Was war vor dem Urknall (Anfang)?

12 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo!

Eine interessante Frage, du da stellst! Ich habe neulichist selber mal darüber philosophiert und kopiere dir mal meine Ergebnisse hier rein:

Der griechische Philosoph Aristoteles meinte, dass alles, was sich bewegt, durch etwas anderes angestoßen worden sein muss. Wenn man diese Ursachen- und Anstoßkette zurückverfolgt, gäbe es eine unendliche Kette und keinen Anfang und damit auch keinen Grund, dass etwas ist, weil der letzte Grund fehlen würde. Der letzte Grund müsste also ein unbewegter Beweger sein, so der Grieche. Bezogen sind diese Sätze wohl auf das große Geheimnis des Urknalls. In der modernen Kosmologie ist der Urknall der Beginn unseres Universums.

Die Frage, wer Gott erschaffen hat, wenn Gott die Erde und die Natur erschaffen hat, ist ein ähnlicher Gedankengang, der sich nur schwer klären lässt. Wenn wir auf diese Frage tiefgründiger eingehen, kommen wir irgendwann zu jener alltbekannten Frage: Was war zuerst: Das Huhn oder das Ei? Wenn wir genau sind und uns an die Textstellen der Bibel halten, kam einst das Huhn dem Ei zuvor. Begründet ist das auf den Abschnitt „Gott schuf Vögel“. Doch woher haben wir diese Informationen? Die Antwort lautet darauf: Aus einem poetischen Text, Bibel genannt, – und der Kreis schließt sich wieder.

(Das Problem dieser religiösen Schriften ist nur, dass sie geschrieben wurden, um menschliches Unwissen zu verbergen:  

Das menschliche Unwissen wird genutzt und an Stelle des Unwissens eine Mythologie erfunden. In den meisten Fällen sind diese Fabeln mit schrecklichen Motiven ausgeschmückt, die die Grausamkeit einer Hölle und den grenzenlosen Frieden des Himmels markieren. Besonders in früheren Zeiten waren diese Motive imstande, einen enormen Druck auf die Menschheit aufzubauen. Mit anderen Worten sind sie bereit, für etwas, dass sie nicht kennen, zu sterben, für ein beschriebenes Blatt Papier.)

Die Aussage, das Leben sei aus unbelebter Materie entstanden, wäre in diesem Fall eine Gegentheorie des Urknalls. Denn der Urknall wäre an dieser Stelle nur die Folge eines Potentials zum Werden. Allerdings würde jeder Wissenschaftler bei der folgenden Schlussfolgerung üblicherweise zustimmen: Ein Mensch findet in einer verlassenen Wüste einen Zahnstocher und meint, Beweise eines früheren Lebens entdeckt zu haben, da ein Zahnstocher bekanntlich niemals alleine entsteht. Wieder wird ein Anfang gesucht.

Als Unterschied zu den Gedanken über den Urknall, den sich Philosophen schon vor über 2000 Jahren machten, stehen die Mittel der Wissenschaft, die sich zum Großteil schon gar nicht mehr mit dem Urknall beschäftigen: Die moderne Wissenschaft denkt über den Big Bang hinaus, während die Philosophen sich weites gehend nur bis zu diesem Ereignis vorwagten. Möglicherweise auch, um die ausgeprägten biblischen Vorsätze nicht Infrage stellen zu müssen.

Unser allgemeines wissenschaftliches Fazit besagt, dass das Universum ein Produkt des Urknalls ist, der populäre Begriff für ein physikalisches Phänomen, welches sich vor über dreizehn Millionen Jahren zutrug. Alles, was auf dieses Ereignis hin folgte, ist eine Ausdehnung des Universums, das sich jedoch gemäß der physikalischen Gesetze auch irgendwann wieder zurückbilden wird.

Ich hoffe konnte dir mit diesem Roman helfen...

SCFuchs

Damit bist Du nicht allein. Darüber streiten viele, gescheite, studierte Leute schon seit langer Zeit.

Anscheinend haben sich jetzt alle auf den Urknall geeinigt. Da das Universum sich derzeit noch immer ausdehnt, ist diese Theorie nicht so abwegig. 

Aber: Wer hat den Urknall gemacht - verursacht - vorbereitet...???

Und spätestens da stoßen jetzt die Gläubigen dazu. Wer? Gott natürlich! Ja... nein... vielleicht... ich weiß es nicht.

Auch wie  Leben entstanden ist... das ist auch so eine Sache! Manche vermuten, dass das Leben als Huckepack-Fracht mit einem Meteoriten auf der Erde "gelandet" ist. Angenommen, das wäre so: Woher ist dann das Leben gekommen, das da bei uns gelandet ist? Wer hat es dort gemacht, geschaffen, erfunden...???

Es gibt nach wie vor viele Unsicherheiten, Unklarheiten, unbeantwortete Fragen und das wird vermutlich auch noch lange so bleiben. Daher werden auch weiterhin die verschiedenen  Religionen ihren Anhängern fertige Antworten auf diese Fragen anbieten.

Als Philosoph eigne ich mich vermutlich nicht, dazu habe ich eine zu naturwissenschaftliche Weltsicht. Der "gesunde Menschenverstand" sagt zwar, dass alles irgendwie einen Anfang hatte (und der Urknall ist ja auch so etwas wie ein Anfang), aber er versagt schon bei anderen Dingen, die heute besser beschrieben werden können als der Urknall, wie etwa die Quantentheorie oder die spezielle Relativitätstheorie.

Ich kann mir auch nicht den Welle/Teilchen-Dualismus oder die Zeitdilatation mit meinem gesunden Menschenverstand vorstellen, dennoch muss ich akzeptieren, dass diese Beschreibungen durch Experimente gut gedeckt sind. Auch Dinge, die schwer vorstellbar sind, sind mitunter real.

Angenommen, die Theorie stimmt, nach der die Zeit selber im Urknall begann, dann gab es gar kein "vor dem Urknall" (weil diese Zeit niemals existierte). Ergo braucht man sich dann darüber auch keine Gedanken zu machen.

Oder anders herum gedacht: mal angenommen, man könnte sagen, eine Ursache X wäre vor dem Urknall gewesen (ist ja denkbar). Aber inwiefern würde das nun helfen? Man kann hier beliebig weiterfragen, und käme niemals zu einem "richtigen Anfang", denn jeder Anfang hätte wiederum seinen eigenen Anfang. Das löst also nichts.

Das ist nur eine "infinite" Verschiebung, man sagt damit, dass die Zeit "schon immer" existiert hat. Erinnert mich etwas an Hilberts Hotel (ist ein mathematisches Rätsel, dass mit der "Unendlichkeit" spielt). Auch da spielt eine "infinite" Verschiebung eine Rolle.

Es gibt Zufälle, denk mal an Kernzerfall.

Aber mal so, das Leben ist wahrscheinlich durch eine Verkettung glücklicher Umstände entstanden. Hab mal was gehört zu Blitzen als Starthilfe für Aminosäuren in Flüssigkeiten!

Sagen wir es gab schon mal ein universum, das als ende auf einen Punkt unendlicher dichte und Energie geschrumpft ist. Jegliche Information wurde zerstört und der Raum war extrem gekrümmt, demnach auch die zeit.

Dann könnte unser Universum nur die Inflation der raumzeit sein. Bis zum Punkt der Deflation zb.


Juli277di 
Beitragsersteller
 10.02.2016, 15:11

Ich gebe Dir in dem Punkt Recht, dass es sich bei einem Kernzerfall um Zufall handelt, wenn wir einen einzelnen Kern betrachten. Wenn wir jedoch das Kollektiv an sich betrachten, haben wir statistische Aussagewerte- wir wissen nur nicht "welchen Kern es trifft"- wir wissen aber genau die Ursache dieses Phänomens.

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Smexah  10.02.2016, 15:20
@Juli277di

Jo, ob die Katze tot ist oder nicht, dass wissen wir nicht :P

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Was könnte gewesen sein?

Alles könnte gewesen sein, es könnte Parallel Universen geben, Leben vor dem Leben... Das ist eine Frage die wahrscheinlich nie einer beantworten kann... Denn niemand weiß das zu 100% genau!

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