Was verdient man in der Forschung an einer Uni?

6 Antworten

Ich hab mal gehört aus bekanntenkreisen das die Leute nicht gerade überbezahlt sind !

Auf gut deutsch dass sie einen sch ei ss Dreck bekommen

An der Universität ist man in der Regel im öffentlichen Dienst angestellt. Als Doktorand bzw. Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Gruppe 13 (auch TVL 13 oder ähnlich genannt). Diese Gehaltsstufen sind unabhängig von der Fachrichtung. Bei einer vollen Stelle geht es da ungefähr (je nach Bundesland und zwischen Ost und West verschieden) um 3300-4000€ brutto.

Doktoranden haben aber in der Regel keine Vollanstellung, sondern erhalten 50 bis 75%. 1300-1800 netto sind da keine Seltenheit. Außerdem arbeitet man in der Regel trotzdem mehr, als man bezahlt bekommt.

Außerdem gibt es gerade für Nachwuchswissenschaftler heute nur noch wenige feste Stellen, die meisten sind auf 2 oder 3 Jahre begrenzt. Außerdem gibt es das so genannte Wissenschaftszeitgesetz, das die Dauer der Anstellung an der Universität auf 6 Jahre vor der Promotion und 6 Jahre nach der Promotion begrenzt.

Man muss an der Uni also nicht verhungern, an der Universität jedoch dauerhaft eine Anstellung zu finden, ist heutzutage extrem schwer und gelingt nur den wenigsten.


DerChacker 
Beitragsersteller
 05.08.2016, 13:30

Gut, aber lächerliche 1.800,- netto für jemanden, der unheimlich geleistet hat und leistet ist eine Unverschämtheit

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Ansegisel  05.08.2016, 13:37
@DerChacker

Ich persönlich finde weniger die Höhe des Gehalts bedenklich (doll ist es nicht, aber da es öffentlicher Dienst ist, ist man in der Regel sehr korrekt, was Gehalt, Urlaubsanspruch, Krankheitsfall, Elternzeit etc. betrifft), sondern die berufliche Unsicherheit, in der sich die Nachwuchswissenschaftler bewegen. Die meisten hangeln sich von Vertrag zu Vertrag, ohne Aussicht auf Festanstellung.

Ohne Festanstellung ist es aber auch extrem schwer, finanziell für die Zukunft vorzusorgen, Kredite (etwa für einen Hausbau) zu bekommen oder sich auch nur aufs Kinderkriegen einzulassen.

Die Unsicherheit, weniger das Geld, ist der Grund, weshalb viele fähige Köpfe die Unis verlassen und sich in Richtung freier Wirtschaft orientieren - obwohl sie lieber unabhängig forschen wollen würden und vom Intellekt und der Ausbildung her auch könnten.

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Also, wissenschaftliche Mitarbeiter, der sog. "akademische Mittelbau" werden nach den Tarifen des öffentlichen Dienstes bezahlt und sind in der Regel in Tarifgruppe 13 eingruppiert. Sofern es sich um eine der wenigen Beamtenstellen als akademischer Rat, Oberrat oder Direktor handelt, so wird man nach A13-15 bezahlt. Was das genau bedeutet, unterscheidet sich von Bundesland zu Bundesland. Außerdem sind diese Mittelbaustellen (außer den Ratsstellen) häufig keine vollen Stellen. Das Gehalt bleibt gleich, egal wie erfolgreich die Forschung ist, da die regulären wissenschaftlichen Angestellten aber meistens befristete Stellen haben, kann eine mangelnde Arbeitsleistung durchaus Konsequenzen haben. Mittelbaubeamten kann ggf. eine Beförderung vorenthalten werden.

Die verdienen ganz schlecht, bekommen häufig nur Teilzeitverträge und dennoch wird von ihnen häufig unermüdlicher Einsatz weit über die eigentlich vereinbarte Stundenzahl hinaus verlangt.

Ein Kollege von mir wollte in Bio promovieren und hat das genau so erlebt.

Als einfacher Mitarbeiter, selbst wenn man Doktortitel hat, verdient man zuwenig.

Die die nur an der Uni arbeiten, leiten Lehrveranstaltungen sitzen mit in der Kommission und machen nebenbei Forschung. Die können auch gut davon leben. Ihre Mitarbeiter die nur an den Forschungsprojekten Mitarbeiten, werden wie Hilfsarbeiter bezahlt. also unter 2000€ brutto.