Was sind die Probleme der Staatsverschuldung?

2 Antworten

Das sind die Probleme jeder Verschuldung: das Geld muss irgendwann zurückgezahlt werden - mit Zinsen. Die sind desto höher, je kreditunwürdiger ein (Staats-)Schuldner ist.

Rückzahlungen kosten aber einen Teil des Staatshauishaltes, der dann wieder für andere Zwecke wie Investitionen oder die Löhne der Staatsbediensteten nicht mehr verwendet werden kann.

Das funktioniert aber nur, solange die Staatseinnahmen stetig steigen. Tun sie das nicht, wird der Anteil des sogenannten Schuldendienstes immer höher und irgendwann muss sich der Staat neu verschulden, nur damit er seine alten Schulden bezahlen kann. Mit immer neuen Zinsen.

Staatsverschuldung in drei Kategorien einteilen.

  1. Staatsverschuldung in der eigenen Währung
  2. Staatsverschuldung in einer Fremdwährung
  3. Staatsschulden in einer Gemeinschaftswährung

Zu Punkt eins:

Der Staat kann niemals in der eigenen Währung pleite gehen. Er kann sie beliebig viel nach drucken. Das Resultat einer solchen Lösung ist allerdings Infaltion. Dabei ist es irrelevant ob das Geld drucken langfristig oder schlagartig von statten geht. Es ist wie eine weitere Steuer die jeder zahlen muss der Bargeld halt. Außerdem verliert die Währung international an Gewicht und wertet ab, was Importe wieder teuerer macht, wärend Exporte nicht billiger werden, da die Preise im Inland ja steigen. Das feuert die infaltion und den Wohlstandsverlust der gesamten Volkswirtschaft weiter an.

Die USA hat dieses Modell Perfektioniert, da der US Dollar eine Weltwährung ist und auf internationalen Märkten gefragt wird, kann sich die USA tatsächlich ständiges Gelddrucken erlauben ohne dass die eigene Währung abwertet. Sie exportieren sozusagen die eigene Währung oder um genauer zu sein die Stabilität der eigenen Währung. Diese Geld wird dann von anderen Staaten und Unternehmen genutzt um Geschäfte auf den internationalen Märkten abzusichern oder schlecht handelbaren Werte liquider zumachen.

Zu Punkt zwei:

Staatsschulden in fremden Währungen sind unfassbar gefährlich. Hier gibt ein Staat beispielsweise Anleihen in US Dollar oder Euro aus, um sich am internationalen Geldmarkt zu verschulden. Die machen vor allem Staaten mit schwachen und sehr volatilen Währungen, da die Zinsen für diese Kredite deutlich günstiger sind.

Hier kann die Zentralbank nicht einfach unlimmitiert neues Geld drucken. Die Wirtschaft des Landes muss die Devisen (Fremdwährung) erwirtschaften um diese wieder zurück zahlen zukönnen. Das kann zu einer großen Hürde werden vor allem wenn es dem Land phasenweise wirtschaftlich schlecht geht.

Je höher die Schulden des Landes desto mehr Geld muss der Staatshaushalt aufwenden um eben diese Schulden zu bedienen. Das schränkt den Staat langfristig bei einer steigenden Schuldenlast immer weiter ein und es bleibt wenige rgeld für die zentralen Aufgaben des Staates, wie z.B. Bildung, Soziales, Straßenbau etc.

Zu Punkt drei:

Gemeinschaftswährungen sind quasi eine Mischung aus eins und zwei und schaffen damit völlig neue Probleme. So können wirtschaftlich schwache Staaten sich über Jahrzehnte verschulden ohne die Konsequenzen (Infaltion) zu spüren. So passiert im süden Europas. Das geht natürlich nicht dauerhaft. Ein Zahlungsausfall eines dieser Länder, würde massive wirtschaftliche Folgen für den Rest des Gemeinschaftswährungsgebietes haben. So kann ein Staat dem es wirtschaftlich eigentlich ganz gut und dessen Staatsschulden auch im Rahmen sind, trotzdem von anderen Staaten mit in den Abgrund gestürzt werden.