Was versteht man unter Black-box-Denkweise?

2 Antworten

black box bedeutet du betrachtest ein und ausgänge (was geht rein, was kommt raus) und der vorgang dazwischen wird als "blackbox" bezeichnet und nicht weiter betrachtet.

es hat zeitweise vorteile als ingenieur probleme so zu betrachten, um unwichtige oder unbekannte teile auszublenden (es ist einfach eine form der betrachtungsweise). wir denken aber nicht immer so, da man oft natürlich auch wissen muss, was dazwischen passiert ;)

Black-Box-Denkweise meint, dass man die einzelnen Komponenten eines größeren Projekts (sei es nun eine Anlage oder ein Softwareprojekt) als abgeschlossene Einheiten versteht, deren Innenleben einem egal ist - man weiß, was reingeht und was rauskommt, aber man muss nicht wissen, was drinnen passiert. Das bedeutet auch, dass man nicht versucht, auf das Innenleben außer durch die vorgesehenen Eingaben Einfluss zu nehmen - man beschränkt sich auf die Schnittstellen, alles andere interessiert einen nicht.

Das ist für Ingenieure insofern notwendig, als dass sie bei der Konstruktion größerer Objekte sowieso nicht alles im Kopf behalten können und nicht alle einzelnen Prozesse verstehen können. Sie müssen sich nur darauf verlassen können, dass die einzelnen DInge so funktionieren, wie sie sollen.

Ohne Blackbox-Denken kommt es dazu, dass man - gerade in der Softwareentwicklung - gerne mal auch Eigenschaften von Programmteilen benutzt, die intern sind. Wenn jetzt eine neue Version des Moduls kommt, sind diese internen Eigenschaften vielleicht gar nicht mehr da. Wenn man - und das ist nicht nur bei Software so - dann mal ein Teil des Ganzen verbessern will, müsste man sich genau anschauen, wer, warnn und wo welche internen Funktionen eines Geräts benutzt - das ist extrem aufwändig und manchmal gar nicht zu machen. Ein Beispiel zur Demonstration:

Man hat Bauteil A und Bauteil B, die auf eine bestimmte Weise miteinander verbunden sind. Nun braucht Bauteil B für seinen Prozess eine bestimmte Temperatur. Der schlaue Ingenieur von B stellt fest, dass Bauteil A diese Temperatur unter bestimmten Bedinungen produziert, er benutzt Bauteil A als Zusatzheizung. Heizleistung ist aber gar kein Zweck von A. Nun wollen die Ingenieure von A aber den Energieverbrauch von A senken und sorgen dafür, dass A nicht mehr so viel Energie in Form von Wärme abgibt. Sie wissen nicht, dass B diese Wärme braucht - dumm gelaufen. Bei zwei Komponenten könnten die beiden vielleicth miteinander reden. Bei 100 Teilen wäre es völliger Wahnsinn, solche ungeplanten Abhängigkeiten zu verwalten - das endet im Desaster!