Wechselstrom-Relais an Gleichstrom und umgekehrt - könnt Ihr mir helfen?
Hallo!
Ich bin gerade dabei, zu diesem Thema etwas auszuarbeiten und bin gerade nicht sicher, wo sich mein Denkfehler oder Interpretationsfehler versteckt. Ich hoffe ihr könnt mir dabei helfen.
Meine Gedanken:
Ein Wechselstrom-Relais erzeugt bei Anschluss von Wechselstrom doch einen induktiven Blindwiderstand, dh der Strom wird geringer.
Ein Gleichstrom-Relais hat beim Anschluss von Gleichstrom keinen induktiven Blindwiderstand und muss somit mehr aushalten, weil der Strom ja nicht begrenzt wird.
Im Extremfall würde also, wenn man an das Wechselstrom-Relais Gleichstrom anschließt, die Spule abbrennen, weil die Ströme nicht mehr durch den induktiven Blindwiderstand begrenzt werden. Umgekehrt haben ja Gleichstrom-Relais anderweitig einen größeren Widerstand, dh wenn man nun Wechselstrom anschließen würde, würde durch den zusätzlichen induktiven Blindwiderstand das Relais nicht mehr anziehen, oder?
Klar, durch Anpassung von Strömen oder Dazuschalten von Widerständen könnte man Relais sicher an den jeweils nicht vorgesehenen Strom anschließen. Aber mir wurde erzählt, dass eine Richtung abfackelt und bei der anderen nichts passiert. Ich bin mir nur nicht mehr sicher, ob meine Zuordnung jetzt stimmt.
Ich hoffe ihr könnt mir helfen. Danke im Voraus Flax
5 Antworten
Zuerst musst mal die genauen Anforderungen aufteilen in den Stromkreis der Relaispule und in den Schaltstrom.
- Gleichstromrelais können polarisiert sein, zB mit Strm in eine Richtung anziehen und in die andere Richtung abfallen
- Viele Relais können sowohl mit Gleichstrom als auch mit Wechselstrom betrieben werden
- Relais mit Dauermagnet als "Vorspannung", zB ein Reed Relais können nur mit Gleichstrom betätigt werden.
- Bei den Kontakten ist es so dass Gleichstrom wesentlich höheren Abbrand verursacht da er immer in die gleiche Richtung fließt und außerdem keinen Nulldurchgang für die Funkenlöschung hat. Somit darfst bei Gleichstrom nur geringere Ströme schalten, die Bewegung sollte schneller sein und der Kontaktabstand dann größer wenn du gleiche Leistung schalten möchtest
Du hast das, glaub ich schon gut erklärt, auf jeden Fall ist es praktisch das Wechselstromrelais, welches bei Gleichspannung wegbrennt.
Gibt's als Ankreuzfragen in Prüfungsaufgaben und bei Dir auf jeden Fall volle Punktzahl. Viel besser wird das in Fachbüchern und im Unterricht auch nicht erklärt. :-)
Allerdings wird das Gleichstromrelais bei gleicher Spannung nie im Wechselstrom zuverlässig funktionieren. Da helfen auch keine zusätzlichen Widerstände, da der Strom ja bereits durch den Spulenwiderstand zu niedrig ist.
Eigentlich alles gut erklärt, nur gibt es Gleichspannungsrelais, die munter mit der Frequenz der Wechselspannung mitschalten! Reed Relais z. B. und auch andere schnelle Relais. Da hat man dann Pech ... heiß können sie auch durch Wirbelströme im Kern werden, was bei Gleichspannung nicht passieren kann. Bei Wechselspannungsrelais ist der Kern entsprechend ausgelegt.
Nicht so kompliziert! Ein normales gleichstromrelais, kann meiner Erfahrung nach auch mit Wechselstrom betrieben werden. Der induktive widerstand ist bei so einem relais (unterhalb von 300volt) sehr gering. Da brennt dir nix durch. Natürlich gibt es spezialfälle. Aber häng dein relais doch mal 10 minuten an Wechselstrom und schau ob es knall heiss ist. Warm darf es werden