Waschzwang??

Belle91559  16.09.2024, 23:48

Ist es ähnlich wie bei einer zwangsneurose? Hast du Angst, daß etwas passiert, wenn du es nicht machst?

PersonAnonym12 
Beitragsersteller
 16.09.2024, 23:49

Ich habe eine Unruhe dann und kann nichts anfassen bis ich meine Hände richtig gewaschen hab.

Belle91559  16.09.2024, 23:52

Ich denke du solltest das therapieren lassen, wenn das dich zu sehr in deinem täglichen Ablauf einschränkt . Je nach Ausprägung geht eine zwangsstörung selten von alleine weg.

PersonAnonym12 
Beitragsersteller
 17.09.2024, 00:11

Das schränkt mich schon ein…. Habe richtige Probleme damit

2 Antworten

Das ist sehr knifflig, ich bin auch mit einigen Neurosen gesegnet und verstehe dich da komplett...😢

Bei mir muss z.B der Aufschnitt im Kühlschrank immer in eine Richtung gucken, wenn ich etwas nehme, versuche ich es bestmöglich so wieder hinzustellen (z.B. ins Regal oder Schrank), wie ich es hergeholt habe, meine Handtücher müssen speziell gefaltet werden, usw...

Damals war das noch schlimmer, damals hatte ich ein richtiges krasses Programm.... z.B. habe ich nach dem Trinken immer Zahnseide benutzt und zwischendurch, ständig musste ich kontrollieren ob ich was im Gesicht oder zwischen den Zähnen habe, in den Haaren, ob meine Augenbrauen verwuschelt sind und das doof aussieht etc (weil einem so was nie gesagt wird 😑) ...aber es war so anstrengend für mich, psychisch und körperlich, das weiterzumachen und zu ertragen, dass das etwas nachgelassen hat.

Dieses Gefühl von etwas Unerfülltem, dagegen habe ich versucht, anzukämpfen bzw kämpfe dagegen an.

Ich habe mir immer wieder gesagt, "es ist in Ordnung, wenn es nicht perfekt ist!" Währenddessen ich das "Perfekte" bewusst "abgebrochen" habe und auch noch danach, immer wieder habe ich mich danach umgedreht, um es zu korrigieren - das ist SEHR SCHWER!!

Das ist wie ein schlechtes Gewissen, immer wieder Kreisen die Geister im Kopf und man will wieder von vorne anfangen, um es richtig zu beenden. Diese Überwindung ist sau schwer.

Im kleinen Schritten, Schritt für Schritt, habe ich viele dieser Neurosen mildern können.

Ich war aber auch nie in Therapie oder so, und bei manchen Sachen ist das auch gar nicht so verkehrt die Neurosen zu haben :)

Z.B kontrolliere ich meine Wohnungstür mehrmals am Tag, ob sie wirklich zu ist, ich laufe aber nicht extra dahin, sondern im Vorbeigehen, außer bevor ins Bett gehe.

Nach dem Kochen habe ich schon ein paar mal den Herd auf kleiner Flamme vergessen, weil ich im Fokus hatte, dass ich dran gedreht habe und der somit aus ist. Damit mir das nicht noch mal passiert, weil das gefährlich ist, gucke ich mehrmals nach dem Kochen den Herd (Knöpfe) an und kontrolliere, ob das Lämpchen an ist. Ungefähr 3mal oder so, damit mir auch nichts entgeht... vor allem wenn ich müde bin, kann die Optik schon mal verschwimmen und dann sehe ich das nicht korrekt. Ich komme beim Vorbeigehen aber auch manchmal an die herdknöpfe mit meinen Armen beim Schwingen oder Hüfte beim vorbeigehen. So hat sich auch schon mal der Herd angeschaltet, ohne dass ich es wusste. Alles hat seinen Grund, der "Knacks in der Psyche".

Wie du siehst, kommen die Neurosen nicht von ungefähr, meine Arbeitskollegen sagten immer, ich hätte Ticks.

Versuch den Ursprung dessen herauszufinden, warum du das tust oder tun musst vom Kopf her und versuch daran zu arbeiten.

Versuche heraus zu kristallisieren, woran es genau liegt, fühlst du dich schmutzig wenn du die Hände nicht von A bis Z so verfolgst oder ist es nur ein gewohnter Ablauf, den du dir antrainiert hast und den du nur schwer los wirst? und kannst du das vielleicht verkürzen indem du z.B desinfizierende flüssige Seife nimmst, womit du nur einmal oder zweimal waschen musst. Immer in kleinen Schritten, nicht vergessen ❤

Es hat sehr viele Monate gedauert bei mir, quasi paar Jahre, und ich stecke immer noch drin, aber wie gesagt, es wurde sehr viel besser!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Lebenserfahrung + Wissen & Informationen aus dem Internet

Seit Covid habe ich mir angewöhnt, die Hände länger und gründlicher zu waschen. Das ist aber bei mir kein Waschzwang, sondern einfach Gewohnheit. Und die geht sogar immer weiter zurück.

Damals bei Covid hieß es, man solle ich weiß nicht mehr wie viele Minuten lang die Hände waschen. Dabei würde helfen, wenn man ein Lied in der gewünschten Länge singen (egal ob laut oder leise) oder summen würde. Das war mir eine Hilfe, weil ich im Bad keine Uhr und weil ich ein furchtbar schlechtes Zeitgefühl habe.

Vielleicht hilft dir das jetzt im umgekehrten Sinn. Du fängst mit einem Lied an, dass dieselbe Länge hat, wie dein Händewaschen dauert. Wenn du dich daran gewöhnt hast, suchst du dir ein kürzeres Lied, bis du dich auch daran gewöhnt hast. Und so verringerst du allmählich die Dauer. Dabei solltest du dich zu sehr unter Druck setzen. Das wäre kontraproduktiv.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – ich bin alt wie 'ne Kuh und lerne doch noch dazu