Welche Begründung gibt es dafür, dass Fördermaßnahmen in der Schule "eigentlich" den guten und besten Schülern mehr nützen sollen als schlechteren Schülern?

Teffa827  17.01.2024, 09:23

Wie kommst du denn zu der Annahme, dass sie den guten Schülern eigentlich mehr nützen sollen?

holzbaer932 
Beitragsersteller
 17.01.2024, 11:04

Ich habe das gehört von jemandem, der Lehrer ausbildet, konnte aber nicht nachfragen. Und bevor ich mir etwas zusammenreime, wäre ich für "sachdienliche Hinweise" dankbar... ;-)

3 Antworten

Es gibt für schulische Förderungen aller Art überhaupt keine Begründung. Sie sind überflüssig. Und zwar deshalb, weil die Schule überflüssig ist. Wir haben eine falsche Vorstellung von ihrer Funktion und aus dieser falschen Vorstellung resultieren all die Fantasien, die wir mit der Institution verbinden. Zu allererst die, dass es ums Lernen ginge, wenn jemand in die Schule geht.

Das Einzige, was gelernt wird, ist zu gehorchen. Darum gibt es die ständigen Unterbrechungen im Tagesablauf. Nicht, was Du zwischen den Klingelzeichen machst, ist wichtig, sondern dass Du Dich nach dem Klingelzeichen und den Anweisungen der Lehrer richtest. Entweder betrittst Du einen Klassenraum oder Du verlässt ihn. Entweder führst Du Anweisungen aus oder Du machst Pause. Und das tun mit Dir zusammen 25 bis 30 andere Schüler. So etwas kommt im Leben nur dann vor, wenn Menschen gemeinsame Interessen haben.

Es ist doch völlig absurd und hat mit einem natürlichen Lernvorgang nichts zu tun, dass Du Dich am Tag mit fünf, sechs oder mehr Themen beschäftigen musst. Das würdest Du nie tun, wenn Du selbst derjenige wärest, der den Tagesablauf bestimmt. Denk mal an die Ferienzeit.

In dieser Schweizer Familie leben drei Kinder und keines war in der Schule. Alle sind inzwischen erwachsen und haben Berufe. Ihre natürliche Entwicklung wurde nie unterbrochen. Sie haben immer das gelernt, was für sie gerade interessant war.

https://youtu.be/nyFrKqTaoIo?si=7AzXAAClapKoq8n-

Übrigens ist das kein Einzelfall. Du kannst nach dem Namen André Stern suchen, der ist auf die gleiche Art groß geworden. Inzwischen müsste er fast 50 sein. Auch Moritz Neubronner wäre zu nennen. Als Deutsche mussten sich dessen Eltern allerdings die Freiheit schwer erkämpfen. Der Grund: Schulanwesenheitszwang. Keiner dieser Leute musste gefördert werden.

Gruß Matti


holzbaer932 
Beitragsersteller
 17.01.2024, 11:05

Danke für die Äußerung, in der Sache gehe ich allerdings nicht mit.

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Kuhlmann26  17.01.2024, 11:23
@holzbaer932

Das verstehe ich. Es ist ja auch nicht leicht zu durchschauen. Eine ehemalige Lehrerin und Prof. für Erziehungswissenschaften hat mal einen Vortrag über das Thema gehalten. Er steht in Textform zur Verfügung.

https://www.marianne-gronemeyer.de/app/download/11522657/Brugg+2012+Schule.pdf

Ich kann Dir auch Textpassagen aus Büchern eines amerikanischen Lehrer empfehlen. Sein Name: John Holt. Das Buch, «Aus schlauen Kindern werden Schüler … von dem, was in der Schule verlernt wird», ist eins der Bücher, welche auch auf Deutsch erschienen sind. Diese Leute wissen, wovon sie reden.

http://www.leben-ohne-schule.de/john.holt/auszuege_lernen.html

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Bei guten Schülern nennt man es Fordermaßnahmen, bei schlechten Schülern Fördermaßnahmen.

Die guten Schüler sind unterfordert , aber durch solche weiteren, zusätzlichen Aufgaben langweilen sie sich nicht wenn der Rest der Klasse noch zurück mit dem Lernstoff ist.


holzbaer932 
Beitragsersteller
 17.01.2024, 09:28

Bin schon etwas aus dem "Schul-Alter" raus ;-). Gibt es eine Erklärung für den Effekt von Fordermaßnahmen, außer Ehrgeiz?

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TinaBo  17.01.2024, 14:59
@holzbaer932

Der intelligente Schüler soll nicht stehen bleiben sondern auch weiterkommen. Wenn sich schlaue Kids ständig langweilen und unterfordert sind ist doch nicht gut. Nicht selten überspringen diese auch eine Klasse.

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Gute Schüler*innen sollte in ihre Stärken gefördert werden, damit ihre Kompetenten sich noch weiterentwickeln können.

Natürlich sollten genauso leistungsschwächere Schüler*innen so gefördert werden, das sie das Ziel der Klasse schaffen und zum anderen jeder seine Stärken und Kompetenzen entdeckt, damit auch diese gefördert werden können.