Was tut gegen Algen?

4 Antworten

Das sind Bartalgen. Bartalgen explodieren regelrecht, wenn es einen starken Phosphatüberschuss, aber gleichzeitig keinen starken Nitratüberschuss gibt.

Sowohl Nitrat, als auch Phosphat ist in großen Mengen in den Ausscheidungen der Tiere enthalten, wird aber auch beim bakeriellen Abbau nicht gefressener Futterreste frei. Problematisch ist dabei, dass im Futter bzw. den Ausscheidungen ein ungünstiges Verhältnis von Nitrat zu Phosphat vorhanden ist. Dadurch kommt es zu einem viel größeren Phosphatüberschuss als Nitratüberschuss. Das sind genau die Verhältnisse, die Rotalgenarten wie Bartalgen und Pinselalgen lieben.

Problematisch ist, falls Dein Leitungswasser sehr wenig Nitrat enthält. Dann bekommst Du auch durch Wasserwechsel kein günstiges Verhältnis von Nitrat zu Phosphat hin und musst Nitrat nachdüngen. In der Regel ist im Leitungswasser aber schon mehr Nitrat als man eigentlich haben will, dann kann das nicht passieren.

Mangelerscheinungen sehe ich auf den Bildern keine, Deine Pflanzen treiben weiterhin junge, gesunde Blätter. Das heißt, es fehlen aktuell keine Nährstoffe.

In der Regel hilft eine Kombination aus Bepflanzung mit möglichst vielen, schnellwachsenden Pflanzen, wöchentlichem 50% Wasserwechsel, reduzieren der Futtermenge auf das notwendige Minimum, reduzieren der Beleuchtungszeit auf 9-10 Stunden täglich und regelmäßigem, mechanischem Entfernen möglichst vieler dieser Algen.

Falls Du nur Lebensgebärende hast, kannst Du das Futter extrem weit herunterfahren. In der Natur zählen Algen zu ihrer Hauptnahrung, auch wenn die zähen Bartalgen sind nicht besonders beliebt sind. Platys, Schwertträger und auch Mollys fressen bei Hunger trotzdem auch in größeren Mengen Bartalgen. Guppys fressen in der Regel kaum Bartalgen. In den Tagen nach einer Geburt musst Du trotz der Algen kräftig füttern, damit sich das Weibchen von den Strapazen erholen kann.

Ich empfehle Dir weitere, schnellwachsende Pflanzen zu kaufen. z.B. Egeria Arten, Elodea Arten, Limnophila sessilifolia, Hygrophila difformis, Hygrophila corymbosa "Siamensis", Ludwigia repens und andere. Auch schnellwachsende Schwimmpflanzen wie Limnobium laevigatum oder Salvinia Arten können hilfreich sein. Aber aufpassen, schlepp Dir keine Wasserlinsen ein, die wirst Du nur mit extrem großem Aufwand wieder los.

Deiner Cryptocoryne würde es besser gehen, wenn sie mehr Platz hätte. In den Töpfen sind immer mehrere Pflanzen, die grenzwertig eng zusammen sitzen. Wenn man die Steinwolle unter fließendem Wasser sorgfältig aus dem Wurzeln kämmt, kann man die Pflanzen aus einem Topf meist sehr leicht in mehrere Portionen teilen. Vor dem Einpflanzen noch die Wurzelspitzen anschneiden, um Wachstum anzuregen.


Justins0201 
Beitragsersteller
 01.11.2024, 10:20

Danke für den ausführlichen Text ist sehr hilfreich!

Ohne CO-2 Düngung wirst du Aquarienpflanzen nicht zufriedenstellend halten können.

Sie kümmern dann und die Algen gewinnen die Oberhand.

Regelmäßiger Teil-Wasserwechsel ist Pflicht. Ebenso eine ausreichende und zeitlich gesteuerte Beleuchtung


eieiei2  01.11.2024, 00:43

CO2 Düngung ist weder für handelsübliche Cryptocorynenarten, noch für Bacopa caroliniana notwendig. Wenn alle anderen Bedingungen ok sind, wachsen die völlig problemlos.

Justins0201 
Beitragsersteller
 31.10.2024, 18:16

Wasserwechsel mache ich jede 2 Wochen und Licht schalte ich um 8 Uhr an und um 21 Uhr aus kann ich noch was ändern ?

Stuzi1  31.10.2024, 19:54
@Justins0201

Viel zu viel Licht, 5:00 bis 11:00 Mittagspause und dann 17:00 bis 23:00 Uhr hab ich bei meinem Aquarium.

kastem938  31.10.2024, 20:16
@Justins0201

Ein spezieller Wasserpflanzendünger ohne Phosphat dafür mit viel Eisen, und wirklich eine CO-2 Düngung, auch wenn die erstmal Investitionskosten verursacht. Dann sollte das Wasser nicht zu hart sein und auf keinen Fall eine Phosphat-Dosieranlage im Keller. Nicht zu viel füttern. Viele Pflanzen. So wie es ausschaut sind das graue Bartalgen, die schleppt man oft mit neuen Pflanzen ein. Leider gibt es außer der Saugschmerle keine Fische die das abweiden. Und auch da darf man keine Wunder erwarten. Ich habe das nur durch CO-2 Düngung weggekriegt.

kastem938  31.10.2024, 20:17
@Stuzi1

Eine Mittagspause ist nicht hilfreich. Oder gibt es die in der Natur auch ?

Stuzi1  01.11.2024, 02:54
@kastem938

Ja, in den Tropen gibt's die.

Fotosysnthese ist echte Arbeit für die Pflanzen. Deshalb sind Pflanzen für eine Mittagspause dankbar. Hier kann sich der Stoffwechsel erholen, schädliche Stoffwechselprodukte wie z.B. Sauerstoff-Radikale werden abgebaut. Auch in den Tropen verdunkelt sich der Himmel oft um die Mittagszeit, wenn Gewitterschauer niedergehen. https://dennerleplants.com/de/jetzt-anfangen/licht/#:~:text=Eine%202%2D3%20st%C3%BCndige%20Mittagspause,sie%20sich%20sicherer%20vor%20Fressfeinden.

Ein Aquarium simuliert die natürlichen Lebensbedingungen der Bewohner nach. Nicht deine Schönheitsvorstellung.

Ein algenfreies Aquarium gibt's es nicht, auch nicht bei den Profis. Du kannst probieren: weniger Lichtstärke oder die Beleuchtungsdauer etwas reduzieren, weniger füttern, CO2 Anlage, öfter Wasser wechseln, viel mehr Pflanzen in dein Aquarium integrieren, oder mit geeigneten helferlein (Schnecken, Garnelen...) die Algen in Schach zu halten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Hausverstand

Premutos85  31.10.2024, 18:35

Das licht zu reduzieren ist kontraproduktiv. Pflanzen brauchen ungefähr 6h um ihre Photosynthese vollständig zu entfalten. Wenn man dann zu früh das Licht wieder abschaltet haben die Pflanzen ihre aufgewendete Energie verschwendet.

durch zu häufige Wasserwechsel bringt man zusätzlich immer wieder zu viel Nährstoffe ins becken. Natürlich abhängig von den werten die das Leitungswasser hat.

Und algenfresser ins becken geben schön und gut aber was ist wenn dann alle algen weggefressen sind. Dann verhungern die tiere. Solche aktionen gehen selten gut aus für die Aquariumbewohner.

Stuzi1  31.10.2024, 18:53
@Premutos85

Bei mir haben alle meine Anregungen funktioniert. War nur meine Erfahrung mit dem Thema

Norina1603  31.10.2024, 19:03
@Premutos85
Das licht zu reduzieren ist kontraproduktiv.

Nun ja, 13 Stunden können schon zu viel des guten sein

Licht schalte ich um 8 Uhr an und um 21 Uhr aus 
Und algenfresser ins becken geben schön und gut aber was ist wenn dann alle algen weggefressen sind. Dann verhungern die tiere.

Dann kann man sie ganz gut mit Futtertabletten ernähren!

Premutos85  31.10.2024, 19:53
@Norina1603

Ja natürlich kann man das. Aber man kann doch nicht ohne das Becken zu kenn einfach tierbesatz vorschlagen. Sie mit ihrer enormen Erfahrung sollten es doch besser wissen.

Norina1603  31.10.2024, 20:00
@Premutos85
Aber man kann doch nicht ohne das Becken zu kenn einfach tierbesatz vorschlagen

Was hat er denn vorgeschlagen wo die Kenntnis des Beckens ausschlaggebend wäre? Schnecken und Garnelen passen in fast jede Beckengröße!

Da gibts mehr Nährstoffe als die Pflanzen durchbringen. Wenig Futter und vielleicht noch ne kleine kriechende Resteverwertung in Form von irgendwelchen simplen Schnecken wie Posthörnern. Wenn du eine totale Wucherpflanze drin hast )auch als Helferpflanzen bekannt) kann das schon viel helfen.
wenn du Einfluss auf das Licht hast vielleicht auf 7 Stunden gehen wenns vorher länger war, wenn die Sonne rein scheint was davorhängen.