Was sagt die Bibel über Freundschaft zwischen Mann und Frau?

8 Antworten

Ist eine durchaus schwierige Frage. Grundsätzlich gilt, dass wir durch die Erlösung durch den Herrn nicht mehr unter dem Gesetz stehen und individuell in der Situation entscheiden können, auf der anderen Seite sollen wir die Versuchung vermeiden und andere auch nicht versuchen, weswegen von vorne herein eventuell Einschränkungen der Freundschaft zu erwägen sind. Beide Freunde werden sehr wahrscheinlich irgendwann heiraten, wodurch weitere Einschränkungen der Freundschaft zu erwarten sind.

Über die Ehe schrieb Paulus, dass er es für besser hält für das Evangelium ehelos zu bleiben, wenn man aber sich nicht enthalten kann, dann soll man ruhig heiraten. Mann und Frau sollen dann zusammenbleiben, außer für eine gewisse Zeit, wenn dies so vereinbart wurde. Die Frau kann über den Körper des Mannes bestimmen und der Mann über den Körper der Frau.

Was heißt das nun? Ich denke das man aufpassen soll, was Menschen denken könnten, außerdem darauf aufpassen was es mit einem selber macht, wenn man mit einer Frau befreundet ist, mit der man nicht verheiratet ist. Ehebruch beginnt schon im Herzen. Was zudem aufkeinen Fall sein darf ist, dass man verheiratet ist, sich aber die ganzen Zeit mit dieser einen Person vom anderen Geschlecht trifft und der Ehepartner ist eifersüchtig. Man soll auch darüber nachdenken, welche Berührungen eventuell unangemessen sind!

Der Mann sollte sich mit der „Ehefrau seiner Jugend“ freuen und die Frau sollte ihren Mann lieben und das Gefühl haben, dass er sie liebt wie sich selbst (Spr. 5:18; Eph. 5:28).

Je mehr man einander vertraut und je mehr man an dieser Freundschaft arbeitet, umso stärker wird die Bindung. Man hält dann so fest zusammen, als wäre man „e i n Fleisch“, wie es die Bibel ausdrückt (Mat. 19:5).

LG ...

Hallo Bibichan8888,

in Eph 5,21-33 macht der Verfasser eine Aussage zu einer Hierarchie zwischen Mann und Frau, die er aus einer Hiearchie zwischen Gott und den Menschen ableitet. Den hierarchischen Vorzug des Mannes sehe ich in der patriarchischen Gesellschaft verwurzelt - auch die traditionelle Wahrnehmung von Gott als männliche Persönlichkeit.

Eine etwas ältere Ansicht teilt 1.Mose 1,27:

So schuf Gott die Menschen nach seinem Bild, als Gottes Ebenbild schuf er sie und schuf sie als Mann und als Frau.

(https://www.bibleserver.com/text/GNB/1.Mose1%2C27)

1.Mose 2,18 ist da wieder etwas anders:

Gott, der Herr, dachte: »Es ist nicht gut, dass der Mensch so allein ist. Ich will ein Wesen schaffen, das ihm hilft und das zu ihm passt.

(https://www.bibleserver.com/text/GNB/1.Mose2%2C18)

Ein Artikel vom ERF erläutert diesen Text in der folgenden Weise:

... Im Hebräischen steht an dieser Stelle das Wort „ezer“. Wörtlich bedeutet es Hilfe oder Rettung ... Die Aussage beinhaltet also keine Abwertung der Frau. Vielmehr wird deutlich: Die Frau ist eine notwendige Ergänzung für den Mann, nicht bloßes Beiwerk der Schöpfung ...

(https://www.erf.de/glaubens-faq/mann-und-frau-eins-und-doch-verschieden/33618-61)

Der Artikel führt noch eine weitere ältere Stelle (Jesaja 66,13) an, in der der Verfassen Gott zitiert:

Ich werde euch trösten, wie eine Mutter tröstet ...

(https://www.bibleserver.com/text/GNB/Jesaja66%2C13)

In einem weiteren Abschnitt "Die Ehe - Spiegel der Liebe Gottes" führt der Artikel des ERF die Beziehung zwischen Frau und Mann an. Ich zitieren einen Absatz hier:

Dieser Erkenntnis folgt im Bibeltext eine weitere: „Deshalb verlässt ein Mann Vater und Mutter, um mit seiner Frau zu leben. Die zwei sind dann eins, mit Leib und Seele.“ (1.Mose 2,24). Dieser Bibelvers hebt zwei Dinge hervor: 1. Die partnerschaftliche Beziehung zwischen Mann und Frau ist enger als jede andere Beziehung. 2. In der Partnerschaft entsteht aus Mann und Frau eine neue Einheit. Hier kommt er einem anderen Menschen körperlich und seelisch besonders nahe und erlebt die Ergänzung durch das andere Geschlecht am tiefsten und unmittelbarsten.

Abgesehen, dass rein biologisch zwei Geschlechter entwicklungsgeschichtlich "modern" erscheinen, dass sich damit auch bestimmte Rollen herausgestellt und etabliert haben, dürfen wir rein theologisch von der Liebe ausgehen. Liebe geht von Gott und auch von liebenden Menschen aus - ohne Erwartungen und Forderungen (die etwas verlangen würden, was von jemand anders auch aus Liebe ausgehen könnte). Damit schafft sie für alle Beteiligten und für einen selbst Fülle und auch größtmögliche Freiheitsgrade. Und damit sind wir als liebende Menschen und mit Gott eins.

In einer Partnerschaft mag dies am deutlichsten werden. Dort haben zwei Menschen sich versprochen, miteinander zu leben und sich zu lieben. Die Liebe sollte aber Basis der Partnerschaft sein - und bräuchte als Selbstverständlichkeit dieses Versprechen nicht. Ist sie für einen Menschen nicht selbstverständlich, brauchen wir auch nicht von Liebe zu sprechen.

Liebe ist aber universell. Sie gilt auch in einer Freundschaft. Bei Menschen, die jeweils dem anderen Geschlecht geneigt sind, mag sich dies in größerer Nähe ausdrücken - oder auch (leider) vermieden werden.

Die Vermeidung ist in meinen Augen eher etwas Gesellschaftliches - keine verminderte Liebe, nur ein Ausdruck von Liebe mit etwas mehr Abstand. Die Nähe bedeutet nur Nähe - und kann auch nicht - wie ich oft wahrnehme - als eine Exklusivität betrachtet werden. Wäre sie exklusiv, würde sie andere Menschen (z.B. den Partner oder die Partnerin eines Menschen) ausgrenzen und ausschließen. Das wäre keine Liebe mehr.

Kommen wir nach längerer Rede zu dem Schluss: wir können Frau und Mann auch in der Bibel finden - kontrovers an einigen Stellen, Epochen und Gesellschaften sicherlich geschuldet, interpretierbar. Mit der Liebe Gottes, die wir auch so umsetzen dürfen, dürfen wir Frau und Mann in Freundschaft wie in Partnerschaft zusammenbringen - wie auch Mann und Mann oder Frau und Frau.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:Recherche

Wenn du die Frau wie eine Schwester behandelst und betrachtest sollte es möglich sein. Kann aber nichts genaueres dazu sagen.


EarthCitizen20  17.11.2018, 12:49

Viele Argumente haben so den Anschein, Sex vermeiden zu wollen. Dahinter sehe ich aber ein Vermeiden von Ausnutzung. Es ist in meinen Augen nicht zielführend, Ausnutzung (oder sogar Sex) zu vermeiden, wenn man Frauen und Männer separiert. Vielmehr darf ein Umgang miteinander vermittelt werden, der Fülle und Freiheiten für beide schafft - mit allgemeineren Worten: Liebe.

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Laut der Bibel ist die Frau eine Gehilfin (Genesis 2; 18)


verreisterNutzer  17.11.2018, 10:41

Nein, stimmt nicht. Die Frau ist nach der Bibel eine im ebenbürtige Hilfe!

In der Bibel steht (Elberfelder Übersetzung, weil sie die wörtlichste und genauste ist):

Und Gott, der HERR, sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht (oder: aus sein Gegenüber; wörtlich: wie seine Entsprechung).

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TroIIinger  17.11.2018, 10:50
@verreisterNutzer

Wo hast du denn das mit der Ebenbürtigkeit her?

Hilfe entspricht eben nicht einem Gegenüber oder einer Entsprechung.

Es ist immer wieder lustig, wie Gläubige etwas in einen Text hinein interpretieren, was dort nicht mal zwischen den Zeilen steht. Es hätte auch im historischen Kontext keinen Sinn ergeben, denn die biblischen Mythen entstanden in einer patriarchischen Gesellschaft

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EarthCitizen20  17.11.2018, 12:46
@verreisterNutzer

In der Tat kommt mir der übersetzte Text (den ich auch in einem anderen Wortlaut zitiert hatte) etwas patriarchisch-lastig vor. Ein Artikel vom ERF hatte eine Erläuterung gegeben, die den Wortlaut noch etwas verdeutlicht.

Man kann jetzt nicht sagen, dass nur die Frau dem Manne eine Hilfe oder Rettung darstellt - ihn also um das ergänzt, was er gerade nicht vermag. Das geht auch umgekehrt. Es gilt generell zwischen Menschen unter Liebe, in der Fülle und Freiheit für alle gleichermaßen entsteht. Da gibt es keine Diskriminierung mehr.

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EarthCitizen20  18.11.2018, 11:29
@TroIIinger

Nun, in der Bibel steht vieles - mal so und mal so. Damit entsteht auf Kosten von Klarheit eben Diskussionsstoff und auch Streit.

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TroIIinger  18.11.2018, 15:14
@EarthCitizen20

Ja, in der Bibel steht viel Widersprüchliches. Ein Grund mehr, nicht erst zu nehmen, was darin steht

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