Was tun angst vor dem absteigen?

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Hast Du die Möglichkeit, verschiedene Pferde zu reiten? Wenn auch nur kurz, um das einmal auszuprobieren.

Dann nimm mal zwei Helfer mit (einer davon muss pferdeerfahren sein) und setze Dich auf das kleinste davon. Mit Sattel. Ganz normal. Du nimmst dann Deine Beine aus den Steigbügeln und legst Dich quer über den Sattel auf den Bauch. Bitte den pferdeerfahrenen Helfer, das Pferd zu halten, sodass es wirklich nicht anfängt zu gehen, während Du so da hängst. Der zweite Helfer sollte einen Meterstab zur Hand haben und Dir den Abstand zum Boden messen, den Deine Füße dann noch haben. Zieh Dir dazu etwas langärmliges an und lass Dich am Sattel entlang runter gleiten (mit kurzen Ärmeln kann die Reibung von dem Leder an der Haut unangenehm werden) und dabei den "Messer" mit messen, wann Du los lassen musst. Du wirst Dich wundern, wie wenig das ist. Bau Dir das mit irgendwelchen Kisten oder so auf oder such Dir ein Mäuerchen, das so hoch ist und steig drauf und spring ein paarmal runter. Dann merkst Du, das ist echt eine absolute Kleinigkeit.

Ich hatte mir letztes Jahr ein Bein gebrochen und wollte unbedingt so schnell wie möglich wieder auf mein Pferd. Am ersten Tag, an dem ich ohne Krücken gehen konnte, bin ich rauf. Oben fiel mir dann ein, hoppla, ich muss ja auch wieder runter. Weil ich noch gar keine richtige Ahnung hatte, wie ich landen kann mit dem heilenden Bein, habe ich mir auch zum einen das Pferd halten lassen und zum anderen messen lassen, wie weit es zum Boden ist und da kamen dann grad mal 40 cm raus. Wenn ich auf irgendwas stehe, was 40 cm hoch ist, mache ich mir nicht die Mühe, runter zu klettern, da springe ich. Nur dadurch, dass mein Pferd 1,75 groß ist, hätte ich gedacht, es sei viel weiter. Seit mir das bewusst ist, steige ich normal ab, kreise nur vorher meinen Fuß etwas, weil der sich dann leichter tut.

Ja, man sollte frühzeitig abspringen, damit nicht so viel Gewicht seitlich an Pferd und Sattel hängt, allerdings ist die Belastung im Vergleich zum Aufsitzen viel, viel kürzer und viel gleichmäßiger und somit von Pferd und Sattelbaum viel leichter wegzustecken und man kann getrost ein bisschen warten mit früh springen, bis man Übung hat. Heute wird ja bei jeder Kleinigkeit sofort geschrien, wie schlimm das sei - dafür schreit heute keiner, wenn Pferde gefährlich dick sind und völlig unphysiologische Hufe haben. Wahrscheinlich ist keiner von uns unfehlbar und wenn wir das richtig machen, was im Rahmen unserer Möglichkeiten ist, dann ist schon viel gewonnen.

Und am Anfang schäme Dich nicht, einen Helfer zu bitten, das Pferd zu halten und wenn jemand zweites greifbar ist, den vielleicht auch zu bitten, Dich um die Hüfte zu fassen, wenn Du runter kommst, sodass Du den Stand stabilisieren kannst. Irgendwann wird es Dir von selbst zu doof, auf die Helferschar zu warten. Wenn Dein Unterbewusstsein warten mal schlimmer findet, als auf den Helfer zu verzichten, bedeutet das, dass Du die Angst besiegt hast. In der Zwischenzeit hüpfst Du munter von allem runter, was Du Dir zutraust bis 50, 60 cm Höhe. Das übersteht man unverletzt, kann klein anfangen und immer routinierter werden. Und genau diese Abfangeroutine wendest beim Absitzen dann an.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981

Versuche mal vom Pferd zu rutschen. Also nimm das rechte Bein aus dem Steigbügel schwing es über den Po, und hält dich mit dem linken Bügel fest. Dann gehst aus dem linken Bügel raus, hältst dich am sattel fest und rutsch dann an der Seite runter, am besten wäre es wenn du auf einer Aufstigshilfe landen könntest

Woher ich das weiß:Hobby – Ich reite seit meinem 6.Lebensjahr und habe zwei Pferde

Wie kommst Du denn hoch ?

In unserem Stall gibt es beim Aufstieg für den Ausritt riesige Findlinge, die nutzen wir als Aufstiegshilfe. Auf dem Platz liegen große Baumstämme, die wir als Aufstiegshilfe nutzen.

Mein Pferd hat gelernt, das es mich dort auch wieder loswird und parkt perfekt ein, wenn ich vom Ausritt zurückkomme, bzw, das Platzreiten beenden möchte.

So komme ich vom Pferd, ohne mich groß anzustrengen .

Wenn Du die ganze Reitstunde darüber nachdenkst, wie Du hinterher wieder runterkommst, dann kannst Du die ja gar nicht mehr geniessen und sie ist umsonst...

Also erstmal ist es etwas einfacher von einem Pony abzusteigen, als von einem Pferd, einfach weil man leichter auf dem Boden aufkommt und nicht so viel Schwung hat, wie bei einem Großpferd.

Hier einfach nochmal der Ablauf des absteigens:

  • Füße aus den Bügeln nehmen
  • rechtes Bein mit etwas Schwung über den Pferderücken schwingen und gleichzeitig stützt du dich leicht mit den Händen auf dem Sattel ab, damit du dich aus dem Sattel hebst
  • sanft am Sattel und am Pferd runterrutschen

Ich kenn aber auch Menschen, die ebenfalls Probleme beim Absteigen haben und die das ganze anders machen:

Sie haben das rechte Bein vorne über den Sattel und sitzen dann Seitlich. Anschließend rutschen sie einfach sanft runter.

Ich persönlich mag das „klassische“ Absteigen mehr, aber vielleicht probierst du es einfach mal au

Versuch mal, wenn du dein linkes Bein im Bügel lässt, nach vorne lehnen, rechtes Bein aus dem Bügel u. jetzt ohne Schwung sondern in einer bewusste Bewegung dich richtig mit Druck links in den Bügel stellen und rechtes Bein über die Kruppe. Als wenn du vom Fahrrad absteigst u. ein Fuß schon am Boden ist.

Jetzt liegst du bäuchlings über dem Sattel u. nimmst auch den linken Fuß aus dem Bügel. Nun hältst du dich am Sattel fest u. lässt dich langsam nach unten gleiten. Sind die Arme zu kurz u. der Boden noch weit weg, greif den Steigbügelriemen (sofern du nicht mit Bügel unter dem Blatt reitest) u. hangel dich da dran nach unten.

Ich empfehle dir nur das, da die anderen Methoden wie beide Füße aus den Bügeln oder das rechte Bein vorne über den Hals sehr viel mehr Schwung beinhalten bzw. bei letzter kannst du dich nicht festhalten.

Du kannst deinen RL bitten, dir die Aufstiegshilfe, Plöpper oder etwas in der Art ans Pferd schieben, damit der Boden nicht so weit weg ist u. du kannst ihn/sie bitten, das, Absteigen mit dir zu üben. Mit der Zeit wird das immer besser, wirst sehen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin