Was wäre, wenn es bis heute noch Dinosaurier gäbe?

5 Antworten

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Einige haben das Aussterben überlebt (mit mehr Arten als es im kompletten Mesozoikum gab), heutzutage als Vögel bekannt.

Wenn es das Masseausterben Ende der Kreidezeit und auch keine anderen Massensterben-ereignisse gäbe die zum Austerben der (in der klassischen-nicht kladistischen zoologischen Deffinition geltende Gruppe) Dinosaurier nicht gegeben hätte lässt sich nur spekulieren.

Ich vermute angesichts dessen, das Säugetiere und Dinosaurier beinahe zeitgleich entstanden und während den ca 170 Millionen Jahren in dennen es Dinosaurier gab, sich kein Säugetier in eine signifikant andere Form als der von Mausähnlichne, unter 10kg schweren Tieren sich entwickelten, und daher es keinen in eine Richtung bewegenden Hinweis sich paläontoligisch ergibt, die Chance auf eine Aufblühen des Artenreichtungs der Säugetiere wie wenige millionen Jahre später eintraf als nahezu ausgeschlossen.

Soll heißen die Entwicklung wurde so stark gehämmt das nur unter einigen Nischenregionen sich kleine Tiere ziemlich am Ende der Nahrungskette sich entwickelten. Ohne dieses Aufblühen im Paläozän-Eozän nach dem erobern der freigewordenen ökologischen Nischen, ist es nicht vorstellbar das sich die heutige Fauna derartig ausgebildet hätte, inklusive aller höheren, nachvollgenden Gruppen an Säugetieren, z.B. aller Primaten wie auch der Mensch.

Im Klartext es gäbe wenn die Dinosaurier nicht ausgestorben wären mit einiger Wahrscheinlichkeit keine Menschen, daher ist die Frage ob ein Überleben oder eine Zivilisierung es geben könnte, ziemlich hinfällig.

Evtl. hätten andere Formen von Säugetieren und Vögel einige Nischen besetzt, da es selbst ohne Massenaussterben deutliche geographische und klimatische Änderungen seit derer Zeit gab, daher währen vielleicht die ganzjährig kalten, abgeschiedenen Tundren, Bergregionen und Polargebiete noch eine mögliche geographisch aufkommende, ökologische Nische, wo ich nur zu schwer abzuschätzen wüsste, wie es sich dort entwickeln hätte können. Aber Menschen sind in diesen Regionen nicht entstanden ...


nachgefragt23 
Beitragsersteller
 05.03.2018, 21:10

Danke für die ausführliche Antwort! Sie bekommen einen Stern von mir :-)

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MarkusPK  02.03.2018, 21:09
Ich vermute angesichts dessen, das Säugetiere und Dinosaurier beinahe zeitgleich entstanden und während den ca 170 Millionen Jahren in dennen es Dinosaurier gab, sich kein Säugetier in eine signifikant andere Form als der von Mausähnlichne, unter 10kg schweren Tieren sich entwickelten, und daher es keinen in eine Richtung bewegenden Hinweis sich paläontoligisch ergibt, die Chance auf eine Aufblühen des Artenreichtungs der Säugetiere wie wenige millionen Jahre später eintraf als nahezu ausgeschlossen.

Diese Auffassung ist inzwischen durch zahlreiche Funde widerlegt. Die Säugetiere des Mesozoikums waren weit spezialisierter, als man zunächst angenommen hat.

Von Säugetieren werden selten komplette Skelette überliefert, oft findet man nur Zähne und Kieferbruchstücke. Aus diesen Funden lassen sich aber weder die Morphologie und noch weniger die Lebensweise des Tieres ableiten. Da die Zahfunde klein sind und ihre Formel meist nur auf recht "primitive" Säugetiere schließen lässt, hielten die Paläontologen lange Zeit alle Säugetiere des Mesozoikums für primitiv und kaum weiter entwickelt als Nagetiere und Insektenfresser.

Jüngere Funde zeigen aber ein ganz anderes Bild:

  • Mit Repanomamus giganticus aus Liaoning in China wurde ein hoch entwickelter jurassischer Raubsäuger von der Größe eines heutigen Wolfs gefunden. Im Magen einer etwas kleineren, aber eng verwandten Art, des R. robustus, stellte man die Überreste eines jungen Psitaccosaurus sicher. Somit steht fest, dass es im Erdmittelalter tatschächlich Säugetiere gab, die Dinosaurier jagten und fraßen - und nicht nur umgekehrt.
  • Castorcauda lutrasimilis aus dem Jura der Inneren Mongolei weist durch seinen Körperbau deutliche Anpassungen an ein semiaquatisches Leben auf und ähnelte in seiner Lebensweise vermutlich einem Biber oder einem Schnabeltier.
  • Auch das spätkreidezeitliche Didelphodon vorax aus Nordamerika war ausgehend von Istotopenuntersuchungen seines Zahnschmelzes ein Wasserbewohner, er lebte wohl wie ein heutiger Fischotter.
  • Der spätjurassische Fruitafossor windscheffeli aus Nordamerika war ebenfalls ein hochspezialisiertes Säugetier. Es konnte sich in den Boden wühlen und hatte dazu zusätzliche Gelenkverbindungen, ganz ähnlich wie Gürteltiere und Ameisenbären - eine sehr hohe Spezialisierung, die umso erstaunlicher ist, weil F. nicht näher mit den Nebengelenktieren verwandt ist.
  • Der beeindruckendste Fund eines hochspezialisierten Säugers aus dem Erdmittelalter dürfte aber wohl das Volaticotherium antiquum sein. Es lebte in der Unterkreide Chinas und verfügte über Gleitmembranen wie ein heutiger Flughund, mit denen es sich in die Lüfte schwang.

Es darf also keine Rede mehr davon sein, dass die Dinosaurier die Entwicklung der Säugetiere gehemmt hätten. Diese haben sich an ihrer Seite nämlich zahlreiche ökologische Nischen erschlossen, die sie auch heute noch innehaben. Davon ausgehend kann man keineswegs ausschließen, dass sich nicht auch baumbewohnende Primaten und schließlich sogar Menschenaffen entwickelt hätten, wenn die Dinosaurier nicht ausgestorben wären. Es gab ja soweit wir wissen niemals einen Dinosaurier, der so eine ökologische Nische besetzt und deshalb für die Säugetiere blockiert hat.

Und auch die Entwicklung des Menschen ist in einer von Dinosauriern dominierten Welt doch nicht von vornherein auszuschließen, schließlich haben sich die frühen Menschen auch gegen Fressfeinde wie Leoparden, Hyänen und Säbelzahnkatzen durchgesetzt, die kaum weniger gefährlich waren als mittelgroße Theropoden. Zwar bleibt dies alles reine Spekulation, und ja, auch ich denke, dass sich die Säugetiere ohne das spätkreidezeitliche Artensterben nicht in ihre ungeheure Artenvielfalt radiiert häten, aber was-wäre-wenn-Fragen sind deshalb ja nicht grundsätzlich mit "Nein" zu beantworten. ;-)

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wonno93  02.03.2018, 22:12
@MarkusPK

Repanomamus hatte die Auswüchse eines Wolfes ? Alle Quellen die ich fand beschreiben ihn zwar als größtes, rekonstruiertes Säugetiere des Mesozoikums, allerdings mit einer Gesamtlänge von höchstens einem knappen Meter und einem geschätzten Gewicht von ca. 15kg (Ein Wolf wiegt je nach Art zwischen 25 und 40 kg viel eher ...)

Das es in Nischen wo es die Saurier keine spezialisierungen erfahren haben, auch sepeziellere Formen gab ist mir bekannt, habe ich auch im letzten Abschnitt andeuten wollen. Ich wollte nur beschreiben das der Löwenanteil der Säugetiere, im Gegensatz zur krassen Entwicklung kurz nach dem Massenausterben, nicht vergleichbar ist. Es gab keine Arten die sich auf ein Leben ausschließlich an Flüssen und dort ihre Nester gebaut hätten, lediglich welche die darin jagten, auch an ein überwiegend unterirdisch lebenden Dinosaurier der sich hauptsächlich von Termiten oder Ameisen sich ernährten, ist mir nicht untergekommen. Und auch die letzte ist eine Rahmennische die sich ergab, lediglich die vorläufer der Vögel, also diverse Therapoden haben eine vergleichbare Spezialisierung zu Volaticotherium durchlaufen.

Immer noch alles ökologische ausweichnischen, kaum- nicht konkurrierend mit diversen Dinosauriern. Du hast es je selbst eingeräumt mit dem Beispielen, das Säugetiere nur räumliche Ecknischen besetzten. Bis zur Form von primitiveren Primatenformen ist es ja noch erdenklich, es gab einige Säugetiere aus der Zeit dennen ein ein Leben um und an Bäumen nachgesagt wird, von der grundsätzlichen Nische vorstellbar.Dir ist sicher auch bewusst das die Entwicklung über Menschenaffen, klar Weg (außer Orang-Utans, aber ein komplett anderer Zweig) sich klar weg vom Leben auf Bäumen hinbewegte und unsere ältesten, alleinigen, direkten und bekannten Vorfahren sich viel eher auf das Leben in Bodennahen Feuchtsavannen sich spezialisierten, also weit Weg von dieser Nische ...

Ich habe keine Vermutung angestellt das unsere Vorfahren sich gegen die Raubtiere dieser Zeit nicht hätten durchsetzen können, sondern das ich nicht mal Glaube das es ohne den vorangegebenen evolutionären Schub kurz nach dem Mesozoikum nicht eintreten würde ohne die neuen freigewordenen Nischen.

Die meisten Tiere die du vorgeschlagen hast, lebten ja noch sehr entfernt vom Massenausterben (Jura-Unterkreide), ich sehe keine höheren Spezialisierung die sich darauf bei den Tieren darüberhinaus ausbildeten, geschweige den das diese als Nachfahren heutiger Tiere gelten. Ich sehe immer noch es als klares Indiz einer Entwicklungshämmung.

Ausschließen kann ich es nicht, ist viel zu viel hypothetische Annahmen hierbei, aber ich bezweifle es und um ein Leben mit ihnen zu beschreiben, wäre mindestens genauso viel Hypothese dabei.

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Dinosaurier gibt es heute noch. Noch immer sind sie die an Arten und Individuen reichste Gruppe unter allen Landwirbeltieren. Wahrscheinlich müsstest du - zumindest tagsüber- kaum eine Minute warten, bis du beim Blick aus dem Fenster einen Dinosaurier siehst, egal ob du auf dem Land oder in der Stadt wohnst. Denn jeder heutige Vogel ist ein wachechter Dinosaurier. Menschen haben schon immer Seite an Seite mit ihnen gelebt, einige Arten wie Hühner, Enten, Gänse und sogar Strauße auch domestiziert.

Doch selbst wenn du an die Tiere aus dem Erdmittelalter denkst, wenn du das Wort "Dinosaurier" hörst, gehst du von einem völlig falschen Bild aus. Die Dinosaurier waren keine Monster, sondern Tiere. Sie haben auch nicht anders gelebt als heutige Tiere und wären für den Menschen auch nicht gefährlicher gewesen.

Würden Nichtvogel-Dinosaurier heute noch leben, wären sie an die heutige Umwelt angepasst und würden immer noch die meisten ökologischen Nischen besetzen, aber es ist nicht auszuschließen, dass sich der Mensch trotzdem entwickelt hätte. Schließlich hatten unsere Vorfahren ebenfalls viele gefährliche Feinde und Konkurrenten wie Wölfe, Schakale, Hyänen, Löwen, Leoparden, Säbelzahntiger und Dinofeliden, sie begegneten auch riesigen Pflanzenfressern wie Mastodons, Deinotherien, Nashörnern, Flusspferden und Chalicotherien.

Es ist also zumindest vorstellbar, dass wir auch einige Dinosaurierarten hätten domestizieren können, wenn es sie in unserer Zeit noch gegeben hätte. Verabschiede dich aber bitte von den Monstern aus Hollywood a la "Jurassic Park" - Dinosaurier waren ganz anders!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Umfassende Recherchen für meinen Roman über Dinosaurier.

Dromaeosaurus  05.03.2018, 20:53

Wobei die Macher von Jurassic Park, die Dinosaurier als Tiere darstellen wollen.

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Mit den Dinosauriern hätten wir heutzutage bestimmt viel weniger Ärger als mit Ratten, Kakerlaken, Läusen, Flöhen, Bettwanzen und Grippeviren.

gar nichts wäre dann. Die würde es maximal noch in Zoos geben, weil wir Menschen die angewohnheit haben, alles abzuschießen was uns gefährlich werden "könnte".

Wie es ist wenn es noch Dinosaurier gibt weis doch jeder Mensch. Vor über 160 Millionen Jahren Enstanden die Ersten Vögel, ihre Vorfahren waren Gefiederte Dinosaurier. Da Vögel also zu den Dinosauriern gehören, Hatt sich deine Frage von alleine beantwortet. Weil du ja aber Nicht-Vogel-Dinosaurier meinst. Das kann man nicht beantworten. Dazu müsste man schon das aussterben der Nicht-Vogel-Dinosaurier verhindern, um es genau zu wissen.