Was sind die Nachteile wenn man kein Abitur macht?


24.04.2021, 10:53

Kann ich auch Den Abitur nachholen? Also erst mal jetzt nach der zehnten aufhören eine Ausbildung machen und dann irgendwann wieder kommen wenn ich will und Abitur nachholen

13 Antworten

Also erst einmal sollte dir ja wohl bekannt sein, dass es das Abitur ist. Wie ist es möglich, dass du auf dem Gymnasium bist und das nicht weißt?

Irgendwann wiederkommen und das Abi nachholen geht nicht, aber du kannst das Abi auf dem 2.Bildungsweg neben deinem Job machen (Abendschule o.ä.). Es gibt auch Begabtenprüfungen und andere Wege, um später noch die Möglichkeit zu haben, ein Studium an der Uni oder einer anderen Hochschule aufzunehmen.

Welche Vorteile hat das Abitur? Ganz einfach, dir stehen im Prinzip alle Ausbildungswege offen. Bei manchen Ausbildungen, für die nur Mittlere Reife Voraussetzung ist, werden Abiturienten gegenüber Realschülern bevorzugt genommen. Allerdings macht sich ein Abitur mit lauter "ausreichend" und "befriedigend" auch nicht gerade gut.

Ansonsten: Auf dem Gymnasium sollte dir eigentlich eine relativ breite Allgemeinbildung vermittelt werden. Ich sage "sollte eigentlich... werden" statt "wird". Mir ist nämlich aufgefallen, dass heute in die Schüler viel zu viel Info punktuell hineingestopft wird, die zwar kurzfristig abrufbar ist, aber nicht hängenbleibt. Meines Erachtens fehlt es an Nachhaltigkeit. Weniger ist manchmal mehr, wenn die Wissensvermittlung in konzentrischen Kreisen erfolgt und auch Verbindungen zwischen den Inhalten in verschiedenen Schulfächern hergestellt werden. Ich bin oft erschrocken, wie gering die Allgemeinbildung vieler junger Leute heute ist, wenn sie auf die Universitäten losgelassen werden.

Wenn du sicher weißt, welchen Beruf du unbedingt ergreifen willst, wenn für diesen Beruf kein Abi erforderlich ist und du vielleicht auch schon einen Ausbildungsplatz hast, dann kannst du nach der 10. Klasse mit der Mittleren Reife abgehen. Allgemeinbildung kann man auch in seiner Freizeit erwerben, indem man sich für alles Mögliche interessiert, viel liest (Belletristik und Sachliteratur), sich durch Zeitungen, TV und Internet über das Weltgeschehen informiert, sich mit Kunst und Kultur beschäftigt (Theater, Ausstellungen etc.) und sich mit anderen (hoffentlich auch nicht völlig unbeleckten) Leuten über "Gott und die Welt" austauscht.

Ich selbst würde aber die - hoffentlich nicht nur 2, sondern 3 Jahre! - Oberstufe noch dranhängen. Aus meiner Schulerfahrung kann ich sagen, dass wir erst in der Oberstufe soweit waren, dass wir das, was wir in Grund- und Mittelstufe gelernt hatten, so richtig umwälzen, festigen und vertiefen konnten. Mit dem, was wir dann in der Oberstufe noch dazulernten, ergab es erst ein Ganzes. Jetzt konnten wir das ganze Handwerkszeug benutzen, Referate systematisch aufbauen, in einer Fragestellung verschiedene Aspekte beleuchten und zu einer Schlussfolgerung kommen etc. So dauerten z.B. auch unsere Klassenarbeiten in Deutsch und Sprachen immer 5, gelegentlich auch 6 Unterrichtsstunden (ohne Pause); es war immer ein langer Text mit vorhergehender Stoffsammlung, dann Inhaltsverzeichnis und dementsprechendem Textaufbau anzufertigen. Das war natürlich eine gute Vorbereitung für die späteren Seminararbeiten an der Uni. In Mathe dauerten die Klassenarbeiten, glaub ich, nur 4 Stunden. Aber auch da genügte das Rechnen nicht. Es musste immer auch schriftlich der Lösungsweg beschrieben und erläutert werden, warum man so vorgegangen war.

Für mich waren diese 3 Jahre nicht unnütz. Sie haben mein ganzes Denken geprägt. Das war mir früher natürlich nicht (so wirklich) bewusst. Ich habe das erst später gemerkt und könnte jetzt so manchem/r LehrerIn die Füße küssen für das, was er/sie mir mitgegeben hat. Damals fanden wir natürlich auch nicht alles wunderbar, haben oft geflucht und uns gefragt, wozu man dies oder jenes überhaupt braucht.

Wenn du das Abi neben deiner Arbeit nachholen würdest, dann würde das auf jeden Fall eine härtere Zeit, als wenn du es jetzt ohne sonstige Verpflichtung machst.


Es kommt halt darauf an was du machen möchtest. Mit dem Abitur hast du quasi direkt eine Freikarte für alle Studiengänge und Ausbildungen die es so gibt. Außer vllt für Medizin (und andere NC-Studiengänge) oder ein Musik / Kunst-Studium.

Wenn du nicht so der Lern-Typ bist, musst du das Abi aber auch nicht erzwingen, weil es dir ja nur Zeit nimmt und du es ja auch später noch nachholen kannst. Also mach das Abi nur, wenn du motiviert bist zu lernen und zu studieren, oder diese Freikarte unbedingt möchtest. Ich selbst habe es gemacht, weil ich unbedingt studieren möchte und es liebe, neue Dinge zu lernen.

Aber viele in meiner Familie haben nur bis zur 10. gemacht, dann eine Ausbildung abgeschlossen und holen jetzt das Abi noch nach. Der Vorteil daran: sie haben schon während der Ausbildung ne ganze Menge Geld verdient. Vielleicht ist das eher was für dich...?


XatarsKoefte48 
Beitragsersteller
 24.04.2021, 11:05

vielen Dank. ja genau das ist es. ich wohne noch bei meine Eltern und wenn ich jetzt erst mal eine Ausbildung anfangen würde dann würde ich erst mal mit mein Geld meine eigenen Kosten bezahlen können usw und es wäre für mich gut und auch für meine Eltern. Und ich kann ja auch mein Abitur nachholen

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stairynights  24.04.2021, 11:13
@XatarsKoefte48

Du musst dir immer vor Augen halten, dass es ja dein Leben ist. Und wenn du erst mit 23 dein Abi machst, weil du dann erkennst, dass es gut für dich ist, dann ist es eben so. Das Wichtigste ist, dass es dir mit der Entscheidung gut geht. :) Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg bei der Berufswahl!

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Man kann nicht direkt studieren und nicht alle Ausbildungen machen.

man hat ein anderes Basis- & Allgemeinwissen, als mit Abitur oder andere Schulabschlüsse. Muss gewisse Dinge also selbst nachholen, wenn es notwendig ist. Man hat keinen Zugang zu gewissen nächste Bildungswegen, zB. Hochschulstudium. Viele Firmen nehmen einen Abschluss als Richtlinie für die Lohneinstufung, auch der öffentliche Dienst.

Aber -auch wenn es nicht die Frage war- es gibt auch zahlreiche Gebiete, wo man kein Abitur braucht, so wie es auch div. Möglichkeiten gibt, ein Abi später nachzuholen.


XatarsKoefte48 
Beitragsersteller
 24.04.2021, 11:02

danke. Also kann man einen richtigen Abi immer nachholen

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Grundsätzlich hast du nicht all zu viele Nachteil. Es gäbe nur einzelne Berufe, die du nicht ausführen könntest wir z.B. Lehrer. Aber studieren geht auch ohne Abitur. Du könntest z.B eine Ausbildung machen nach der 10. Klasse. Dann wärst du ausgebildet und hast praktische Erfahrung, weißt dementsprechend direkt, ob dir der Job gefällt oder nicht. In dem Bereich kannst du dann studieren. Wenn du eine Ausbildung zum Mechaniker machst; kannst du den Bereich im Studium ansteuern, was dir in der Zukunft Aufstiegschancen bietet.
Viele Menschen machen ein Abitur, weil sie nicht wissen, was sie werden wollen und dann studieren sie, weil sie es immer noch nicht wissen. Im Endeffekt arbeiten sie in einem Job, den man mit einer Ausbildung machen kann.

abitur kann man immer nachholen. Ich würde dir vorschlagen ganz viele Praktikum in vielen Bereichen zu machen und dich dann in die jeweilige Richtung bewegen, die dich interessiert

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

XatarsKoefte48 
Beitragsersteller
 24.04.2021, 11:00

Vielen Dank. Ich habe genau das selbe Problem. Seitdem ich zu Schule gehe weiß ich nicht was ich werden will. Ich denke mir immer ich will einfach erst mal Schule weiter machen und studieren usw aber weiß immer noch nicht wo es ein Ende haben soll. Jetzt hab ich mir gedacht dass ich einfach nach der zehnten eine Ausbildung anfange und ich kann ja auch mein Abitur nachholen oder nicht

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eliisdying  24.04.2021, 11:16
@XatarsKoefte48

Ich würde dir auf jeden Fall die Ausbildung empfehlen! Viel Erfolg und gutes schaffen. Außerdem wissen viele nicht, was sie wirklich tun wollen bis sie rum probiert haben. Das braucht dir keine Angst machen :)

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