Was passiert, wenn ein Lokführer über ein rotes Signal fährt?

7 Antworten

Es kommt auf die Situation drauf an. Meistens passiert des ganze unabsichtlich und man rutscht drüber aufgrund wetterverhältnissen oder mangelnder Strecken kenntnis. Hier passiert erstmal nicht viel. Es wird abgeklärt wie man beim nächsten mal diesen Fehler nicht mehr wiederholt und die Sache ist gegessen.

Wiederum anders schaut es aus wenn mans absichtlich macht, hier passiert beim ersten/ zweiten mal auch nicht relativ viel. Man wird nur für ein paar Wochen aus dem Fahrgastverkehr genommen und fährt Züge ohne Leute. Danach gehts normal weiter.

Aber das man sofort weg ist, absoluter Schwachsinn

Und Geschwindigkeitsüberschreitungen sind egal... Es gibt nur vereinzelt Prüfmagneten die dich auf 0 zwangsbremsen aber des passiert auch nur wenn man 10-20 über dem erlaubten ist. Das ganze liegt alle paar km mal. Also gute Lokführer fahren immer zu schnell und bremsen dort wo die Magneten sind auf die Toleranz ab.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Neuerfan1 
Fragesteller
 30.12.2019, 19:00

Ist dir das selbst schon mal passiert?

0
Taurus0815  30.12.2019, 19:02
@Neuerfan1

Zum glück nd, gab aber schon die ein oder andere brenzlige Situation. Wenn es grad anfängt zum regnen und die Schienen werden etwas feuchter ist des Bremsen am schlimmsten. Da passierts mal das man Bremsen will aber es tut sich fast nichts hahah

3
Neuerfan1 
Fragesteller
 30.12.2019, 20:05
@Taurus0815

dann hoffen wir mal dass nicht auch noch die Sandstreueinrichtung den Geist aufgibt ;)

0
eieiei2  31.12.2019, 15:01
Also gute Lokführer fahren immer zu schnell und bremsen dort wo die Magneten sind auf die Toleranz ab.

ach so ist das

Ich bin mal mit dem ICE von KS Wilhelmshöhe nach FFM gefahren, Umleitung westlich über Gießen oder wo es da genau lang geht (es war dunkel), weil die Schnellfahrstrecke über Fulda nicht frei war.

Ich dachte, der geht vor gleisbaulich bedingten Langsamfahrstellen auf den letzten Drücker voll in die Eisen. Dabei waren das die "Blitzer".

Ich hab noch nie erlebt, dass einer dermaßen sportlich fährt. Der ist ungelogen in den Kurven so schnell gefahren, bis die ersten Radkränze angelaufen sind und dann wieder ein bisschen langsamer, damit sie gerade nicht mehr angelaufen sind. Und ich wusste nicht, dass ein ICE für so viele Vollbremsungen genug Sand an Bord hat. Jedenfalls hatte ich den Eindruck, dass der Lokführer sowohl seinen Zug, als auch die Strecke sehr gut gekannt hat.

Fast 1/4 der in Kassel durchgesagten Verspätung hat er rausgefahren, nur um dann in FFM auf ein freies Gleis warten zu müssen und Zeit wieder zu verlieren.

1
Taurus0815  31.12.2019, 16:14
@eieiei2

jo genau so fahr ich aber auch. Jeder der mich kennt nennt mich „aggressiver Raser“ hahaha

1
Neuerfan1 
Fragesteller
 31.12.2019, 18:34
@eieiei2
Ich dachte, der geht vor gleisbaulich bedingten Langsamfahrstellen auf den letzten Drücker voll in die Eisen. Dabei waren das die "Blitzer".

Hat der nen GPA ausgelöst?

0
Neuerfan1 
Fragesteller
 01.01.2020, 14:11

Diese GPA's liegen nicht alle paar Kilometer, sondern an den entsprechenden Signalen: Zs3v, Lf 1 oder Lf 6, jeweils mit Kennziffer 8 oder höher. Es gibt 2 Varianten dieser Geschwindigkeitsprüfabschnitte:

-> Kennziffer 8 oder 9: Der GPA befindet sich am Vorsignal (Zs3v, Lf 1 oder Lf 6). Ist die Geschwindigkeit des Zuges um mindestens ca. 15 km/h höher, bekommt man eine 1000 Hz-Beeinflussung.

-> Kennziffer 10 und höher: Der GPA befindet sich wenige 100 Meter vor dem Hauptsignal (Zs 3, Lf 2, Lf 7). Ist man um mindestens ca. 10-20 km/h zu schnell, bekommt man eine Zwangsbremsung (2000 Hz).

Bei Kennziffern 1-7 ist der 1000 Hz-Magnet immer scharf, bei 1-3 zusätzlich ein 500er.

0
Taurus0815  01.01.2020, 15:14
@Neuerfan1

das wort GPA hab ich übrigens im bahnbetrieb noch nie gehört. „GÜ“ ist richtig.

und das was du da geschrieben hast stimmt so halb. typisches wikipedia halbwissen

1
Neuerfan1 
Fragesteller
 12.05.2022, 10:55
@Taurus0815
Also gute Lokführer fahren immer zu schnell und bremsen dort wo die Magneten sind auf die Toleranz ab.

Genieße es. Mit ETCS geht das so nicht mehr. Außer vielleicht bei ETCS signalgeführt.

0
Chemnitzer13  19.02.2024, 17:09

„Gute Lokführer fahren immer zu schnell und bremsen dort wo die Magneten sind auf die Toleranz ab“?! Wie bitte?!

Du meinst wohl hoffentlich eher, man fährt mit der höchsten zulässigen Geschwindigkeit obwohl zeitlich nicht notwendig und unterfährt die Überwachungsgeschwindigkeit und – wer den Nervenkitzel braucht – nur knapp unterhalb der Bremskurve.

Denn absichtlich wie auf der Straße mal 30 km/h schneller fahren, um eher anzukommen, und nur am Blitzer/GÜ als unbescholtener Bürger vorüberfahren, wäre als Lokführer an Fahrlässigkeit ja nicht zu überbieten.

0

technisch gesehen wird der Zug sofort gestoppt, er würde also ein paar Meter hinter dem roten Signal zum Halten kommen. Zusätzlich wird überwacht, ob der Lokführer, der auf ein rotes Signal zufährt, auch wirklich entsprechend bremst. Bremst er nicht oder zu wenig, würde ebenfalls der Zug zwangsgebremst. Ein Zug kann also nicht mit voller Fahrt drüber schießen, dementsprechend passiert ziemlich wenig. Es sind halt in den letzten Jahrzehnten zu viele schwere Unfälle passiert, daher sind die Sicherungsvorehrungen inzwischen sehr hoch.

Gelegentlich passiert es aber doch immer mal, meist kann der Lokführer nix dafür, wenn zum Beispiel auf Grund einer technischen Störung das Signal kurz vor dem Zug „fällt“. Dann kann er nach einem Telefonat mit dem Fahrdienstleiter, der die Lage checkt, weiterfahren.

Wenn sich der Lokführer wirklich verbremst, und dadurch am Signal vorbei fährt, ist die Fahrt für ihn sofort zu Ende. Es ist aber absolut nicht so, dass er nie wieder eine Lok von innen sieht, es gibt ein Gepräch mit dem Chef, und je nach Art des Fehlers fährt er seine nächste Schicht wieder, oder er macht mal 2 Wochen Nachschulung.

Das ist von Land zu Land unterschiedlich. Ein Bahnfahrt in Indien wäre unter gleichen Umständen in Deutschland undenkbar.

In Deutschland sind die meisten Gleisanlagen die mit Lichtzeichen versehen sind mit Sicherungen ausgestattet. Ein überfahrenes rotes Signal kann je nach Gleisanlage bedeuten das der Zug nach dem passieren des Signals automatisch gestoppt wird. Folgen kann das für den Zugführer*in haben. Von strafrechtlichen Folgen bis hin zur Entlassung.

Schmunzel in Indien würde man sagen solange nix passiert egal.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Das meiste davon ist per Automatik geregelt. Wenn diese versagt und der macht so etwas, dann kommt es auf die Folgen an. Irgend jemand muss das Signal dann wieder aufstellen, wenn eine Lok drüberfuhr. Ich nehme mal an, dass du auch meinst, dass der Lokführer in dem Moment eine Lok fuhr.

Du weisst, was ein rotes Signal im Bahnverkehr bedeutet? Es bedeutet, dass ein andres Fahrzeug oder Bauarbeiter auf den Gleisen ist - rot heisst hier wirklich Tod - oft auch Duzendfacher Tod.

In der Schweiz muss der Lokführer den Zug sofort verlassen und darf nichtmal zum nächsten Bahnhof- selbst wenn es keinen Unfall gab, weil er es noch bemerkt hat und einen Vollstopp reist.