Was unternahm die katholische kirche gegen die Ausbreitung der Reformation?

3 Antworten

Zuerst verurteilte die katholische Kirche Luther und seine Lehre nach Kirchenrecht als Ketzerei. Sie versuchte, die Bemühungen des Kaisers und der katholischen Reichsfürsten zu unterstützen, die Ausbreitung der Reformation im Reich einzudämmen bzw. rückgängig zu machen.

Ein ganz wesentlicher Schritt der katholischen Kirche war der Versuch, sich durch notwendige Reformen zu stärken. Zu diesem Zweck wurde das Konzil von Trient berufen und durchgeführt (1545-1563). Die dort beschlossenen Reformen sollten die Kirche attraktiver machen, katholische Länder gegen das Luthertum resistent machen und nach Möglichkeit lutherische Gebiete für die katholische Konfession zurückgewinnen ("Gegenreformation").

Der Vatikan richtete zur Verstärkung der diplomatischen Kontakte im Heiligen Römischen Reich ständige Nuntiaturen, eine Art päpstlicher Botschaften, ein. Katholische Orden, besonders die Jesuiten, betätigten sich auf vielfältige Weise in Seelsorge und Bildung der Bevölkerung. Die festartige Volksfrömmigkeit und ansprechende Gottesdienstformen übten ihren förderlichen Einfluss im Sinne der katholischen Kirche aus.

MfG

Arnold


earnest  07.12.2016, 23:26

Hier sollte meiner Ansicht auch noch die "Heilige(!) Inquisition" Erwähnung finden.

hutten52  08.12.2016, 09:46

Ergänzung: Die katholische Kirche stärkte ihren Einfluss auf die katholisch gebliebenen Fürsten. Viele dieser Fürsten wurden u. a. durch ihre Beichtväter, oft Jesuiten, zu überzeugten Kämpfern für Rom. Beispiel: Der Kaiser in Wien sorgte dann für die Ausweisung von Protestanten aus Österreich, z. B. die Salzburger Exulanten.

Auch in Frankreich gelang es der Kirche, auf die Könige Einfluss zu gewinnen. In der Bartholomäusnacht 1572 massakrierte man einen Großteil der französischen Hugenotten. Der Papst Gregor XIII. unterstützte dies und ließ bei Bekanntwerden des Massakers zum Dank ein Te Deum singen und eine Gedenkmünze prägen. Der Maler Giorgio Vasari wurde beauftragt, drei Wandmalereien in der Sala Regia zur Würdigung des Ereignisses anzufertigen.

Hallo,

spontan fällt mir die Gründung der Heiligen Inquisition und der gesamte Prozess der Gegenreformation ein. Dabei sticht besonders das Konzil von Trient heraus. Als wichtige Person der Gegenreformation ist Papst Pius V. zu nennen, der mit äußerst harter Hand die Ausbreitung des Protestantismus bis nach Italien verhinderte.

Generell lässt sich die Gegenreformastion so zusammenfassen:

Alles, was die Katholiken von den Protestanten unterscheidet, wird herausgestellt und betont. Die Bildung des Klerus wird verbessert und die Jesuiten werden gegründet, um als gebildete Elite papsttreu sich gegen die Protestanten zu stellen.

Viele Grüße

RKATHOLIK


Anthropos  07.12.2016, 23:40

Du hast es erfasst! Man sollte aus der Geschichte lernen. Papst Franziskus ist leider dabei, diese Betonung der Unterschiede aufzuheben.

earnest  07.12.2016, 23:27

Sternantwort.

Drei Dinge: Gewalt, Gewalt, Gewalt.