Was wenn ich zu schlecht für Ausbildung/Studium bin?

3 Antworten

Die gute und gleichzeitig schlechte Nachricht: für dieses Jahr ist es ohnehin sowohl für eine Ausbildung als auch für ein Studium bereits zu spät! Für Ausbildungen geht die Bewerbungsphase für NÄCHSTES Jahr in den kommenden Monaten los, für Studiengänge mit Beginn im Sommersemester (was meist nur sehr wenige sind) ebenfalls, aber fürs nächste Wintersemester und somit den klassischen Beginn erst nächstes Jahr im Sommer.

Du hast somit jetzt eine ganze Weile Zeit, dich zu orientieren. Und genau dafür solltest du diese Zeit jetzt auch nutzen! Mach Praktika, such dir ein Ehrenamt, versuch irgendwie, die Zeit mit Inhalt zu füllen.

Ebenfalls würde ich dir raten, die Zeit zu nutzen, um erst mal mit deinem Hausarzt und von da an ggf. weiter mit einem Facharzt über deine Vermutung bezüglich einer Diagnose zu sprechen. Die Vermutung allein als Ausrede vor dir selbst und anderen zu nutzen, nicht aktiv zu werden, bringt dich ja nicht weiter :).

Ansonsten, mit einem gerade so geschafften Abi würde ich dir tatsächlich eher vom direkten Studium abraten. Ein Studium ist eine komplett andere Welt als die Schule! Dort wird von dir verlangt, dass du mit einem enormen Maß an Selbstdisziplin und Eigenständigkeit dir selbst Themen erarbeitest. Eine Vorlesung ist kein Unterricht, dort wird dir der Stoff in großen Brocken vor die Füße geworfen und du musst danach selbstständig daran erarbeiten, diesen Stoff zu verstehen. Ein 3,6er-Abischnitt spricht nicht unbedingt dafür, dass dort deine Stärken und Talente liegen...

Mach somit erst einmal eine Ausbildung. Das ist ja nicht das Ende oder eine Einbahnstraße, sondern nur ein allererster Schritt! Auf einer Ausbildung aufbauend kann man immer noch Weiterbildungen besuchen oder auch später noch studieren. Ist auch alles andere als ungewöhnlich, machen viele so :).

Früher haben Kinder das gemacht, was ihre Eltern gemacht haben: Der Bauerssohn pflügte das Feld, der Müllerssohn mahlte Mehl und Fischerssohn fuhr hinaus Fische fangen.
Das ist zwar heute nicht mehr üblich, aber wenn einem so gar nichts einfällt, was man machen könnte: Mache einfach das, was Deine Eltern machen! Das hat den Vorteil, dass sie Dir beim Berufseinstieg helfen können und Du aus ihren Erzählungen weißt, worauf es bei dem Job ankommt.
Wenn das nicht passt: Was machen Deine Onkel, Tanten, Geschwister und Cousins so?

Mach doch mal ein paar Praktika. Einfache quer beet was du gut findest. Sammel Erfahrungen im Umgang mit Menschen im Berufsleben und lernen Jobs kennen

Vielleicht stellst du dich gut an und bekommst eine Ausbildung angeboten. Ich denke Ausbildung passt momentan zum Start besser zu dir