Was passiert wenn Scientology alles wie in Clearwater abkauft und Kontrolle hätte über die Städte von Europa? Oder so weit kommt es gar nicht?

Soweit kommt es aus verschiedenen Gründen nicht. 

Die Geldmittel der Scientology sind begrenzt. Die Rücklagen der IAS, die Sea-Org-Reserven und andere Rücklagen ergeben zusammen nur etwa 3 Milliarden Dollar. Bei der stetig schwindende Mitgliederzahl wird sich dieser Wert meiner Einschätzung nach auch nicht mehr bedeutsam erhöhen. 

Zumindest in Deutschland haben Städte ein sogenanntes Vorkaufsrecht, von dem sie zum Ärger der Scientology-Kirche auch Gebrauch machen. Das heißt: Wenn ein Gebäude zum Verkauf steht und die Stadt es kaufen möchte, muss es der Stadt verkauft werden, nicht einem anderen Mitbewerber. 

Flag in Clearwater sackt jede Woche Millionen Dollar ein. Es finanziert auch noch die Int Base einschließlich RTC, das Management in Los Angeles sowie die Freewinds mit. Aufgrund der fast nichtexistenten Löhne für Mitarbeiter bleibt immer noch genügend Geld für den Kauf von Gebäuden. 

Im Rest der Welt nehmen die Scientology Kirchen nicht einmal genügend Geld für die Bezahlung von Miete, Strom und Telefon ein. Selbst Klopapier könnte knapp werden. Falls die Kirche es anderswo als in Flag überhaupt schafft, aus Spenden ihrer Mitglieder genügend Geld für den Kauf eines neuen Gebäudes zusammenzukratzen, was gewöhnlich Jahrzehnte dauert, verliert sie im Zuge dessen häufig viele ihrer finanzkräftigsten und loyalsten Anhänger. Nach dem Kauf wird nämlich weiteres Geld für die Renovierung benötigt, und nachdem das gesammelt ist, ändert Miscavige plötzlich seine Meinung über die Standards dieser „Idealen Orgs“, womit gefühlt alles noch mal von vorn beginnt. Wie in einer früheren Antwort bereits erwähnt, scheint Miscavige es zu lieben, Gebäude einfach leer stehen zu lassen. Das kann selbst die loyalsten Scientologen auf die Palme bringen, und sie haben die Schnauze endgültig voll von Scientology der Marke „Miscavige“.