Was soll man von einem Philosophen halten, der glaubt, bewiesen zu haben, dass es die Welt "nicht gibt"?
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Muss man da nicht auf den Gedanken kommen, dass seine Argumentation wohl nicht schlüssig sei oder er für den Begriff "Welt" eine allzu weltfremde Definition zugrunde legt?
Beweisen kann er ja höchstens, dass die Welt nicht existiert im Sinne der von ihm zugrunde gelegten Definition.
Was aber sagt uns sein Ergebnis dann über die wirkliche Welt: über die, welche Evolution in Gang gesetzt hat schon lange bevor es Lebewesen gab?
3 Antworten
Nichts. Unwichtig.
Übrigens, die Evolution kann erst mit besonderen physikalischen und chemischen Bedingungen beginnen. Die Bewegung der Materie, die diese Bedingungen herbeiführte, bleibt sich immer gleich und hat mit Evolution nichts zu tun.
Eine kosmische Evolution gibt es nicht, nur eine permanente Bewegung von Energie und Materie ist registrierbar.
Das sehen Astrophysiker anders. Gravitation ist der Treiber kosmischer Evolution.
Auch wenn Astrophysiker von einer kosmischen Evolution fabulieren, bleibt das falsch.
jede Fortentwicklung, die ständig bessere, erstaunlichere Lösungen zustande bringt.
Zum Beispiel: ...?
Ist die Evolutionsgeschichte der unsere Erde bevölkernden Lebewesen Dir nicht Beispiel genug?
Dann betrachte halt einfach als Beispiel die Evolutionsgeschichte der Galaxien beginnend mit dem Urknall (oder die der chemischen Elemente).
Die Urknall-Theorie widerspricht dem Prinzip der Energieerhaltung und kann nur falsch sein.
Die Bewegung von Energie und Materie bleibt sich doch immer gleich. Daraus können besondere Bedingungen entstehen und Leben ermöglichen, aber eine Entwicklung im Sinne einer Fortentwicklung findet nicht statt.
Im Rahmen der Theorie ewiger Inflation widerspricht die Urknall-Theorie dem Prinzip der Energieerhaltung keineswegs.
Das ist doch haltlose Spekulation, die schon aus der Urknalltheorie resultieren soll.
Keineswegs, denn: Der ursprünglichen Version der Urknalltheorie müsste unser Universum aus dem Nichts entstanden sein, der Theorie ewiger Inflation nach war der Urknall aber lediglich ein Ereignis, in dem eine gewaltig große Portion von Energie urplötzlich begonnen hat, sich neu zu verteilen eines Ereignisses wegen, das sich womöglich nur hinsichtlich der Menge davon betroffenen Energie von gewöhnlicher Quantenfluktuation unterscheidet.
eine gewaltig große Portion von Energie urplötzlich begonnen hat, sich neu zu verteilen
Spekulation.
Aber dennoch eine, die plausibler erscheint als die ursprüngliche Variante der Urknalltheorie, da letztere ja tatsächlich dem Energie-Erhaltungssatz widerspricht.
Was übrigens soll all das (aus Deiner Sicht) zu tun haben mit der Frage, die ich zu Beginn dieser Seite stelle?
Moin,
mir seine Herleitung durchlesen und vielleicht etwas innovatives daraus ziehen. ...
Man muss es ja nicht so ernst nehmen!
Grüße
Richtig. So sehe ich das auch. Was aber, wenn man einer seiner Studenten ist?
Moin,
ich bin kein Philosoph! ...
Ich würde aber Lücken und Unzulänglichkeiten/Fehler in seiner Argumentation suchen und philosophische Gegenbeweise aufstellen! ...
Das Weltbild was er aufmacht, ist bestimmt nur der erste große Haufen für alle. Es muss da aber noch weiteres geben! ...
Grüße
Aber mal ganz abgesehen von der wirklich grauenhaften handwerklichen Qualität seiner Argumentation:
Muss man die Tatsache, dass Astrophysiker heute den Zustand unserer Welt bis etwa 300.000 Jahre nach dem Urknall in der kosmischen Hintergrundstrahlung abgebildet finden, nicht so deuten, dass Gabriels sog. "Forschungsergebnis" (wie er es nennt - und das sogar mit dem Versprechen, weiter daran zu "forschen") einfach keinen Sinn ergibt, da er ja die Welt als das Sinnfeld aller Sinnfelder definiert, es damals aber noch keine Gehirne gab, die irgendwas hätten Sinn zuordnen können?
Kurz: Er hat vergessen, zu definieren, was er unter "Sinn" versteht in einer physikalisch nachweislich gegebenen Welt, in der es nichts gab, das denken konnte. Wie soll man ihn und seine "Beweisführung" denn da noch ernst nehmen können?
Das mit der wirklich grauenhaften handwerklichen Qualität seiner Argumentation sehen auch andere so:
Gabriel, trotz der enorm hohen Meinung, die er von sich hegt, ein nachlässiger Denker ist. Seine Formulierungen und Begriffsklärungen sind, um im Bild zu bleiben, nicht ausgefeilt, sondern zweideutig, unpräzise und widersprüchlich.
Zitiert aus Seite: https://www.kath.ruhr-uni-bochum.de/aktuelles/ph-th/news01017.html.de (wo es um sein Buch „Moralischer Fortschritt in dunklen Zeiten. Universale Werte für das 21. Jahrhundert“ geht).
Zum Glück weiß die Welt nicht, dass sie nicht existiert. Sie interessiert sich nicht für solche weltfremden Wortspielereien.
Zu logischen Schlußfolgerungen folgendes:
1.Nichts ist besser als Logik.
2.Blödeln ist besser als Nichts.
Logische Schlussfolgerung daraus:
Blödeln ist besser als Logik.
Wieso? Wenn B besser als A ist, kann trotzdem C besser als B sein.
Die logische Schlussfolgerung ist falsch, weil die Prämissen eine Äquivokation enthalten, d.h. der Begriff "Nichts" wird in zwei unterschiedlichen Bedeutungen verwendet:
- Prämisse 1: "Nichts" bedeutet hier die absolute Abwesenheit von allem, ein Zustand der völligen Leere. In diesem Sinne ist es richtig, dass nichts besser sein kann als Logik, da es nichts gibt, das besser sein könnte.
- Prämisse 2: "Nichts" bedeutet hier etwas anderes, nämlich eine Aktivität, die als wertlos oder bedeutungslos angesehen wird. Blödeln wird in diesem Sinne als besser als "Nichts" bewertet.
Die fehlerhafte Schlussfolgerung entsteht, wenn man versucht, diese beiden unterschiedlichen Bedeutungen von "Nichts" in einer logischen Schlussfolgerung miteinander zu verknüpfen. Es ist, als würde man Äpfel mit Birnen vergleichen.
Um es klarer zu machen:
Man könnte die Prämissen wie folgt umformulieren:
- Keine Aktivität ist besser als Logik.
- Blödeln ist besser als keine Aktivität.
Daraus kann man nicht schlussfolgern, dass Blödeln besser ist als Logik.
Für biologische Evolution ist das sicher richtig. Für kosmische Evolution natürlich nicht: Sie ist wirklich stets am Werk.