Welche Amtverständniss hat katholische Kirche?

3 Antworten

Hallo Nizarrr,

in der Kirche gibt es so viele Ämter mit so vielen Funktionen, daß ein Priester mir gegenüber einmal bekannte:"Prälat? Ich weiß nicht, was ein Prälat ist oder was der macht!"

Das Priesteramt zumindest ist ein Weiheamt, das heißt der Kandidat kann das Amt nicht erzwingen; er hat keinen Anspruch darauf und kann u.U. auch abgelehnt werden. Er wird geweiht oder empfängt die Weihe von der Kirche in Gestalt des Bischofs, der seine Weihe vom Papst empfängt; der Papst wird von den Kardinälen berufen, die sein jeweiliger Vorgänger ernannt hat. Das Papstamt selbst hat Christus selbst eingesetzt oder institutionalisiert, vgl. Matt.16,18)

Du siehst aus diesen wenigen Zeilen, daß das Ämterverständnis in der katholischen Kirche hierarchisch ist und von Jesus über Petrus und die Apostel und deren Nachfolger lückenlos bis in unsere Zeit reicht.

Ein Weiheamt ist nicht einfach der Vorsitz in einer Elterninitiative.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Gläubiger Katholik

IlanRoman  14.09.2022, 09:49

Schon der Kirchenhistoriker Peter Stockmeier, wies darauf hin das dieser Text, der sich nur im Matthäus Evangelium finden lässt, ".... nachträglich in die Cäsarea-Perikope eingefügt worden sei. In seiner heutigen Fassung stelle das Jesuswort eine Schöpfung der palästinensischen Gemeinde dar, die sich vom Auferstandenen her als eine auf Felsen gebaute, unüberwindliche Wirklichkeit verstanden habe. „Ohne das Ansehen des Petrus in der Urgemeinde zu schmälern, kann man schwerlich von einer isolierten Spitzenposition des Erstapostels sprechen. Wie in Jerusalem im Kreise eines leitenden Kollegiums, so muß er inRom nach Auskunft der frühesten Texte sein Ansehen gewissermaßen mit Paulus teilen; denn beide werden immer zusammen erwähnt.“ (Zitaquelle: Georg Denzler "Das Papsttum. Geschichte und Gegenwart", erschienen 2009 S. 12,13 ff.)

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RobinsonCruesoe  17.09.2022, 20:12
@IlanRoman

Ja, danke für den Hinweis. Das ist natürlich ein vieldiskutiertes Thema, an dem natürlich Protestanten und deutsche "Nationalkatholiken" besonderes Interesse haben. Daher wundert es natürlich nicht, dass die einschlägige Literatur zu dieser Frage aus Deutschland kommt (woher auch sonst?). Aber sei's drum. All das ändert nämlich nichts daran, daß das Amtsverständnis der Katholischen Kirche hierarchisch ist.

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Ein sakramentales und hierarchisches Amtsverständnis: Geweiht und damit mit bestimmten und gestuften geistlichen Vollmachten und Rechten ausgestattet (Mathematisch dargestellt: Diakon < Priester < Bischof).

Im Gegensatz dazu ist das "evangelische" Amtsverständnis für einen Bischof eine Art "Verwaltungsamt" mit bestimmten Aufgaben, das jedoch nicht mit speziellen geistlichen Vollmachten allein aufgrund der Ordination verbunden ist.

Ein Ämterverständnis das wenig mit der jüdisch-christlichen Urgemeinde der sog. Nazarener zu tun hat, sondern auf einer eigenständigen historischen Entwicklung - i.B. nach der Verstaatlichung des damaligen Christentums durch Konstantin d. Gr. - fußt.