Weibliche Form von User - Userin?

8 Antworten

Zitat: "User ist ein deutsches Wort. Es wird mit deutschem Deklinationsschema gebeugt, hat also ein Genus (der User) und eine
eigene Pluralbildung (die User, nicht: die users)."

Sowohl Genus als auch Plural sind von "(Be)Nutzer" übernommen. Daran sieht man, dass die englische Wortform überflüssig ist.

Zitat: "Es wird mit deutschem Lautinventar gesprochen, hat also kaum etwas Englisches an sich."

Aber eben doch Englisches. Als gängigste Definition für ein "Fremdwort" gilt die Festlegung "... weicht in Schreibung und/oder Lautung vom Deutschen ab", und das ist bei "user" der Fall. Sonst müsste man "Juser" schreiben.

Zitat: "Ein User ist dann geschlechtsindifferent eine Person, die ust, ..."

Einführen von "usen" (Aussprache "jusen"?) als Verb ist dann nun wirklich mit dem Holzhammer integriert, genau wie "geupdatet" (aktualisiert). Braucht man wirklich einen Spezialausdruck anstatt "benutzen"?

Warum soll man nicht "Userin" sagen können? Allerdings kann man in den meisten Fällen einfach darauf verzichten, das Geschlecht zu nennen, oder die "männliche" Form verwenden, auch wenn man damit beide Geschlechter meint. Also du schreibst, "der User" macht xyz und meinst damit natürlich auch die Frauen. 

Ein bisschen komisch ist das vielleicht nur, wenn es z.B. um eine Software oder ein Forum geht, das sich explizit an Frauen richtet, z.B. etwas zur Monatshygiene oder zur Schwangerschaft. Dann würde ich durchaus von "den Userinnen" sprechen.

User ist ein Wort aus dem englischen und bedeutet Benutzer. Entgegen der zwei Meinungen zu dieser Frage ist das Wort "User" nicht eingedeutscht. Es ist und bleibt ein Anglizismus, auf den die deutschen Sprachregeln nicht angewendet werden (können). Daher gibt es auch keine UserIN. Das Wort "User" bezeichnet beide Geschlechter. Was spricht dagegen stattdessen die Wörter "Benutzer" oder "Anwender" zu verwenden von denen aus auch die weibliche Form gibt?

User ist ein deutsches Wort. Es wird mit deutschem Deklinationsschema gebeugt, hat also ein Genus (der User) und eine eigene Pluralbildung (die User, nicht: die users). Es wird mit deutschem Lautinventar gesprochen, hat also kaum etwas Englisches an sich.

Es ist zwar ein Lehnwort. Aber das sagt nur etwas über die Herkunft aus, nicht darüber, wie man es hier und jetzt verwendet. 

Das Suffix -er versieht eine Verbalwurzel immer mit einem Tätigkeitsaspekt:

    Verbalwurzel lehr- bedeutet so viel wie ›beibringen‹

    --› Lehr-er ist dann: ›jemand oder etwas, der oder das beibringt‹

      --› Lehrer-er-in: ›jemand Weibliches, der beibringt‹

Dasselbe Schema kann beim User angewandt werden. Ein User ist dann geschlechtsindifferent eine Person, die ust, also in der virtuellen Welt etwas benutzt, eine Userin eine explizit weibliche Person, die das macht.



Eingedeutschte Fremdwörter werden soweit wie möglich nach deutschen Grammatikregeln behandelt. Das gilt für "User" oder "eine Datei closen".

Bei Unklarheiten verwendet man Umschreibungen.

Bei echten Lehnwörtern wie "Fenster" oder "addieren" gilt nur noch die deutsche Grammatik.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Unterricht - ohne Schulbetrieb