Was soll ein Martingal bezwecken?:)
frage steht oben.. lg und schönen Sonntag an alle !
10 Antworten
Ein Martingal verhindert, daß sich das Pferd durch das hochreißen des Kopfes dem Gebiss entziehen kann. Für das kopfheben gibt es die verschiedensten Ursachen, wie: Unlust, Überforderung, schlechte Ausbildung, Panik, nach einem Sprung....
Das irische Martingal wurde für Jagden entwickelt und soll auch das herunterfallen der Zügel beim Sturz des Reiters verhindern.
Das so etwas durchaus sinnvoll ist, kann man auch daran erkennen, daß es für englische Zügel Martingalstopper gibt, sofern sie nicht sowieso schon dran sind.
Das running martingal ist für die Ausbildung von Jungpferden gedacht.
Verwendung findet das Martingal sehr oft beim Springreiten, um das Pferd nach dem Sprung möglichst schnell wieder unter Kontrolle zu bekommen und damit kontrolliert den nächsten Sprung anreiten zu können. Nach einem Sprung (beim landen) strecken sich Pferde nach vorne und nehmen diese Haltung gerne beim aufrichten mit. Damit geht aber die Kontrolle über das Pferd verloren.
Oftmals sieht man schlecht ausgebildete Pferde, die mit Martingal geritten werden. Das sollte aber nicht getan werden, es sei denn kurzzeitig um dem Pferd zu zeigen, daß es sich nicht entziehen kann. Danach gehört es wieder in den Sattelschrank (wie alle Hilfszügel...).
LG Calimero
Gott oh Gott, dieses Halbwissen hier x.x
Also, das Martingal ist ein Hilfszügel. Hat das Pferd den Kopf unten, so wirkt er nicht auf die Zügelführung ein. Nimmt das Pferd jedoch den Kopf hoch, so wird die Laufbahn des angenommenen Zügels (bei durchhängenden Zügeln passiert auch da nichts) umgeleitet, der Zügel bekommt einen Knick. durch diesen Knick kommt es zu einer Hebelwirkung, der Druck auf das Gebiss geht nicht nach hinten sondern nach unten auf die Laden des Pferdes. Das Verstärkt den Zug auf dem Zügel um ein Vielfaches! Hierbei kann es auch zum Nussknackereffekt bei einfach gebrochenen Gebissen kommen, d.h. die zwei Gebissteile stellen sich zum Dreieck auf und bohren sich tief in den weichen Gaumen des Pferdes. Noch dazu quetscht es das Zahnfleisch auf den Laden und z.T. auch mal die Zunge mit ein. Das ist sehr, sehr schmerzhaft! Folglich sperrt das Pferd das Maul auf um dem Druck zu entweichen. Deshalb sieht man Martingals häufig in Kombination mit Sperrriemen....
Was ist der Sinn, oder was sollte der Sinn des Martingals sein: Keine Einwirkung wenn das Pferd brav ist, aber ein verstärkter Zug nach Unten wenn das Pferd den Kopf hochreißt. Wann reißt ein Pferd den Kopf hoch? Nun, das kann sein, wenn das Pferd einem unterm Hintern davonschießen will, oder wenn es sich den Zügelhilfen entheben will. Ein gut trainiertes und gut gerittenes Pferd wird kein Martingal brauchen, da es keines der Dinge tut. Es wird an den Reiterhilfen stehen und nicht einfach losschießen, und bei einer feinen Hand wird es keinen Grund haben sich zu entheben.
Probleme beim Martingal: Es löst keine Probleme, aber es verdeckt sie. Reiter mit einer harten Hand setzen das Martingal gerne ein, weil ihr Pferd aus Schmerz en Kopf hochnimmt. Durch das Martingal kann der Reiter dann noch mehr Druck und noch mehr Schmerz ausüben und das Pferd nimmt den Kopf runter, weil der Schmerz unten erträglicher ist als der oben. Meine Frage? Ist das die Lösung? Das Pferd durch schmerz gefügig machen anstatt an seiner Zügelführung zu arbeiten?
Im Gelände wird das Martingal auch gerne verwendet, damit man hitzige Pferde besser im Griff hat. Meiner Erfahrung nach ist es dem Pferd aber egal, ob da 5 oder 50kg im Zügel und auf dem Laden hängen, wenn sie wegwollen, dann hauen sie auch ab, und da kann man noch so ein scharfes Gebiss haben und noch so starke Hilfszügel.
Ist das Martingal zu kurz verschnallt, so hat das Pferd einen dauerhaften Druck auf den Kiefer. Folglich sperrt es auch hier das Maul auf. Das wird dann als "Dumme Angewohnheit" des Pferdes vertuscht oder mit einem Sperrriemen bekämpft. Der ewige Schmerz lässt das Pferd abstumpfen, folglich reiten die meisten mit noch mehr Gewalt am Zügel, damit das Pferd was hört. Am Ende ist das Pferd tot im Maul und hat jegliches Vertrauen zum Zügel verloren.
Einmal abgesehen davon kann ein Pferd auch in ein zu lang verschnalltes Martingal reinsteigen. Über die Zügel ist dieses mit dem Gebiss verbunden, hat aber keine Sollbruchstelle. Ich habe es schon miterlebt, wie ein Pferd im Wald durchging und als wir es gefunden haben, hatte es das Gebiss an der Seite hängen und das Backenstück im Maul. Das Maul war blutig, das Pferd traumatisiert.
Ich nehme das Martingal nicht her, ich schnalle es immer aus. Ich will nicht ausversehen mehr Druck ausüben als ich will, und ich will, dass mein Pferd zeigen kann, wenn meine Hand zu hart wird. Jedes Tier hat das Recht Schmerz zu äußern! Und wir als Reiter sollten diesen auch ernst nehmen! Wenn ein Pferd durchgeht, dann muss man andere Möglichkeiten suchen, das Pferd anzuhalten oder besser noch: Es sollte lernen nicht mehr durchzugehen. Klar, das passiert mal, aber ist das die Begründung für starken Schmerz im Kiefer? Nein, man kann ein Pferd sehr gut ohne Martingal bremsen. Und Leute mit zu harter Hand sollten dringend an ihrer Zügelführung arbeiten und nicht dem Pferd die Schuld in die schuhe schieben. Das Pferd läuft nämlich stets so, wie wir es reiten.
Es erhöht die Krafteinwirkung nicht, aber den Einwirkungswinkel. Der wird durch das Martingal erheblich schärfer und somit auch schmerzhafter. Normalerweise würde das Gebiss nach hinten gehen, Richtung Backenzähne und dort drücken, also v.a. gegen das dortige Zahnfleisch und die Zähne. Mit Martingal ändert sich die Zugrichtung und die Kraft wird eher auf den Unterkiefer umgeleitet. Das ist erheblich schmerzhafter!
Der Nussknackereffekt kann in der Tat entstehen, nämlich bei einem einfach gebrochenen Gebiss. Dies geht allerdings nur in der Senkrechten.
Leider falsch. Ein Martingal ist durchaus hilfreich in seiner ursprünglichen Funktion - und das ist nicht als Hilfszügel. Siehe meine Antwort :)
Das hilfreich habe ich leider als sehr schmerzhaft und traumatisierend erlebt, und mittlerweile wird er als Hilfszügel angesehen und auch verwendet ;)
Ihr Lieben - auch MissDeathMetal übrigens :P- habt bisher noch nicht die richtige Antwort gehabt :D
Ein Martingal hat seinen Nutzen und seine Berechtigung, wenn man es nicht als Hilfszügel missbraucht.
Korrekt eingeschnallt -so, dass man mit dem Ring an die Ganaschen kommt, wenn das Pferd den Kopf ganz hoch nimmt- soll es eine übergroße Zügelschlaufe verhindern, wenn der Reiter einen Abgang macht. Es soll verhindern bzw erschweren, dass die Zügel über den Hals des Pferdes rutschen, dort eine Schlaufe bilden und das Pferd dann da reintreten kann.
Das funktioniert leider nicht immer, das stimmt schon. Aber als Hilfszügel war es nie gedacht, nur verquere und unausgebildete Reiter greifen auf so ein Marterinstrument zurück, weil sie sich nicht anders zu helfen wissen.
Nun, das kann schon sein Lycia, allerdings habe ich - wie erwähnt - schon erlebt, dass ein Martingal eben erst dazu geführt hat, dass sich das Pferd so krass verletzt hat und traumatisiert wa, und außerdem werden die Dinger ja nur als Kopfstopper eingesetzt. Leider.
Ich würde das Martingal nie wieder einschnallen, was ich damals gesehen habe, reicht mir für dieses Leben. Die Zügel sind nicht über den Kopf gerutscht und das war das Verhängnis. Das Pferd stand mit dem Bein in Zügel und Martingal und durch das feste Leder des Martingals ist da auch nichts gerissen. Wäre der Zügel nur über den Kopf oder auch anders iwo festgehangen, es hätte einen großen Ruck gemacht und der Zügel wäre durch gewesen. so aber blieb alles ganz, und das war gar nicht gut.
Insofern mag ich das Martingal nicht - weder als Hilfszügel, noch als Zügelhalter!
Sorry, meine liebe, aber Du hast auch nicht die richtige Antwort...
Das es verhindern soll, daß die Zügel nicht herunterfallen, wenn der Reiter einen Abflug macht trifft NUR für das irische Martingal zu, das wurde nämlich mal für Jagden erdacht.
Das Martingal lenkt die Kraftrichtung lediglich um ( von Horizontal nach Vertikal )
Hi Sofablume :-)
ein Martingal ist eigentlich nur dazu da, wenn im Springparcours der Reiter runter fällt und die Zügel nicht mit runterfallen, damit sich das Pferd nicht darin verhakelt und sich im Maul durch das Gebiss verletzt oder in Panik dadurch gerät.
Auch im Gelände ist es durchaus sinnvoll, wenn man mal unfreiwillig unterwegs "absteigen" sollte und das Pferd sich anschließend nicht in die Zügel tritt.
Viele nehmen es als Hilfszügel und glauben, dass man damit den Kopf des Pferdes herunterhebeln könne.
LG Bage
Ein martingal wird gern von freizeitreitern eingesetzt. Manche Pferde werfen häufig den Kopf nach oben und beißen sich auf dem Gebiss fest, was für den Reiter zum kontrollverlust führt. Das martingal verhindert diese Bewegung des Pferdes, da der Reiter durch den kleinen 'hebel' den Kopf sei Pferdes stabil halten kann.
steht auch nicht in meinem Beitrag, dass es das festbeißen verhindert. nur, dass die Kopfbewegung nach oben besser kontrolliert werden kann.
Ich sehe sowas eher bei Dressur- und Turnierreitern und nur selten bei Freizeitreitern! Und das Martingal kann ein Festbeißen nicht verhindern
Die Dressur lässt das "gleitende Ringmartingal" nicht zu, man nennt es es auch Sprungzügel.
Dieses Halbwissen hier....
Das ist Physik: Ein Martingal ist kein Flaschenzug und erhöht keineswegs die Krafteinwirkung. Es bewirkt lediglich eine Umlenkung der Kraft (und das auch noch mit relativ viel Reibungsverlust). Ein Knick im Zügel verstärkt keine Kräfte... ( Eine Verstärkung der Zugkraft geht immer mit einer Vergrößerung des Zugweges einher [siehe Flaschenzug].
Eine Hebelwirkung (Thema: Drehmoment...) entsteht ebenfalls nicht.