften es als FX Grundlage in Low Budget TV/Spielfilme

Die Lumix FZ2000 basiert auf einer Profi Videokamera und ist von der Hardware eine Videokamera mit parfocalem Videozoom und eingebauten ND Filter. Die FZ2000 focusiert nicht so rasant wie die FZ1000 Serie eher im Bereich der RX10III und das 24-480mm/KB Zoom hat ca 15% weniger Diagonal Auflösung als die FZ 1000 Optik dafür hat es mehr Bokeh. Der Schwerpunkt der Kamera ist Video und dort ist es der Preis-Leistungsknaller wenn man mit Bridge Nachteilen Videos machen will/muss/kann.

Die FZ1000II und V-Lux5 sind eine Kreuzung aus FZ1000 und FZ2000. Die V-Lux 5 ist eine FZ1000II mit Leica "Colorscience" und DNG Raw. Die FZ1000 hatte einige Detaildefizite/Macken und zb noch keinen Touchscreen. Die ärgerlichste Macke der FZ1000 ist das beim Zoomen der Autofocus stehen bleibt bei der Leica V-Lux Variante der FZ1000 wurde das etwas entschärft. Bei Panasonic/Lumix wurde um 2015 kommuniziert das dies per Firmwareupgrade gefixt wird, was aber bei Neugeräten in 2019 nicht der Fall war. Ein Techniker meinte bei der FZ1000 wird mit dem selben Motor gezoomt und focusiert an jedem Ende des Dual-Motordrive ist ein Getriebe das je mit 60 Herz getaktet wird. Man kann also nur eine Motordrehrichtung abrufen weil der Motor ist zu träge zum Umtakten.

Die FZ300 hat nur einen 1/2.3 Sensor und ist bei Sport für Knipser eher eine Tageslichtkamera. Profis machen mit der FZ300 auch schnelle Sportarten in Hallen mit Lichtwert 8 bei ISO 400/RAW. zb Eishockey geht wegen dem hellem Eisboden mit der FZ300 gut genug für Zeitungen.

Der Punkt ist für um 1500€ kann man auch ein Olympus M5III Auslaufmodell mit Zuiko 12-200/3.5-6.3 einkaufen. Die Kombination ist nicht so rasant schnell wie die Bridges aber wegen Phasenautofocus bei Ballsportarten oft besser als die Bridges am Ball.

Will man mit mFT eine FZ1000 beim Autofocustempo "knacken" braucht man eine M1x, M1III oder OM1 mit Pro Zooms

Mal umrechnen auf Kleinbild;

  • FZ300 > 24-600/15
  • FZ1000 > 25-400/8-11
  • FZ2000 > 24-480/8-12 
  • RX10IV > 24-600/6.3-11
  • Zuiko 12-200 > 24-400/7-12.6

Also vom Bildlook/Freistellung ist die MFT Kombination nicht besser als die Bridges. Die Kombination ist ähnlich gross/schwer wie die FZ1000.

"Kleinbildalternative" wäre zb das Nikkor Z 28-400/4-8 mit Z6III (1,5kg um 3800€).

Also Punkt ist erst mal definiert man was man braucht und will. Dann sieht man was zum Budget verfügbar ist. Und Kameras kann man im Fachgeschäften austesten vergleichen.

Kommt drauf an, was du vor hast zu fotografieren.

Die Lumix FZ1000II ist (wie auch die günstigere FZ2000) nicht schlecht wenn du einen großen Zoombereich abdecken willst. Wenn man nicht gerade ständig Vögel, Flugzeuge oder den Mond fotografiert braucht man das allerdings eher selten. Für bestimmte Bedingungen (wie z.B. Street Fotografie in Low-Light) wäre eine Nicht-Bridge-Kamera mit weniger Zoom und davor besserer Lichtstärke beim Objektiv vorteilhafter.

Wenn du bei Panasonic bleiben willst, z.B. die Lumix LX15. Oder die Canon G5X Mark II (nur noch gebraucht), G7X Mark II oder III, sowie die Sony RX100 VA.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Arbeite mit verschiedenen Canon Kameras seit 2008

Für die Kamera spricht das verbaute Leica-Objektiv mit einer Anfangsblendenöffnung von 2.8.

Mit dieser Kamera kannst Du nicht viel falsch machen. Mag sein sein das der Autofokus nicht so schnell ist, aber solange man keine Sportaufnahmen macht oder Löwenjagden in der Savanne fotografiert, kann man damit leben.

LA

ganz ehrliche Antwort:

gar keine!

Bridge Kameras sind ja ein Hybrid zwischen Kompaktkamera und Systemkamera, haben aber im Grunde nur die Nachteile des jeweiligen Konzeptes "geerbt"...

  • Sie sind nicht so klein die Kompaktkameras sondern mit einer Größe wie Systemkameras, zum Teil noch größer
  • dennoch haben sie nur einen kleinen Mini-Sensor
  • man kann das Objektiv nicht wechseln wie bei Systemkameras und ist auf das fest verbaute Objektiv angewiesen, das muss dann aber einen großen Zoom-Bereich haben was wiederum heisst dass die Qualität schlecht ist und es an Lichtstärke fehlt. Fehlende Lichtstärke mit kleinem Sensor ist ebenfalls eine sehr schlechte Kombination
  • und obwohl man keine gute Qualität bekommt zahlt man einen hohen Preis dafür

Bridge Kameras haben also im Grunde von allem nur das Schlechteste

Eine der wenigen Bridgekameras, die zumindest etwas taugen. Bei dem Preis allerdings ist es aus qualitativer Sicht eigentlich besser gleich zur Systemkamera zu greifen, sofern man nicht zig verschiedene Einsatzgebiete hat / Objektive braucht.