Waschmaschinenmotor mit Batterien betrieben?
Vor einiger Zeit habe ich einen gut funktionierenden waschmaschinenmotor gefunden, unwissend dass dieser auch mit Gleichstrom läuft. Heute gelang mir ein höchst wissenschaftlicher durchbruch: ich hab' eine 9v Batterie dran gehalten. Er lief. Nun stelle ich mir die Frage, ob man dieses genietete stück dosenblech nicht nützlich machen könnte. Kurz: ich suche eine Möglichkeit, diesen mit einer Batterie beliebiger art(sofern sie mich nicht beim bestaunen des preises umfallen lässt) anzutreiben und ihn evtl an mein treues 40€-fahrrad anzuschließen. Falls ich herausfinde, ob man hier auch bilder veröffentliche
n kann, werde ich es tun.
6 Antworten
Zur Batterie und Motor kann ich dir nichts sagen. Alles, was über einen Stromkreis hinaus geht, ist für mich ein Buch mit sieben Siegeln.
Dir sollte allerdings klar sein, dass dein Fahrrad nach Einbau eines Motors ggf. rechtlich kein Fahrrad mehr ist. Ein Fahrrad ist nämlich ein Gefährt, das per Muskelkraft angetrieben wird; ein evtl. vorhandener Motor darf nur bis max. 25 km/h beim Treten unterstützen. Außerdem darf er nicht mehr als 250 W leisten.
Das heißt: Wenn du im öffentlichen Raum damit fahren möchtest, musst du irgendwie technisch dafür sorgen, dass der Motor
- aufhört zu arbeiten, wenn du mit Treten aufhörst
- aufhört zu arbeiten, sobald du schneller als 25 km/h bist
- maximal 250 W leistet.
Und zwar so, dass das unterwegs nicht verändert werden kann.
Zunächst brauchst Du für die erforderliche Motorleistung ein Batteriepaket in der Größenordnung des Motors auf dem Fahrrad. Dann hast Du ein Motorfahrzeug, das zunächst (noch) nicht für den öffentlichen Straßenverkehr zugelassen ist.
Du bräuchtest einen Regler, der die Spannung der Batterie gepulst an den Elektromotor ausgibt und dann kannst du beschleunigen, soviel wie der Motor hergibt bei der Batteriespannung.
Sehe da kein Problem (abgesehen vom Gewicht und Einbauort des Motors).
Dass der Motor mit Gleichstrom funktioniert liegt daran, dass er wohl ein Universal-Reihenschlussmotor ist, der funktioniert sowohl mit Einphasen-Wechselspannung als auch Gleichspannung.
Bei diesem Motortypus wirst Du im Batteriebetrieb zunächst einmal das hauptsächliche Problem mit der nötigen Betriebsspannung bekommen , da hier die Drehmomententwicklung überproportional mit jedem Volt < 230V abnehmen wird .
Problem #2 : ab etwa 50 bis 60 Volt kann es bereits auch bei Gleichspannung schon lebensgefährlich werden , wobei Du mit 60 V= noch nicht einmal 1/4 der Nennleistung ( Drehmoment ) aus diesem Motor herauskitzeln können wirst .
Für U=60V ges. würdest Du allerdings bereits 50 Ni-CD oder Ni-Mh - Einzelakkus benötigen , was je nach Speicherkapazität dann nicht nur erhebliches Gewicht , sondern auch entsprechenden Geldbedarf mit sich bringen würde .
60 V könntest Du auch mittels 5 in Reihe geschalteter Bleiakkus ( 12 V Rollerbatterien ) realisieren , aber auch hier hätten wir wieder das Problem mit Gewicht und Kosten . Mit moderner LiFePo4 - Akkutechnologie ließe sich das Gewicht bei gleicher Kapazität zwar in etwa halbieren gegenüber PB , aber das kostet dann auch mehr als das Doppelte per Wh gegenüber PB .
Zu guter Letzt würdest Du dann auch noch ein Getriebe ( am besten eine stufenlose Variomatic ) benötigen , da augenscheinlich nicht erkennbar ist , ob der Motor auf Deinem Bild für eine Ansteuerung über Frequenzumrichtung < / > 50 Hz ~ überhaupt geeignet ist , da eine spannungsabhängige Drehzahlbeeinflussung bei diesen Motoren nicht wirklich realisierbar ist . ( Siehe Absatz 1 )
Insgesamt also selbst für eine kleine Fahrzeugbastelei auf dem eigenen Hof eher ungeeignet .
Was Du als Bastelprojekt mit solch einem Motor allerdings versuchen könntest wäre ein Windrad ( Stromgenerator ) . Allerdings mußt Du dann auch hier unbedingt auf die möglichen Ausgangsspannungen bzgl. Sicherheit achten , da es ab ca. 50 bis 60 Volt bereits lebensgefährlich werden kann .
vielen Dank für die ausführliche Antwort, es hilft mir sehr weiter. Ich hatte auch einmal überlegt, rollerbatterien zu verwenden, ich habe 3 etwas ältere Exemplare dieser herumliegen. Ich denke, dass ich ersteinmal mit dem herumprobieren werde, was mir zur Verfügung steht.
Das der Motor mit einer 9V Batterie lief glaube ich nicht. Was steht denn auf dem Motor drauf Spannung und Strom?
Doch , an eine Drehung der Rotorwelle glaube ich bei diesem Motortypus durchaus , weil ich bei meinem WaMa-Motor selbst zum Abpolisch der Kommutator-Kontakte problemlosen Selbstanlauf mit 12 V= hatte .
Neben reduzierter Wellendrehzahl dabei allerdings nur extrem wenig Drehmoment .