Was soll ein Martingal zum Reiten bewirken?

8 Antworten

Also eigentlich soll es ja das Pullen, also das ruckartige Hochreißen des Pferdekopfes verhindern. Sieht man manchmal beim Anreiten eines Sprunges.

Ich persönlich habe in 27Jahren Reitsport noch nie erlebt, dass das Pullen dadurch verhindert, geschweige denn abgewöhnt wurde.

Gut, ich bin kein Berufsreiter. Nur fast täglich bei meinem Pferd, 5-6 mal im Jahr auf Turnieren... vielleicht ist mir bisher einfach so ein Fall noch nicht begegnet...

Meine persönliche Schlussfolgerung daraus ist: ein Martingal ist unnötig. Hilft nicht und birgt nur Gefahren, zb falsche Verschnallung, Pferd tritt in die Riemen oder beim Sturz über den Kopf inkl. Abtrensen hängt der ganze Salat am Pferd was zu Panik führt und die Trense nicht überlebt.

Woher ich das weiß:Hobby – Reiterin seit ca.30Jahren

baumi2107 
Beitragsersteller
 20.02.2021, 16:03

Danke 🙏🏼

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Jedes Stück Leder zusätzlich hat den Nachteil, dass es angebracht, aufgeräumt und gepflegt werden muß. Jeder Riemen birgt (wenn hier auch in geringem Maße) eine Gefahr. Ich kenne jemanden, bei dem ist es ganz dumm gelaufen, und das Pferd hat sich das Genick gebrochen, weil der Riemen hoch gerutscht war.

Der Nutzen ist, dass ein Pferd, das sich beim Springen oder beim Pullen im Gelände ein heftiges Pferd in gewissem Maße besser kurzzeitig besser kontrollieren kann, weil man es gehindert wird, sich durch extremes Hochnehmen des Kopfes der Einwirkung zu entziehen.


Urlewas  20.02.2021, 14:24

PS:

“Das korrekt verschnallte Martingal kommt zum Einsatz, wenn das Pferd sich beim Anreiten an einen Sprung nach oben heraushebt und sich dadurch der reiterlichen Einwirkung entzieht. Das normale und gewünschte Anheben des Kopfes zum Taxieren eines Sprungsdarf durch das Martingal nicht beeinträchtigt werden.“

aus „Die Reitabzeichen 5-1“ vom FNVerlag.

Die hier auf GF von einigen Usern vertretene These, dass es lediglich dafür da sei im Fall eines Sturzes die Zügel hoch zu halten, habe ich anderweitig noch nie gehört oder gelesen.

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Das Martingal ist der einzige echte Hilfszügel, weil er für das Pferd eine HIlfe ist, aber nicht für den schlechten Reiter.

Das Martingal ist ein sog. Umlenkzügel, d.. wenn das Pferd beim Straucheln den Kopf hochreißt, sorgt das Martingal dafür, dass die Trense dort wirkt, wo sie wirken soll. Bei einer normalen Halshaltung des Pferdes hat das Martingal keine Wirkung, vorausgesetzt, es ist richtig, lang genug, verschnallt. Es darf bei einer normalen Halshaltung des Pferdes die Maul-Hand Linie nicht brechen.

Zudem verhindert ein Martingal, wenn das Pferd den Reiter "verliert", dass der Zügel zu Boden rutscht und sich das Pferd verletzt.

Es ist also kein HIlfszügel für das Dressurreiten in der Bahn.


baumi2107 
Beitragsersteller
 20.02.2021, 16:01

Vielen Dank für die ausführliche Antwort ☺️

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Es soll verhindern, dass der Zügel in einer riesigen Schlinge hängt, in die das Pferd treten kann, wenn der Reiter nach vorne stürzt und den Zügel mit runter nimmt. Tritt das Pferd dann nämlich in die Schlinge, ist die Gefahr gegeben, dass es sich den Kiefer bricht. Korrekt verschnallt reichen die Ringe bis zur Ganasche bei gehobenem Pferdekopf, damit auf keinen Fall die Zügellinie gebrochen wird.


baumi2107 
Beitragsersteller
 20.02.2021, 16:03

Vielen Dank 🙏🏼

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Es soll verhindern, dass das Pferd, wenn es, warum auch immer, einmal den Kopf hochreißt, diesen gegen den Reiterkopf knallen kann.

Und auch ein wenig, um in solchen Fällen (richtig hochgerissener Kopf) den Blick des Pferdes wieder auf den kommenden Sprung/Schwierigkeiten im Weg zu lenken.

Sprich, es kommt eigentlich nur 1 x bei 1000 Ritten überhaupt zur Wirkung ... aber der Halsriemen ist schön zum Festhalten, wenn's mal ungemütlich wird.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

baumi2107 
Beitragsersteller
 20.02.2021, 18:17

Danke 🙏🏼

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