Was sagt die Bibel dazu dass man sich beschwert?

9 Antworten

Da fällt mir sofort das Gleichnis mit der armen Witwe und der Richter ein. Guckst du Lukas 18:1-8:

Er sagte ihnen aber auch ein Gleichnis dafür, dass sie allezeit beten und nicht ermatten sollten, und sprach: Es war ein Richter in einer Stadt, der Gott nicht fürchtete und vor keinem Menschen sich scheute. Es war aber eine Witwe in jener Stadt; und sie kam zu ihm und sprach: Schaffe mir Recht gegenüber meinem Widersacher! Und eine Zeit lang wollte er nicht; danach aber sprach er bei sich selbst: Wenn ich auch Gott nicht fürchte und vor keinem Menschen mich scheue, so will ich doch, weil diese Witwe mir Mühe macht, ihr Recht verschaffen, damit sie nicht am Ende kommt und handgreiflich wird. Der Herr aber sprach: Hört, was der ungerechte Richter sagt! Gott aber, sollte er das Recht seiner Auserwählten nicht ausführen, die Tag und Nacht zu ihm schreien, und sollte er es bei ihnen lange hinziehen? Ich sage euch, dass er ihr Recht ohne Verzug ausführen wird. Doch wird wohl der Sohn des Menschen, wenn er kommt, den Glauben finden auf der Erde?

Hiob wäre noch ein Beispiel für einen Menschen in der Bibel, der sich sehr ausgiebig bei Gott und anderen Menschen über sein Los beschwert hat, und der am Ende gerecht gesprochen wurde.

Wie geht ihr damit um, und was tut ihr solltet ihr euch dabei erwischen diese Tugenden zu brechen?

Ich würde Gott bzw. den Herrn Jesus einfach darum bitten mich von diesem Drang frei zu machen.

Dazu folgenden zwei Verse, die dir sicherlich gut bekannt sind:

Wenn euch nun der Sohn frei machen wird, so seid ihr wirklich frei. Johannes 8:36

ihr habt es nicht, weil ihr nicht bittet. Jakobus 4:2

Ich selbst kann sagen, dass ich nur von Pornographie freigeworden bin, weil ich Gott darum gebeten habe. Alleine hätte ich es nicht geschafft.

Manchmal ist es vielleicht in bestimmten Bereichen an der Zeit Gott dort zu bitten einem zu helfen ohne jetzt zu wissen, ob du es bereits in diesem Bereich getan hattest und auch unabhängig davon, dass man vorher in einem bestimmten Bereich keine Anfechtungen hatte. (Durch (Bitt)gebet bringt man seine Abhängigkeit von Gott zum Ausdruck, wodurch man ihn ehrt)

Liebe Grüße und Gottes Segen!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bibelstudium, pers. Beziehung mit Gott, freievang. Gemeinde

Cp2512 
Beitragsersteller
 26.11.2021, 00:00

Diese verse sind mir nur zu gut bekannt, wenn sie auch in anderen übersetzungen unverständlicher sind.

Ich habe Gott bereits zu oft um hilfe und um sein Ohr gebeten, sollte ich mir wirklich weiter erlauben ihn mit meinen Peinen zu behelligen? Er ist unser allmächtiger Herrscher, und ich zweifle nicht an seiner unerschütterlichkeit, dennoch bin ich mir im unklaren ob anderen nicht doch Vorrang gilt, vielen anderen gehts schlimmer, sie haben Hilfe und Halt nötiger :/

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xxScarface1990  26.11.2021, 01:43
@Cp2512
dennoch bin ich mir im unklaren ob anderen nicht doch Vorrang gilt, vielen anderen gehts schlimmer,

Gott ist in seinen Möglichkeiten (wie du eigentlich schon selbst erkannt hast) nicht limitiert. Er möchte, dass jeder glücklich ist und er kann das auch für jeden Menschen immer und überall gewährleisten. Wenn man das anders sieht, macht man Gott aus meiner Sicht kleiner als er ist und dadurch limitiert man auch seinen eigenen Glauben.

Ich kenne das von mir auch, dass ich mit Zuständen zu kämpfen habe, die mir nicht gefallen. Aber innerlich im Glauben weiß ich, dass ich sie schon überwunden habe. Und was soll ich dir sagen? Irgendwann wird der Glaube dann auch sichtbar. Manchmal dauert es seine Zeit, aber ich wurde noch nie enttäuscht und ich weiß auch, dass ich in Zukunft nicht enttäuscht werde. Also die Worte von Jesus, dass einem nach seinen Glauben geschehe, haben sich für mich als wahr erwiesen.

Man darf nicht vergessen, dass in der jetzigen Weltzeit auch feindliche Kräfte agieren, die einen von Gott abbringen wollen.

sollte ich mir wirklich weiter erlauben ihn mit meinen Peinen zu behelligen? 

Was diese Frage angeht, so kann ich dich nur dazu ermutigen. Du hast Recht, dass Gott unser allmächtiger Herrscher ist, aber er ist auch unser Freund und Vater. Er möchte nicht, dass es seinen Kindern an irgendwas mangelt. Er weist seine Kinder sogar dazu an ihn anzuflehen:

Sorgt euch um nichts; sondern in allem lasst durch Gebet und Flehen mit Danksagung eure Anliegen vor Gott kundwerden. Philipper 4:6

Ich finde auch das folgende Gleichnis sehr aufschlussreich, was die Frage anbelangt Gott in einer bettelnden bzw. flehenden Haltung zu begegnen:

Er sagte ihnen aber auch ein Gleichnis, um ihnen zu zeigen, dass es nötig ist, allezeit zu beten und nicht nachlässig zu werden; und er sprach: Es war ein Richter in einer Stadt, der Gott nicht fürchtete und sich vor keinem Menschen scheute. Es war aber eine Witwe in jener Stadt; die kam zu ihm und sprach: Schaffe mir Recht gegenüber meinem Widersacher! Und er wollte lange nicht; danach aber sprach er bei sich selbst: Wenn ich auch Gott nicht fürchte und mich vor keinem Menschen scheue, so will ich dennoch, weil mir diese Witwe Mühe macht, ihr Recht schaffen, damit sie nicht unaufhörlich kommt und mich plagt. Und der Herr sprach: Hört, was der ungerechte Richter sagt! Gott aber, wird er nicht seinen Auserwählten Recht schaffen, die Tag und Nacht zu ihm rufen, wenn er auch lange zuwartet mit ihnen? Ich sage euch: Er wird ihnen schnell Recht schaffen! Doch wenn der Sohn des Menschen kommt, wird er auch den Glauben finden auf Erden? Lukas 18:1‭-‬8

Liebe Grüße und Gottes Segen!

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Warum man als Christ nicht auch mal meckern, klagen, sich beschweren darf, ist mir ehrlich gesagt nicht ganz klar. Ich halte das für sehr menschlich. Der Hintergrund dazu sind doch Gefühle, und die haben wir nunmal als Menschen, die dürfen ihren Ausdruck finden. Wer seine Gefühle ständig unterdrückt, wird seelisch krank. Ich glaube nicht, dass Gott das will.


Cp2512 
Beitragsersteller
 26.11.2021, 00:03

Nein vermutlich nicht. Aber dann sollten wir unsere gefühle doch an gott selbst richten, nicht? Anstatt negative gefühle noch in der öffentlichkeit zu verbreiten. Wie sehen sie das? :)

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Avena  10.12.2021, 21:43
@Cp2512

Sorry für die späte Antwort, ich war einige Zeit nicht online.

Natürlich kann man über negative Gefühle mit Gott reden. Aber eben nicht nur. Es kommt darauf an, was die Ursache ist.

Beispiel: Wer sich über jemanden sehr ärgert, der will meist seinem Ärger erst einmal Luft machen, was ja auch legitim ist. Er wendet sich damit natürlich an die entsprechende Person, die ihrerseits darauf reagieren kann. Je nachdem wird es zum Streit kommen, oder es werden Missverständnisse geklärt, oder beide finden einen Konsens. Dabei kann man sich von Gott leiten lassen. Er ist aber nicht der alleinige Ansprechpartner.

Es hat auch mit dem Charakter eines Menschen zu tun, wie er reagiert, mit seiner momentanen psychischen und körperlichen Verfassung, mit der Erziehung und dem sozialen Umfeld. Das alles prägt jeden von uns, ohne Ausnahme.

Und wie ich schon schrieb: Permanent seine Gefühle zu unterdrücken, macht uns krank. Die müssen ihren Ausdruck finden dürfen, auch indem man mal meckert. Man kann doch nicht Gott anmeckern, wenn ein Mensch einem weh getan oder beleidigt oder gar provoziert hat. Man muss sich auch als Christ nicht alles gefallen lassen.

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Also in "Gottes Wort" (Joh.17,17)

wird von Jesu persönlich eine Witwe beschrieben,

die sich bei ihrem Richter so oft beschwerte,

bis dieser nachgab (Lk.18,2-5).

Woher ich das weiß:Recherche

Erstmal einige Verse:

Lk 18: 1 Er sagte ihnen aber auch ein Gleichnis, um ihnen zu zeigen, dass es nötig ist, allezeit zu beten und nicht nachlässig zu werden;

2 und er sprach: Es war ein Richter in einer Stadt, der Gott nicht fürchtete und sich vor keinem Menschen scheute.

3 Es war aber eine Witwe in jener Stadt; die kam zu ihm und sprach: Schaffe mir Recht gegenüber meinem Widersacher!

4 Und er wollte lange nicht; danach aber sprach er bei sich selbst: Wenn ich auch Gott nicht fürchte und mich vor keinem Menschen scheue,

5 so will ich dennoch, weil mir diese Witwe Mühe macht, ihr Recht schaffen, damit sie nicht unaufhörlich kommt und mich plagt.

6 Und der Herr sprach: Hört, was der ungerechte Richter sagt!

7 Gott aber, wird er nicht seinen Auserwählten Recht schaffen, die Tag und Nacht zu ihm rufen, wenn er auch lange zuwartet mit ihnen?

8 Ich sage euch: Er wird ihnen schnell Recht schaffen! Doch wenn der Sohn des Menschen kommt, wird er auch den Glauben finden auf Erden?

Phil. 4: 6 Sorgt euch um nichts; sondern in allem lasst durch Gebet und Flehen mit Danksagung eure Anliegen vor Gott kundwerden.

Wir dürfen Gott mit unseren Bitten schon in den Ohren liegen. Wenn es dir schlecht geht, darfst du schon ausdauernd im Gebet um Hilfe bitten. Vergiss aber auch nicht zu danken.

Wenn es Seinem Plan mit dir nicht widerspricht, wird Er es erhören-auch wenn es vielleicht etwas dauern mag.

Wenn deine Situation einen Sinn hat/Teil von Gottes Plan ist, wird Er dir auch die Kraft geben, die du brauchst. Das war auch bei Paulus der Fall. Schau dir mal an wie er reagierte:

2. Kor. 12: 7 Und damit ich mich wegen der außerordentlichen Offenbarungen nicht überhebe, wurde mir ein Pfahl fürs Fleisch gegeben, ein Engel Satans, dass er mich mit Fäusten schlage, damit ich mich nicht überhebe.

8 Seinetwegen habe ich dreimal den Herrn gebeten, dass er von mir ablassen soll.

9 Und er hat zu mir gesagt: Lass dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft wird in der Schwachheit vollkommen! Darum will ich mich am liebsten vielmehr meiner Schwachheiten rühmen, damit die Kraft des Christus bei mir wohne.

Paulus Reaktion: 10 Darum habe ich Wohlgefallen an Schwachheiten, an Misshandlungen, an Nöten, an Verfolgungen, an Ängsten um des Christus willen; denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark.

Paulus beschwerte sich nicht weiter, akzeptierte die Situation und konnte so sogar Wohlgefallen an seiner Situation haben. Anstatt auf seine eigene Kraft zu bestehen, ließ er Gottes Kraft in seiner Schwachheit wirken.

Du darfst dich durchaus bei Gott beschweren, sollte Er dann aber ein "Nein, jetzt sei mit dem zufrieden was du hast", antworten, solltest du das auch akzeptieren können.

Dann gilt auch: Du musst nicht aus eigener Kraft klarkommen! Sobald du versuchst aus eigener Kraft im Glauben zu leben, wirst du früher oder später scheitern. Du merkst ja grad selbst wie schwer es ist, wenn man sich nur auf seine eigene Kraft verlässt.

Wesentlich leichter wird es, wenn du Gott bittest, dir das Wollen und Vollbringen zu schenken-dass Er dir die Kraft gibt!

Phil 2,13 denn Gott ist es, der in euch sowohl das Wollen als auch das Vollbringen wirkt nach seinem Wohlgefallen.

dennoch bin ich mir im unklaren ob anderen nicht doch Vorrang gilt, vielen anderen gehts schlimmer, sie haben Hilfe und Halt nötiger

Lk. 12: 6 Verkauft man nicht fünf Sperlinge um zwei Groschen? Und nicht ein Einziger von ihnen ist vor Gott vergessen.

7 Aber auch die Haare eures Hauptes sind alle gezählt. Darum fürchtet euch nicht! Ihr seid mehr wert als viele Sperlinge.

Gott kann sich um die kleinen Probleme kümmern, ohne die großen zu vernachlässigen. Hab keine Sorge ihm deine zu bringen :)

Was nicht gut ist, ist dauerhaftes Selbstmitleid, sodass du nur noch traurig bist. In Geduld um Hilfe flehen darfst du durchaus, nur solltest du nicht in Selbstmitleid versinken, sondern Gott dir Geduld, Friede und Kraft schenken lassen.

Abschließend noch einige Verse:

Mt 28,20... Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Weltzeit! Amen.

2Chr 16,9 Denn die Augen des HERRN durchstreifen die ganze Erde, um sich mächtig zu erweisen an denen, deren Herz ungeteilt auf ihn gerichtet ist.

2Kor 1,4 der uns tröstet in all unserer Bedrängnis, damit wir die trösten können, die in allerlei Bedrängnis sind, durch den Trost, mit dem wir selbst von Gott getröstet werden.

Röm 15,13 Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freude und mit Frieden im Glauben, dass ihr überströmt in der Hoffnung durch die Kraft des Heiligen Geistes!

1Kor 1,9 Gott ist treu, durch den ihr berufen seid zur Gemeinschaft mit seinem Sohn Jesus Christus, unserem Herrn.

1Kor 10,13 Es hat euch bisher nur menschliche Versuchung betroffen. Gott aber ist treu; er wird nicht zulassen, dass ihr über euer Vermögen versucht werdet, sondern er wird zugleich mit der Versuchung auch den Ausgang schaffen, sodass ihr sie ertragen könnt.

Liebe Grüße und Gottes Segen!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Eigener Glaube -- bin bibelgläubiger Christ