Was, wenn man auf der ganzen Welt nur noch Englisch sprechen würde?

Ich bin dagegen 70%
Ich bin dafür 30%

74 Stimmen

23 Antworten

Ich bin dagegen

Natürlich würde es die Kommunikation mit Leuten aus anderen Teilen der Welt deutlich leichter machen.

Andererseits geht damit aber auch viel verloren. Manche Sprachen können Dinge, die andere nicht können. Wenn man nur noch Englisch spräche, würden alle Dinge, die Englisch nicht kann, verloren gehen.
Beispiel: Übersetze mir mal "Doch!" in Englisch.
Siehst du? Das ist ein deutsches Wort, welches im Englischen nicht existiert und damit verloren ginge.
Und auch wenn man in Richtung der Poesie schaut, man kann mit unterschiedlichen Sprachen auf unterschiedliche Weise herum spielen. Auch hier würde vieles verloren gehen.

Dazu kommt auch, dass sich mit der Zeit überall langsam unterschiedliche Akzente bilden würden, welche immer weiter von der ursprünglichen Sprache abdriften und irgendwann schon als eigene, neue Sprachen bezeichnet werden können. Und da wären wir wieder beim ursprünglichen Problem.

Ich finde es auf jeden Fall gut, wenn Englisch überall gelehrt wird, sodass die Kommunikation über Grenzen hinaus gut funktioniert. Allerdings sollten die jetzigen Sprachen auf keinen Fall abgeschafft werden, weil dadurch sehr viel verloren ginge und das eh nicht anhält.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich philosophiere einfach gerne rum :)

Werdande  16.05.2021, 21:10

Ich habe mal gelesen (unsicher, ob es stimmt), dass ein englischsprachiger Jamaikaner sich praktisch nicht mit einem englischsprachigen Inder verständigen könnte.

Candyman712  17.05.2021, 06:21
@Werdande

Warum nicht? Ich habe mich schon selbst mit Japanern, Arabern, Mexikanern und Rumänen auf Englisch unterhalten. War nie ein Problem.

TimNolan  17.05.2021, 06:26
@Candyman712

@Candyman712 Jamaika und Indien haben beide englische Dialekte, welche für außenstehende so gut wie nicht verständlich sind, was einzelne Wörter betrifft.

Candyman712  17.05.2021, 06:45
@TimNolan

Ja, kenn ich und weiss ich. Aber auch die wissen, wie man allgemein verständliches Englisch spricht. Die Zeitungen dort erscheinen in Schul-Englisch. Ist dasselbe wie in der Schweiz. Der Dialekt ist mancherorts nahezu unverständlich und doch kennt jeder Schweizer die deutsche Sprache.

Werdande  17.05.2021, 08:47
@Candyman712

Wie gesagt, ich weiß nicht, ob es wirklich stimmt. Ich konnte mich in Skandinavien und Frankreich (ja, Frankreich!) auch problemlos auf englisch verständigen, in Irland hatte ich Schwierigkeiten.

tanteerna68  19.05.2021, 13:57

Das Wort "Doch" gibt es doch im Englischen: but

tanteerna68  19.05.2021, 15:11
@Startill

Nein, "but" kannst Du auch mit "Doch" übersetzen. Ist doch offensichtlich.

Startill  19.05.2021, 15:13
@tanteerna68

Aber ich meine nicht dieses doch.

Sondern die Antwort auf Nein.

Also:
Doch, man kann "Doch" nicht ins englische übersetzen.

Ich bin dagegen

Vielen alten Menschen würde es sehr schwer fallen, wenn sie plötzlich Englisch lernen müssten.

Allerdings wäre ich dafür, dass man Englisch als Weltsprache sprechen würde! Das müsste man aber schon bei den Kindern beginnen... So würde es sich nach und nach etablieren.

Ich bin dagegen

Ich bin definitiv dagegen. 0-0. Die Idee dass man nur noch eine Sprache lernen muss ist zwar toll, allerdings liebe ich die verschiedenen Länder und die verschiedenen Sprachen. Nur mit einer Sprache fände ich es langweilig. Außerdem wären Anime und Serien dann nur noch auf Englisch und das KANN ich mir nicht vorstellen! ;D

Ich bin dagegen

Würden alle Menschen ab der Kindheit und auch in der Schule nur noch Englisch lernen, was würde dann aus dem kompletten kulturellen Erbe werden, das in der jeweiligen bisherigen Muttersprache vorhanden ist?

Es wäre nur noch sehr wenigen Experten vorbehalten, die diese Sprache in einem "Orchideenfach" auf der Universität lernen würden. Binnen zwei oder drei Generationen wäre das Gefühl für diese Tausenden von Sprachen und ihren Reichtum ausgestorben.

Alle anderen Milliarden Menschen könnten sich nicht einmal eben so durch wenige Wochen der Einarbeitung den Sinn und Geist von klassischen Dramen, romantischen Gedichten, Volksliedern und historischen Quellen ihres eigenen Volkes erschließen.

Schon zwischen Deutsch und Englisch lassen sich prosaische literarische Texte nicht komplett werterhaltend übersetzen. Es gibt Redewendungen und Wortspiele, an denen Übersetzer scheitern müssen.

Auch je nach Lebensumgebung ist die eigene Sprache rein pragmatisch gesehen sehr nützlich und notwendig. Nicht umsonst haben Inuit dreißig verschiedene Wörter für "Schnee". Sollen sie diese Begriffe alle in Zukunft umständlich auf Englisch umschreiben müssen?

Ich bin daher für den Erhalt aller menschlichen Sprachen. Gerne dürfen zusätzlich alle Menschen Englisch als Weltsprache lernen, und zwar sehr gründlich. Das Erlernen von zwei Sprachen ist durchaus zu schaffen. Dann wäre eine weltweite Verständigung erleichtert.

Wer gerne eine dritte oder vierte Sprache zusätzlich lernen möchte, kann dies gerne tun. Hier könnte man darüber diskutieren, ob die Erlernung einer zweiten Fremdsprache auf Gymnasien als Standard beibehalten werden soll. Ich fände dies schon gut zur geistigen und kulturellen Horizonterweiterung. Aber eine stärkere Konzentration auf die Erhöhung des Niveaus in Englisch könnte auch sinnvoll sein.


Tarzanoid  17.05.2021, 06:42

Das mit den Inuit und ihren vielen Wörtern für Schnee ist ein modernes Märchen. Tatsache ist, dass es nicht mehr sind als im Deutschen, siehe:

https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.die-wahrheit-inuit-und-der-schnee-von-gestern.3bf350e0-f343-4bd5-93e3-d3bd05d340b9.html

Die derzeitige lächerliche Auswahl an Fremdsprachen in Schulen ist inakzeptabel. Was macht derjenige, der gerne Russisch lernen würde, aber nicht Französisch oder Latein, wenn nur das angeboten wird.

Paguangare  17.05.2021, 07:06
@Tarzanoid

Vielleicht war das jetzt ein schlechtes Beispiel von mir. Ich gehe jedoch davon aus, dass du ansonsten in der Tendenz mit mir übereinstimmst, dass die Vielfalt der Sprachen erhalten werden sollte.

Tarzanoid  17.05.2021, 08:00
@Paguangare

"Jein". Es gibt derzeit etwa 6000 Sprachen. Die meisten werden sowieso aussterben. Die Sprecher der kleinen Sprachen wechseln zu den größeren ja meist nicht durch Zwang, sondern weil ihre Sprache so klein geworden ist, dass man damit nur Nachteile hat, weil es keine Medien darin gibt, vielleicht noch Grundschulen aber keine Unis mehr, keine Lehrbücher... Deshalb sprechen sie mit ihren Kindern in der vorherrschenden Landessprache. Das ist nunmal eine Tatsache.

Wikipedia-Versionen gibt es derzeit in etwa 300 Sprachen, das sind nur 5%. Doch sind auch da die kleinen Versionen schon wirklich sehr klein. Und das wird sich auch kaum ändern.

Gehe vom einzelnen Menschen aus, so kann nahezu jeder maximal eine Handvoll Sprachen lernen, 1 bis 2 Dutzend beim Zuhören voneinander unterscheiden und selten mehr als 200 beim Namen kennen oder Sprechproben von ihnen (z.B. bei Youtube) hören.

Mit diesen Zahlen wird klar, dass ein Einzelner von der gesamten Sprachenvielfalt kaum etwas bemerkt, wenn er nicht gerade Linguist ist.

In Deutschland blieb im wesentlichen nur Deutsch erhalten. Die nach der Römerzeit noch existierenden romanischen Sprachinseln sind verschwunden. Niemand spricht hier mehr noch eine der ursprünglich vorhanden keltischen Sprachen, wie das z.B. in Irland der Fall ist. In Irland gilt Irisch als Nationalsprache, obwohl fast jeder Englisch als Muttersprache hat und viele sich beklagen, dass das Erlernen von Irisch in der Schule Zeitverschwendung sei und vom Lernen wichtiger Fremdsprachen wie Französisch und Deutsch abhalte.

Ist es also schade, dass die keltischen und romanischen Sprachen in Deutschland verschwunden ist und Sorbisch, Dänisch und Friesisch nur im kleinen Rahmen da sind und nirgendwo verpflichtend in Schulen sind? Nein, ich finde es gut, dass wir keine diese "eingeborenen" Sprachen als "Nationalsprache" haben oder zur Erhaltung eines Kulturguts lernen müssen. Das schafft uns Freiraum, zwischen den großen Sprachen der Welt zu wählen.

Auch in der offiziell 4-sprachigen Schweiz verdrängt Englisch immer mehr das Erlernen der jeweils anderen Sprachen als Fremdsprachen. Wobei da sowieso fast nur Deutsch und Französisch gelernt wurden, Italienisch nur selten und Rätoromanisch höchsten von einzelnen Sprachliebhabern.

Nill  17.05.2021, 08:53
@Tarzanoid

Du vethleichst gerade eine kulturelle entwicklung mit einer erzwungenen

Es macht nen unterschied ob sich ne sprache entwickelt oder ob andere gezwungen werden diese zu sprecven

Englich hat auch nir seine derartige größe weil sie menschen aufgezwungen wurde (das gleiche gilt für spanisch)

Willst du das erbe der konionalteit fortsetzen und den menschen ihre ifentität nehmen weil mein das eine für wichtiger betrachtet und die menschen so bevormunden will

Besonders warum englisch - die meisten sprechen kein englisch die größten sprachen sind Manderin und auf Platz 2 Spanisch

Besonders warum werden wir überhaupt gezwungen jetzt englisch zu lernen - früher war deutsch die weltsprache und vor dem sprachzwang haben auch die meisten amerikaner deutsch gesprochen

Ich bin dagegen

Sprachen sind nicht nur wertvolle Kulturgüter, sie transportieren auch Gedanken. So haben z. B. viele deutsche Ausdrücke den Weg ins Englische gefunden, weil man dort genau diese Begrifflichkeit nicht kannte und das deutsche Wort einfach die passende Bedeutung lieferte. Mit einer Universalsprache als einziger verbleibender Sprache würden solche Möglichkeiten nach und nach verschwinden.