Was stellt ihr euch unter Sexsucht vor?
Es gibt ja sehr viele, sehr verschiedene Vorstellungen was das eigentlich sei und diverse Vorurteile bei diesem Thema.
Was stellt ihr euch vor, wenn jemand (tatsächlich) Sexsüchtig ist? Woran denkt ihr dabei?
18 Stimmen
7 Antworten
hey du!
Ich glaube das ist ziemlich unterschiedlich zwischen Person und Person.Ich finde es fängt an wenn eine Person ohne nicht zurecht kommt,das Ende ist sehr weit davon.
Vg Julia :)
vorurteile gibt es nicht bei mir und es ist ganz natürlich so zu leben
Eine Sexsucht ist es dann, wenn das Verlangen nach Sex so stark ist, dass man nicht ein der Lage ist, den Alltag vernünftig zu bewältigen. Wenn andere Grundbedürfnisse vernachlässigt werden, um Sex zu erhalten.
Was stellt ihr euch unter Sexsucht vor?
Alles mögliche und nichts.
[X] "Sexsucht" ist der Lieblingsaufreger religiöser Moralapostel, ...
... die es, weil auch ...
[X] Lieblingsthema sensationsheischender Medien ...
... zu einer ...
[X] "Modekrankheit" in den USA ...
... geschafft hat (Tiger Woods & Co.), an der sich skrupellose Suchttherapeuten und zwielichtige "Selbsthilfegruppen", die nie auf dem Gebiet menschlicher Sexualität geschult wurden, dumm und dusselig verdienen.
[X] Sexualmediziner lehnen das Konzept gut begründet ab, ...
... und angesichts fehlender bzw. sogar widersprechender wissenschaftlicher Evidenz, ist die "Sexsucht" ...
[X] Von der WHO ausdrücklich nicht anerkannt.
Tatsächlich ist es also meistens ...
[X] Einfach ein starker Sexualtrieb
... aus Sicht der prüden Moralapostel schon an sich verdammungswürdig, geschweige denn - unerhört!!!1!11!elf! - der/die "Perverse" ...
[X] Hat wahllos mit jedem Sex, hauptsache täglich
In vergleichsweise seltenen Fällen hingegen ist eine Erkrankung für ein exzessives (Sexual-)Verhalten verantwortlich. Eine Möglichkeit von mehreren wäre die ...
[X] Krankhafte Impulskontrollstörung
PS: Da wir uns ja schon länger "kennen", habe ich mir verständlicherweise nicht die Mühe gemacht, Quellen und Beispiele zu verlinken. Wer aber daran tatsächlich Interesse hat, kann sich ja melden.
Hier mal ein Vorgeschmack: https://www.gutefrage.net/frage/kann-man-suechtig-nach-sb-und-sex-sein#answer-510945439
Wie ich dir auch schon dutzende Male ausführlich erklärt habe
... bleibt der Blödsinn, den Du "erklärst", dennoch Blödsinn.
hat das Thema nicht nur mit Religion zu tun und ist durchaus als Krankheit anerkannt.
Immer noch nicht, bzw. nicht mehr
Laut ICD-10: Sexuelle Funktionsstörung
Eben. Veraltet.
Laut ICD-11: Zwanghafte Sexualverhaltensstörung - gehört zur Impulskontrollstörung.
? Ähm, ja, das schrieb ich oben.
Das man es umgangssprachlich Sexsucht nennt
... ist bestenfalls schlicht falsch (nicht nur fachlichm sondern allgemein inhaltlich), schlimmstenfalls irreführend bis fälschlich Angst verbreitend ("Disease Mongering" nennt man das).
und nicht wie eine Drogensucht ist
Dann sei schlau und empathisch, nenne es nicht "Sucht", und weise andere, die es dennoch tun, darauf hin, dass es keine ist.
ändert nichts daran das die Erkrankung existiert
Es existiert keine "Sexsucht", das ist ein moralisches Konstrukt, und war es früher schon als "Hypersexualität" oder "Nymphomanie". Ebenso wie z.B. Homosexualität mal aus moralischen "Gründen" als Krankheit definiert war.
Was DU - oder wer auch immer - "Sexsucht" nennst, existiert nicht.
Aber die vermeintlich Betroffenen suchen Hilfe bei Suchttherapeuten oder Sucht-Selbsthilfegruppen, weil die vermeintlichen Fachleute (und im Schlepp viele willfährige Laien) behaupten, es wäre eine Suchterkrankung - tatsächlich genau wie Drogensucht.
Alle Nase lang versucht alleibe schon hier bei GF ein wissenschaftlich Unbedarfter mit Hilfe schlechter und/oder falsch verstandener Studien zu "beweisen", dass es eine "Sucht" sei (wg. des bösen "Dopamins" und anderen, furchtbaren, typischen Drogeneffekte).
Die kennen und könnnn nichts anderes als Suchtbekämpfung.
Mit Folgen, da es keine Sexsucht gibt: https://www.martyklein.com/sex-addiction-treatment-destroys-marriages/
Das betrifft viele Opfer, die ggf. gar nicht krank sind, oder die zwar krank sind und dann falsch behandelt werden.
Eigenzitat aus meiner Antwort:
"In vergleichsweise seltenen Fällen hingegen ist eine Erkrankung für ein exzessives (Sexual-)Verhalten verantwortlich. Eine Möglichkeit von mehreren wäre die ...
[X] Krankhafte Impulskontrollstörung"
CSBD ist ausdrücklich etwas anderes als "Sexsucht" oder "Hypersexualität" oder "Nymphonanie". Und es gibt viele Erkrankungen, die zu einen exzessiven (Sexual-)Verhalten führen können.
Und weil es die gibt, und weil sie bekannt sind, fallen sie ebrnfalls ausdrücklich nicht unter CSBD.
Sondern sie werden halt unter ihrem jeweiligen Namen behandelt und gut ist: https://www.martyklein.com/sex-addiction-doesnt-exist-and-why-it-matters/
Fazit: Niemand bestreitet, dass es pathologisches Sexualverhalten gibt. Aber es ist nunmal zu kompliziert, um es auf nur einen Begriff zu vereinfachen. Und wenn man es vereinfachen möchte, dann ist "Sexsucht", die den "religiösen Fanatikern" explizit als Vehikel dient, um normales Sexualverhalten zu pathologisieren, die mit Abstand schlechteste Wahl.
Ich finde es schlicht lächerlich, dass du wegen eines BEGRIFFS so ein Drama veranstaltest. Die Erkrankung existiert, die Probleme existieren, die Behandlung existiert. Aber du musst ständig auf dem Begriff rumreiten, statt das Wesentliche zu beachten.
Wie bei den inflationär gebrauchten Frage nach der "Masturbationssucht" spielt für mich nicht primär die Häufigkeit eine Rolle. Wenn jemand gerne und oft Sex hat, ist er nicht gleich zwangsläufig Sexsüchtig.
Wenn jedoch die Stellung des Geschlechtsverkehrs im Alltag eine immer größere Rolle einnimmt und man seinen Tagesablauf bewusst oder unbewusst danach richtet, ist die Grenze mE überschritten und insb. dann, wenn beim Ausbleiben ungehaltene, aggressive Züge deutlich werden. Eben dann, wenn man sich dieser krankhaften Abhängigkeit hergibt und die Kontrolle über sich selbst und seine Entscheidungsfreiheit verliert.
Wie ich dir auch schon dutzende Male ausführlich erklärt habe, hat das Thema nicht nur mit Religion zu tun und ist durchaus als Krankheit anerkannt.
Das man es umgangssprachlich Sexsucht nennt und nicht wie eine Drogensucht ist, ändert nichts daran das die Erkrankung existiert, unabhängig von religiösen Fanatikern.