Was/Wen/Wo/Wann/Wie/Wofür/ habt ihr (als) Feind:e?

4 Antworten

Momentan habe ich da nichts konkretes. Auch wenn ich der Meinung bin, dass es manche Sachen nicht mehr geben sollte, so bin ich mir bewusst, dass das alles irgendwie seine Daseinsberechtigung hat.

Ich neige in gewisser Weise zu radikalem Gedankengut... aber davon muss ich mich bei solchen Fragen größtenteils distanzieren.


MindFlower 
Beitragsersteller
 12.06.2024, 21:06

Hat nicht der Drang etwas zu zerreißen und auseinander zu nehmen nicht auch ein Recht? Es müssen absolut keine Menschen sein. Es könnte auch Unruhe sein, die man schlafen legt mit Feuer, was zur Stille führt.

DerPoLyseMitIra  12.06.2024, 21:13
@MindFlower

Doch, absolut. Nur bin ich mir bewusst, dass ich all das nicht ändern kann. Das lösen von Problemen löst nur weitere aus, besonders wenn diese derart eng miteinander vernetzt und für den Fortschritt notwendig sind.

Es wäre also klüger alles zu lassen wie es ist, da muss man eben zuschauen wie der Mensch sich selbst ein Bein stellt.

Ich habe keine Feinde. Ich verstehe nicht, wieso ich welche haben sollte und was mir oder den Feinden das bringt.

Das klingt komisch, aber ich entscheide mich jeden Tag aufs Neue dafür, niemanden zu hassen, und ich entscheide mich in jedem Moment, in dem mich jemand wütend macht, nicht wütend zu sein. Hass und Rachsucht sind extrem energieaufwändige Emotionen. Sie nehmen Raum in meinem Herzen ein, den ich gern für mich hätte und für die Dinge, die mir wirklich Freude machen. Außerdem kann ich Menschen nicht mehr helfen, wenn ich wütend auf sie bin.

Ein Beispiel: Ich bin queer. Wenn ich eine queerphobe Person treffe, verletzt mich das, aber ich hasse sie nicht. Auch nicht, wenn sie mich hasst. Ich verstehe, dass diese Person Gründe hat. Beispielsweise stammt sie wahrscheinlich aus einem Haushalt, in der ihr diese Ansicht anerzogen wurde, und sie hat noch keine Gelegenheit gehabt, die Einstellung zu hinterfragen. Es ist also besser, ihr eine solche Gelegenheit zu geben, als sie blind zu hassen.

Ich könnte sagen, der Teufel ist mein Feind. Allerdings bin ich nicht ganz sicher, ob ich an ihn glaube. Wenn ich es täte, würde ich aber verstehen, dass er ebenso eine Geschichte hat wie ich. Er hat, glaube ich, furchtbar große Angst. Er fühlt sich allein und unverstanden und deshalb versucht er zwanghaft, Menschen zu überzeugen, auf seine Seite zu wechseln. Das ist eigentlich fast wie ein vernachlässigtes Kind, das um Aufmerksamkeit bettelt. Ich möchte ein solches Kind nicht hassen.

Kurz gesagt, Feindschaft als Konzept ergibt keinen Sinn für mich. Ich weiß nicht, was sie mir oder einem anderen Menschen bringen sollte. Es bringt mich und andere weiter, wenn ich empathisch bin, überlege, warum die anderen handeln, wie sie handeln, und versuche, zu ihnen durchzudringen. Auf eine nicht hassende, nicht feindselige Weise. What would Jesus do?

Ideologien, die Spaltung zwischen den Menschen bewirken, anstatt Nächstenliebe, Respekt und friedliches Miteinander zu fördern, lehne ich ab.

Was ich meine? Faschismen aller Art, nationalen, stalinistischen, religiösen, ... oft einhergehend mit Personenkult, der götzengleichen Überhöhung einzelner Machtmenschen, die wie Heilsbringer verehrt werden und doch für jeden, der es sehen will, nichts als Unheil bringen.

Einem gebildeten Deutschen ist der primitive Schwertkämpferislam aus dem Jahr 700 eines der größten Übel auf der Welt und jeder Einsatz lohnt sich, den in Grenzen zu halten.