Was schätzt ihr an Analog-Fotografie?

10 Antworten

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Ich habe mit Analogfotografie begonnen und die Anfänge digitaler Fotografie noch belächelt.

Aber mittlerweile wäre Analogfotografie für mich ein Rückschritt und eine unnötige Einschränkung und Verzicht auf wichtige Features.

Ich akzeptiere, dass manche auf analoge Prozesse schwören, um bestimmte Wirkungen zu erzielen, aber ich selbst profitiere lieber von den vielfältigen Einstellungsmöglichkeiten digitaler Technik und vor allem von SOFORTIGEN Ergebnissen.

Woher ich das weiß:Hobby – 8 Jahre Praxis im Aktshooting

Auch ich habe analog mit einer Canon AE-1 angefangen. Und da war das fotografieren noch richtig aufwendig. Und musste schon genau wissen, was man tat. Heute schätze ich vor allen Dingen, dass man sofort das Ergebnis sieht. Auch durch die digitale Nachbearbeitung haben auch meine eingescannten analogen Fotos eine Renaissance bei Instagram erfahren.

Woher ich das weiß:Hobby – Meine aktuelle Kamera Sony DSC-H1.

Die erstellten Fotos sind, gerade bei Diafilmen, ehrlicher, weil keinerlei Nachbearbeitung stattfindet.

Deshalb wurde damals (als alles aus Holz, oder verchromt war) vor dem Druck auf den Auslöser deutlich mehr am Bildaufbau, am Blickwinkel, etc. gearbeitet und überlegt.

Möchte ich nochmals zurück.....Nein.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 1980 mit Spiegelreflex unterwegs, seit 2001 DSLR

SirKermit  06.06.2022, 05:44

Das Motiv muss einem auch wichtig sein, einfach löschen und fertig gab es nicht. Auch wenn ich mit nostalgisch verklärtem Blick meine alte Minolta X700 betrachte, nein, so richtig zurück möchte ich auch nicht mehr.

Dennoch spricht nichts dagegen, diese alte Kunst weiter zu betreiben, wenn man sein Handwerk beherrscht. Ich gehöre nicht dazu, aber ich finde das fantastisch.

Der da kann das aus meiner Sicht: https://www.boredpanda.com/photographer-shoots-f1-old-graflex-camera-joshua-paul/

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Ich nichts mehr. Ich mag es, verschiedene Fotos vom selben Motiv zu machen ohne mich um die Begrenzung von 36 Bildern zu kümmern. Ich mag es auch, selbst zu entwickeln ohne gleich ein Labor zu besitzen. Oder auf die Ergebnisse eines Labors zu warten.

Manche meinen aber, dass sie die Reduzierung der Bilder dazu bringt, vor dem Abdrücken lange zu überlegen, wie ein Motiv am besten wirkt. Lasse ich gelten, brauche ich aber nicht. Ich such das lieber zu Hause dann aus.

Nichts mehr...

Irgendwie scheint eine falsche Nostalgie machen Anfänger auf einen Holzweg zu treiben.

Ich habe seit Anfang der 70er "analog" fotografiert und hatte eine eigene Dunkelkammer.

Damals kaufte ich Film als Meterware und füllte alte Patronen selbst. (1Mark für 36 Bilder war noch zu teuer 🤑)

Ich habe mich mit der Technik entwickelt und es wurde zu jeder Zeit besser.

Ich kann Anfänger nicht verstehen, welche sich auf den alten Kram stürzen als wäre es der heilige Gral der Fotografie.

Viele Fotos welche ich heute dank der Digitaltechnick machen kann wären vor 25 Jahren überhaupt nicht möglich gewesen.

Ein Tier im vollen Sprint aus der Hüfte fotografiert...ohne Technik für 10000 Geld...war bestenfalls mal ein Zufallstreffer.

6 Schüsse pro Sekunde und sich den Schönsten aussuchen ? No way. ...und natürlich war der Film immer gerade voll, wenn es interessant wurde.

Eine halbwegs moderne Digitalkamera hat eine höhere Auflösung als ein 20DIN-Kleinbildfilm. Das heist ich kann bequem digital einen kleinen Bildausschnitt wählen. In der Dunkelkammer konnte ich das auch aber wenn man 36mm auf einen Meter vergrößert, wird es sehr körnig. Das Fotopapier hatte auch noch eine Struktur.... also hatte der analoge Spaß auch qualitativ seine Grenzen...

Davon abgesehen war Dunkelkammer damals nicht unbedingt kuschelig. Gummieschürze, Handschuhe, Schutzbrille...

...oder man mußte die Bilder so nehmen, wie sie vom Labor kamen...

Wer einmal versucht hat analog eine Perspektive zu entzerren wird einen Höllenspaß gehabt haben... Papierträger schräg stellen hohe Blendenwerte im Vergrößerer und 10 Minuten das Papier belichten... Wer Spaß an sowas hat...?

Heute fotografiere ich Digital und speichere RAW. Meine Dunkelkammer ist einem Monitor und hervorragender Software gewichen.

...und nie wieder Film alle wenn es spannend wird.

Das einzige gute bei SW-analog: gut gelagert bleiben die Negative auch nach 100 Jahren wie sie sind. Kein modernes Speichermedium kann da mithalten....