Was war bisher der schlechteste Tag eures Lebens und warum?

6 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Als mein bester Freund an einer Überdosis starb und ich schon geahnt hatte das irgendwas passiert war als ich ihn nicht erreicht habe. Ich hatte es sozusagen schon vorher geahnt, bevor ich es erfahren habe.


yogurt2  29.06.2024, 19:58

🥲 mein Beileid Verlust ist Scheiße

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Ellifux  29.06.2024, 21:08
@yogurt2

Hoffe natürlich das dir ähnliches erspart geblieben ist bzw. dir erspart bleibt. 🙂

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neamoun 
Beitragsersteller
 29.06.2024, 19:58

Wie lange ist das her?

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neamoun 
Beitragsersteller
 29.06.2024, 20:01
@Ellifux

Was hat das mit dir gemacht?

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Ellifux  29.06.2024, 20:03
@neamoun

Schuldgefühle erzeugt. Weil ich nicht da war obwohl ich eine Vorahnung hatte das sowas passiert sein könnte.

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neamoun 
Beitragsersteller
 29.06.2024, 20:08
@Ellifux

Du hättest höchstwahrscheinlich eh nichts (mehr) ändern können.

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Ellifux  29.06.2024, 20:13
@neamoun

Ja, danke dir das du das sagst. Man denkt nur immer drüber nach ob man noch hätte helfen können wenn man rechtzeitig zu Stelle gewesen wäre. Aber meine Besorgnis kam erst auf als ich ihn schon nicht mehr erreicht hatte. Von daher hast du wohl recht, wäre wohl schon zu spät gewesen. 😔 Ich hab ihn dann bei der Polizei vermisst gemeldet und die haben seine Tür aufgebrochen und ihn dann gefunden..

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neamoun 
Beitragsersteller
 29.06.2024, 20:15
@Ellifux

Zu dem Zeitpunkt, als du versucht hast, ihn zu erreichen, war er vermutlich schon tot oder nicht mehr zu retten. Wie geht es dir heute damit?

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Ellifux  29.06.2024, 20:42
@Ellifux

Und es brach mir das Herz auch wegen seinem Bruder, der auch oft bei uns war, die standen sich so nah.. Und er musste die Wohnung auch noch ausräumen. Durch den Tod von Tobi (war der Name des Verstorbenen) hat sich zwischen mir und seinem Bruder eine enge Freundschaft entwickelt. Wir waren für einander da.. Generell tat mir die Familie leid, die sind alle so lieb zu mir gewesen obwohl sie wussten das ich mit ihrem Sohn Drogen konsumiere. Keiner hat mir Vorwürfe gemacht, die waren absolut toll. ♡) An seiner Beerdigung sag ich sie alle zum ersten Mal. Die Oma hatte mich herzlich empfangen, die kleine 9 jährige Schwester hat sofort meine Hand genommen und mich getröstet. Ganz süße Familie die mich so liebevoll in ihre Reihe aufgenommen hat.. Das war eigentlich genau so schlimm wie der Tag an dem er starb.

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neamoun 
Beitragsersteller
 29.06.2024, 20:44
@Ellifux

Welche Drogen habt ihr genommen?

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Ellifux  29.06.2024, 20:47
@neamoun

Heute bin ich traurig weil er mir halt echt fehlt.. Nie wieder eine Person wie ihn kennengelernt, nach all den Jahren habe ich nochmal deutlich gemerkt das er unersetzbar ist.. Was ich aber nie vor hatte. Man kommt drüber hinweg aber ich denke schon ziemlich oft an ihn.

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neamoun 
Beitragsersteller
 29.06.2024, 20:49
@Ellifux

Ich wünsche dir viel Kraft und alles Gute!

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Ellifux  29.06.2024, 20:51
@neamoun

Also allgemein alles mögliche. Verstorben ist er an einer Überdosis Butyrfentanyl. Das ist nochmal um einiges stärker als die normalen Fentanylpflaster und die sind schon sau gefährlich. Wenn man keine Toleranz hat bringt einen das allein schon mit Leichtigkeit um, das passiert so oft im Umgang mit Fentanyl.

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neamoun 
Beitragsersteller
 29.06.2024, 20:53
@Ellifux

Wie seid ihr an das Zeug gekommen und wo hattet ihr die Kohle her?

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Ellifux  29.06.2024, 21:01
@neamoun

Vielen lieben Dank.. ♡

Kommt nicht so oft vor das mal Einer Verständnis und Mitgefühl zeigt und man nicht gleich abgestempelt wird. Also, Dankeschön..

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Es gab viele schlimme Tage. Den aktuell schlimmsten Tag hatte ich wohl tatsächlich dieses Jahr, als ich einen Autounfall hatte und mir bewusst geworden ist wie schnell alles vorbei sein kann. Dieses Gefühl, er Hilflosigkeit und der Panik, während man grade um Centimeter ohne Vorwarnung weggewesen wäre, ist wirklich eine neue Art der Angst gewesen. Ich hatte an dem Tag wohl mein ganzes Glück für dieses Jahr aufgebraucht ^^".

Der ganze Tag war wie ein komischer Film... aber es würde noch viel mehr so welcher Tage geben, die auf der Tragik-Skala ähnlich hoch stünden.


neamoun 
Beitragsersteller
 29.06.2024, 20:07

Das mit dem Autounfall kenne ich leider auch.

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Vanessaahh  29.06.2024, 20:10
@neamoun

Das ist mies. Wünsche ich niemanden.

Ich kann dir auch die anderen Sachen schreiben, wenn interesse besteht.

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Vanessaahh  29.06.2024, 20:46
@neamoun

Oki, ich mache mal eine chronologische Reihenfolge (zumindest so gut ich mich erinnern kann)

  • Der Tag, an dem ich meinen Vater weinen gesehen habe, weil meine Mutter verstorben ist und das eigentlich meine fast einzige Erinnerung an meine frühere Kindheit ist.
  • Schule+Mobbing. Mitschüler haben mich durch die Grundschule weg gemobbt, weil ich kaum gesprochen hatte, weil ich noch nicht lange in DE lebte. Es kam dazu auch zu physischen Vorfall, auf den ich nicht genauer eingehen möchte.
  • Jetzt sind wir schon so im Bereich 2019 oder so. Ein Freund von mir hat sich leider das Leben genommen und wir haben noch Stunden vorher im Park gesessen und gelacht und er war eine wirklich gute Seele. Das richtig fiese daran ist, dass ich zu der Zeit selber psychisch komplett angeschlagen war und er mich davor abgehalten hat, mir ähnliches anzutun. Dabei habe ich nicht gemerkt, das es ihm nicht gut ging, zumindest mache ich mir die Vorwürfe. Die Nachricht und der Fakt ich sehe ihn nie wieder war extremst schmerzhaft
  • Und der Tag an der ich mit meiner Freundin, mehr oder weniger aus Selbsthass zu mir Schluss gemacht habe, obwohl sie alles für mich war und wir auch echt happy waren und ich einfach so zerfressen von Selbsthass alles ruiniert habe.
  • Und nun sind wir bei dem Autounfall.

Also nicht alles unbedingt schlimm, aber wenn ich tiefer ins Detail gehen würde, versteht man die Abgründe. Viel Spaß bei meiner Lebensgeschichte ^^".

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neamoun 
Beitragsersteller
 29.06.2024, 20:51
@Vanessaahh

Und wie geht es dir heute vor dem Hintergrund dieser Tiefschläge?

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Vanessaahh  29.06.2024, 20:54
@neamoun

Vieles tut weh, aber ich hatte nun mal nicht auf sehr viel Einfluss. Meine Persönlichkeit hat sich darum gebildet und ich habe viele Menschen in meinem Umfeld dadurch anders wertschätzen gelernt. Ich hätte mir vieles anders gewünscht, aber so ist es eben.

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Da gibt es viele Tage ^^

● Der Tag an dem meine Mutter in meinem Arm gestorben ist (ich habe sie zu Hause gepflegt, weil sie nicht in ein Hospiz wollte) und einer ihrer letzten Aussagen war "M.... schade, dass du mich früher so oft sitzen lassen hast. Du hast so oft gesagt, dass du kommst und ich habe gekocht und du hast dich 3 Monate nicht gemeldet) - das hat mit damals das Herz gebrochen (ist aber so lange her, alles gut 😃)

● Der Tag, an dem ich das erste mal Crack geraucht hab - hat zu einer Cracksucht geführt, bei der ich fast alles verloren hab (Sucht bekamäpft)

● Der Tag an dem ich das erste Mal Heroin gespritzt hab (hat für viel Leid in meinem Umfeld gesorgt)

● Der Tag an dem ich 2500€ durch Zufall am Speilautomaten gewonnen hab (hat zu einer Speilsicht geführt, die zum finanzieller Totalschaden geführt haben)

● Die 10 Selbstmordversuche meiner Mutter, die ich als Kind vereitelt hab und die zu PTBS geführt haben

● Der Tag an dem ich mitbekommen hab, wie meine Mutter von jemandem mit dem Expander fast erdrosselt wurde (zum Glück kam jemand tu Hilfe)

.... das sind so die Highlights, es gibt aber noch unzählige andere echt miese Tage

Aber es ist inzwischen alles wieder gut 😁

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Das Leben ist ne Achterbahn 🎢

neamoun 
Beitragsersteller
 29.06.2024, 20:05

Hat dein Suchtverhalten nach dem Tod deiner Mutter begonnen?

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SimpleHuman  29.06.2024, 20:06
@neamoun

Nein.

Meine Sucht hat als Kind begonnen um vor der Verantwortung ihrer Suizidversuche zu flüchten.

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SimpleHuman  29.06.2024, 20:08
@neamoun

Genau genommen, hat ihr tod für suchtfreiheit gesorgt.

Ich musste nämlich von einen Tag auf den anderen von Heroin wegkommen um sie zu pflegen.

Sie war ein pflegefall im Krebs Endstadium und ihr Mann, der sie eigentlich gepflegt hat, ist an einem Herzinfarkt gestorben

Dann bin ich über Nacht zu ihr gezogen im eine andere Stadt und bin clean geworden

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SimpleHuman  29.06.2024, 20:09
@neamoun

Meine Mutter ist seit 10 jahren Tot, seitdem geht's bei mir - zwar mir rückschlägen - bergauf

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neamoun 
Beitragsersteller
 29.06.2024, 20:12
@SimpleHuman

Du hattest doch keine Verantwortung für die Suizidversuche deiner Mutter!

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SimpleHuman  29.06.2024, 20:15
@neamoun

Naja, wenn die Mutter anruft bei Freunden oder wo man gerade ist und sagt "M .... Ich hab es wieder getan" und man im Anschluss hört "du bist der einzige grund sass ich noch lebe" dann zieht man sich den Schuh an. Das war zwischen meinen 6ten und 12ten Lebensjahr.

Das hat dazu geführt, dass ich das Gymnasium abbrechen musste, weil immer wenn ich Sirenen vom Krankenwagen gehört hab, der in die Richtung unserer Wohnung gefahren ist, musste ich vor Ort sein, weil ich dachte, sie tut sich wieder etwas an

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neamoun 
Beitragsersteller
 29.06.2024, 20:17
@SimpleHuman

Und da bist du heute ganz drüber hinweg?

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SimpleHuman  29.06.2024, 20:20
@neamoun

Komplett. Ich kann darüber berichten wie über das Wetter und mache demnächst eine Ausbildung zum genesungsbegleiter für psychisch kranke Menschen auf Therapie, weil ich so ziehmlich alles was man an leid erfahren kann, einmal überstanden hab und mich sehr gut in viele reinversetzten kann und sehr viel Verständnis für alles hab.

Ich hab auch in meinem 2 Tagesklinik Aufenthalten Feedback von mit patienten bekommen hab, dass ich das unbedingt machen sollte und der Job wäre meine Erfüllung.

Auch die genesungsbegleiterin der Station ist von sich aus auf mich zugenommen und hat mir das vorgeschlagen.

Ich hab besondere Skillz entwickelt mit extremen Leidensdruck umzugehen

Dann macht das Sinn, was ich alles erlebt hab

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Der Tag als beschlossen habe, den Kontakt zu meiner Mutter endgültig abzubrechen. Es tat unglaublich weh, war um meinetwillen aber unbedingt notwendig. Habe ich nie bereut.


neamoun 
Beitragsersteller
 29.06.2024, 19:57

Was ist denn passiert?

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Loewenherzin  29.06.2024, 20:04
@neamoun

Nach dem schlimmsten Streit den wir je hatten, habe ich gemerkt das sich, seitdem ich vor Jahren ausgezogen war, nichts verändert hatte und sich auch nichts mehr ändern würde. Sie war immer noch manipulativ, egoistisch, narzistisch, beleidigend und es tat ihr auch nicht leid, das sie mich in Kindheit und Jugend schwer misshandelt hatte. Sie gab immer noch mir die Schuld. Und das alles, als ich einmal seit meinem Auszug auf ihre Hilfe angewiesen war.

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neamoun 
Beitragsersteller
 29.06.2024, 20:09
@Loewenherzin

Inwiefern warst du auf ihre Hilfe angewiesen?

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Loewenherzin  29.06.2024, 20:14
@neamoun

Nach dem Ende der langjährigen Beziehung zu meinem damaligen Freund stand ich auf der Straße und hatte keinen anderen Ort, an den ich gehen konnte.

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Loewenherzin  29.06.2024, 20:20
@neamoun

Ach, das ist lange her und ich habe ganz gut damit abgeschlossen.

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Die Beerdigung meines Opas, als ich 7 war.

Ansonsten noch der Tag der Beerdigung meiner Oma, zu der ich nicht mitdurfte.