Weihnachtsfasten als katholische Christin?
Hallo,
ich habe gelesen man kann muss man aber nicht vor Weihnachten (15.11-24.12) als katholischer Christ fasten. Das ganze soll sich Philipus Fastenzeit nennen. Jetzt wollte ich mal fragen ob das wirklich stimmt da ich viel gelesen habe, dass nur orthodoxen dort fasten. Kann mich jemand aufklären?
7 Antworten
Das Fasten ist kein Gebot der Bibel! Es ist eine Erfindung der Katholischen und der Orthodoxen Kirchen.
Gott selber lehnt nach der Opferung seines Sohnes jegliche Opfer zu seinem Wohlgefallen ab. Mit dem Neuen Testament ist die Zeit der Geisselung und Opferung zu gottes Wohlgefallen vorbei.
Wenn jemandem fastet, dann nur, um Christus ein Stück auf seinem schweren Weg zu begleiten. Eine Pflicht besteht nicht!
Früher war (auch) in der katholischen Kirche die vorweihnachtliche Zeit eine strenge Fastenzeit. Seit dem CIC von 1917 (katholisches Kirchenrecht) ist die Adventszeit zumindest keine offizielle Fastenzeit mehr. Man kann aber freilich trotzdem freiwillig fasten, was auch von manchen Katholiken praktiziert wird.
In den orthodoxen Kirchen blieb das vorweihnachtliche Fasten stärker erhalten. Die 40-tägige Fastenzeit vor Weihnachten wird dort als "Philipus-Fastenzeit" bezeichnet, benannt nach dem Apostel Philippus.
Natürlich kannst du fasten wenn du willst. Du kannst auch vom 3.Juni bis zum 14 Oktober fasten - wenn du willst.
MÜSSEN mußt du sowieso nicht, das ist alles freiwillig und deiner Entscheidung überlassen.
UND es ist falsch, dass NUR Orthodoxe dort (wo eigentlich?) fasten. Da es mal in der kath. Kirche üblich war, machen es auch heute manche.
Fasten ist reine Tradition. In der Bibel steht nichts darüber wie und wann man fasten soll. Fasten soll auch keine Pflicht sein.
Ausser, dass man keine Show betreiben soll. Im Sinne von: Seht mal, wie ernst ich das Fasten nehme und wie stark ich darunter leide.
Ebenfalls steht in der Bibel, dass wenn man fastet Gebete eine grössere Wirkung haben.
Unter jungen Leuten ist deshalb das Genuss-Fasten seit vielen Jahren populär.
Umfrage: Verzicht auf Süßigkeiten auf Platz 1
Laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag von DAK-Gesundheit aus dem Jahr 2018 gaben 57 Prozent der Befragten an, für mehrere Wochen auf Genussmittel oder Konsumgüter verzichtet zu haben. 62 Prozent der „Fasten-Fans“ verzichteten dabei auf Süßes.
Doch worauf haben die mehr als 1000 Befragten noch verzichtet?
Süßigkeiten: 62%
Alkohol: 61%
Fleisch 35%
Rauchen 32%
Fernsehen 28%
Handy, PC 21%
Auto 15%
https://www.erzbistum-koeln.de/presse_und_medien/magazin/Fastenzeit-Eine-Zeit-des-Verzichts-von-Aschermittwoch-bis-Ostersonntag/
Wie Du siehst, kommt diese Mitteilung vom katholischen Erzbistum Köln. Man muss nicht Nahrungsmittel-Fasten. Man kann auch Genuss-Fasten.
Unter dem Link steht weiter, was der Kern des Fastens ist:
Fasten heißt nicht immer Verzicht
Fasten, Abstinenz und Verzicht sind Mittel der Umkehr und Neuausrichtung auf Gott. Fasten soll das Herz für den Dienst an Gott und den Menschen frei und für neue religiöse Erfahrungen empfänglich machen. "Fasten ist ein Format, das das Leben verbessert", sagt Franz Meurer, Pfarrer in Köln-Vingst und Höhenberg.
Doch Fasten kommt auch ohne Verzicht aus: Gläubige können sich intensiver dem Gebet widmen, an Hilfswerke oder andere gute Zwecke spenden oder ihren Mitmenschen mehr Zeit und Aufmerksamkeit schenken.
Die Adventsfastenzeit ist in der katholischen Kirche 1917 aufgehoben worden. Jeder kann fast, wann er will, aber du wirst nicht viele Katholiken finden, die im Advent fasten.