Was zur Miete beisteuern wenn man nicht zusammen wohnt?
Hallo zusammen,
ich habe einen innerlichen Konflikt und brauche einen guten Rat .
Ich bin seit 5 Jahren mit meinem Freund zusammen , als wir uns kennenlernten bin ich in eine neue Wohnung gezogen . Seit 4 Jahren handhaben wir das so , dass er 6 Tage die Woche bei mir ist , meistens drei Wochen im Monat , in der Frühschicht Woche ist er immer zu Hause bei seiner Mutter . Wir haben beide den selben Job und die selbe Lohngruppe , teilen uns die Einkäufe Hälfte Hälfte und wenn er bei mir ist fahre ich immer an die Arbeit . Nun irgendwie fühle ich mich langsam nicht gut dabei , dass ich die Miete und Nebenkosten etc alleine Trage , ich merke ja schon bei der Nebenkostenabrechnung , dass mehr Wasser und Heizung verbraucht wird , ist ja klar seine Klamotten müssen ja auch gewaschen werden und so weiter . Nun zusammen ziehen will er nicht , Ist ja auch in Ordnung , wir kommen damit klar , nun bin ich eigentlich der Meinung nichtsdestotrotz sollte er sich schon etwas an Nebenkosten beteiligen .
Dieses Thema kam schon mal vor ein paar Jahren zu Sprache , aber aus einem anderen Streit heraus , da hat er ganz schlimm allergisch drauf reagiert und seit dem habe ich irgendwie Respekt mit ihm drüber zu reden ! Übertreibe ich vielleicht ? . Er macht schon viel im Haushalt und unterstützt mich da auch , was ich auch sehr schätze , und allgemein wenn was kaputt ist , kann er viel reparieren und ist handwerklich gut begabt , ist das ein guter Ausgleich dafür um keine Miete bezahlen zu wollen ?
Ich war vorher noch nie in so einer Situation und finde allgemein es sehr schwer über Finanzen in einer Beziehung zu sprechen . Ich habe schon Angst vor der Nebenkosten Abrechnung , letztes Jahr musste ich 200€ nachzahlen , er hat mir stillschweigend die Hälfte dazu gegeben obwohl ich das auch schon unfair fand , ich zahle ja jeden Monat meine Nebenkosten , hab’s aber so runtergeschluckt weil es kein guter Zeitpunkt für solche Gespräche war .
Nun bis Ende Dezember kommt die Abrechnung mit Sicherheit und ich öffne jeden Tag mit Bauchschmerzen mein Briefkasten . Gibt es vielleicht einen guten Tipp wie man solche Themen anspricht , ich möchte ja die Beziehung schon weiter führen , nun weiß ich auch nicht wie lange ich mir das auch so leisten kann
9 Antworten
Über die Nebenkosten würde ich im Hinblick auf die aktuellen Energiepreise sprechen. Er hat da ja schonmal was dazu gegeben, sieht das Problem also.
Miete.. Das Problem hat eine weitere Dimension. Wenn er sich an der Miete beteiligt, ist er rechtlich Mieter. Dann hat er plötzlich Rechte an der Wohnung. Und ne Kündigungsfrist. Mit so einem Konflikt zwischen euch vielleicht nicht der beste Moment, ihm diese rechte zu geben.
Der Hauptwohnsitz ist übrigens der "Schwerpunkt der Lebensverhältnisse". Er wohnt schon lange bei dir. Er ist nur nicht ordentlich gemeldet.
Besser geht es nicht für ihn
Der Punkt Miete zahlen tritt bei seiner eigenen Finanzplanung nicht auf , ich finde das ziemlich unverschämt und Du musst unbedingt mit ihm darüber reden , welche Sorgen Dich plagen .
Da , wie wir alle wissen
die Nebenkosten steigen , würde ich hier ein Gespräch darauf aufbauen, wie es denn in Zukunft so wäre , sich an der Hälfte aller Kosten zu beteiligen und ihr extra ein Konto dafür einrichtet.
Das er es ausschließt mit Dir zusammenzuziehen nach 5 Jahren , wäre für mich ein Grund , die Beziehung zu hinterfragen.
Du könntest ihn testen und sagen , du wärst in einer finanziellen Notsituation, die Kosten würden explodieren, mal sehen , wie er reagiert
Nun, es ist deine Wohnung und ich würde mir diese auch bewahren wollen, falls es mal zur Trennung kommt. Sobald er dir regulär die Hälfte der Miete zahlt, bekommst du ihn dann nicht mehr so leicht aus der Wohnung. Außerdem obliegt dir dann die alleinige Entscheidungsgewalt bei Änderungen („ist meine Wohnung, ich will das so haben…). Das wäre mir wichtiger als das Geld.
Was die Nebenkosten angeht, so ist die kommende Abrechnung ein guter Aufhänger, ohne Streit und Theater das Thema ruhig anzusprechen: „es wird alles teurer und du wohnst quasi hier mit und zahlst keine Miete. Ich erwarte, dass du dich ab sofort zur Hälfte an den Nebenkosten beteiligst.“
Diskutiert er rum, dann sage ihm, dass er für Besuche willkommen ist aber nicht mehr dauerhaft bei dir wohnen wird. Dann muss Mutti ihn weiter aushalten.
Leider versäumst du zu erwähnen, ob er kostenlos bei seiner Mutter lebt, oder ob er ihr vielleicht die Miete bezahlt.
An und für sich bin ich der Meinung, dass er sich mehr an deinen Fixkosten beteiligen muss. Das kann nicht durch kleine Reparaturen abgegolten werden.
Vielleicht ist er ja dazu zu bewegen, dass er das Essen mitbezahlt. Neben den Kosten für Wohnen inzwischen einer der Hauptausgaben im Monat.
Was regst du dich so auf? Ich sage ja, dass er zu einer größeren Beteiligung verpflichtet wäre. Allerdings wäre die finanzielle Unterstützung der Mutter ein Grund, warum er nichts zu dem Haushalt beiträgt, wo er drei Viertel des Monats verbringt.
Vor allem halte ich es für unklug, die Mutter im Falle eines Streits zu erwähnen, denn es gibt leider viele Männer, die dann eher zu ihrer Mutter als zu ihrer Freundin stehen, und dmit wäre nichts gewonnen.
Und die Übernahme der Essenskosten habe ich erwähnt, weil das unbestreitbar eine variable Größe ist, von der er auch davon profitiert. Wenn es ihn nicht gäbe, müsste die Fragerin dennoch die kompletten Fixkosten für Wohnung allein zahlen.
Inwiefern er bei seiner Mutter Miete zahlt weiß ich nicht , wenn er aber da nur eine Woche im Monat ist wüsste ich auch nicht wofür er da Miete zahlen müssten , glaube auch ehrlich gesagt nicht dran . Habe keinen besonders guten Draht zu ihr , weil ich die böse Freundin bin die ihn von zu Hause weg gerissen hat
Er schummelt sich also günstig durchs Leben durch und zahlt nirgends Miete? Ja, dann wird es aber mal Zeit. Er liegt Dir und seiner Mutter auf der Tasche.
Was die Mutter draus macht, ist ihr Bier, aber Du solltest hier ganz klare Grenzen aufzeigen.
Alles wird teurer und er trägt nunmal zur Teuerung Deiner Kosten mit bei. Das ist in einem gewissen Maße in Ordnung, aber 3 Wochen im Monat dauerhaft jemanden mit einem Dach über dem Kopf zu versehen, ohne dafür Geld zu verlangen, ist zu viel.
Im Haushalt mithelfen, Dinge reparieren, die Kosten für Einkäufe teilen, das ist alles prima. Aber Du sagst es selbst, Miete und Nebenkosten sind nicht günstiger geworden in letzter Zeit.
Setze ihn auf den Pott, hier helfen nur klare Worte, auch wenn das vielleicht nicht so angenehm ist. Diesen Punkt hättest Du bereits seit Jahren klären müssen.
Wo ist er eigentlich gemeldet? Noch bei Mutti?
Ja nicht bei mir gemeldet da wir ja nicht zusammen wohnen seiner Meinung nach
Dann würde ich ihn auch nicht mehr 3 Wochen im Monat da wohnen lassen.
Darum geht es doch gar nicht. Auch wenn er noch für 10 weitere Wohnungen Miete zahlen würde...völlig egal. Es ist seine Aufgabe seinen Finanzen zu managen. Die Fragestellerin ist nicht die Caritas.