Was muss man tun, um einen ausgebauten PKW-Verbrennungsmotor lange Zeit sachgemäß zu lagern, damit er keine Stand- und Korrosionsschäden bekommt?

2 Antworten

1.) Gibt es ein spezielles Korrosionsschutzöl, was man statt Motoröl einfüllen kann? Muß das in regelmäßigen Abständen erneuert werden?

o_0

Schonmal eingeöltes Metall gesehen, das rostet? Ich nicht...

2.) Gibt es Unterschiede, je nachdem ob es ein Grauguß- oder Alumotorblock bzw. -Zylinderkopf ist?

Stahl rostet an der Luft, Alu nicht.

3.) Was ist mit dem Kühlwasser, muss man das komplett austrocknen? Oder wird davon die Papier-Zylinderkopfdichtung undicht bzw. geht zwangsläufig kaputt??

Na überleg doch mal, wo nun der Unterschied liegt, ob ein Fahrzeug regelmäßig benutzt wird oder nicht. Warum sollten die Dichtungen bei der regelmäßigen Nutzung halten und dann bei Standzeit undicht werden?

Das einzige, was an einem Motor zwangsläufig anfängt zu gammeln, wäre der abgaskrümmer. Abschrauben und gut ist. Der Rest ist lackiert, hat eine Oxidschicht oder ist eingeölt.


Wellenmacher141 
Beitragsersteller
 01.02.2024, 19:45

Schonmal eingeöltes Metall gesehen, das rostet?

Doch klar, irgendwann ist die Fähigkeit von Motoröl erschöpft vor Rost zu schützen. Habe z.B. einen Zylinderkopf der in lange meiner Garage lag mit Rost auf den Nockenwellen.

Shalidor  01.02.2024, 20:19
@Wellenmacher141
Doch klar, irgendwann ist die Fähigkeit von Motoröl erschöpft vor Rost zu schützen.

Keine Ahnung, was du bisher für Öl in der Hand hattest... Früher (vor Jahrzehnten) wurden Beschläge für Türen und Fenster noch aus Eisen geschmietet und nur eingeölt. Die rosten bis heute nicht.

Habe z.B. einen Zylinderkopf der in lange meiner Garage lag mit Rost auf den Nockenwellen.

Dann wurde an den Stellen die Ölschicht durch irgend etwas entfernt. Hat nichts damit zu tun, das Öl nicht vor Korrosion schützt. Gerade bei den glatten Laufflächen kann das passieren, wenn sie völlig ungeschützt da liegen. Im Motor sind die empfindlichen Laufflächen von den Lagerschalen umgeben und auch der Rest ist durch Zylinderkopf/-deckel umhüllt.

Wellenmacher141 
Beitragsersteller
 02.02.2024, 01:05
@Shalidor

Da liegst Du falsch. Früher wurde nicht Motoröl benutzt, sondern Leinöl, was mit der Zeit oxydiert und dadurch eine wachsartig-feste Schicht bildet.

Meine Nockenwellen waren mit Motoröl benetzt haben aber trotzdem nach Jahren Rost angesetzt

Shalidor  02.02.2024, 09:19
@Wellenmacher141
Da liegst Du falsch. Früher wurde nicht Motoröl benutzt, sondern Leinöl

Wo habe ich denn behauptet, dass man dafür Motoröl benutzt hat? Dass Leinöl mit der Zeit durch Sauerstoffaufnahme zäh wird ist nur deshalb relevant, weil man diese Sachen jahrelang regelmäßig anfasst und die Ölschicht deshalb resitenter sein muss. Macht man mit eingelagerten Motorteilen aber nicht, ist daher also irrelevant. Fakt ist: Was eingeölt ist, rostet nicht. Rostet es, ist es an den Stellen nicht mehr eingeölt gewesen.

Meine Nockenwellen waren mit Motoröl benetzt haben aber trotzdem nach Jahren Rost angesetzt

Nochmal: Dann ist durch irgend einen chemischen oder mechanischen Einfluss diese Ölschicht durchbrochen worden. Ich habe hier auch seit mindestens 6 Jahren eine Kurbelwelle liegen, die keinerlei Rost angesetzt hat. Sowas darf man halt nicht offen liegen lassen. Das gehört in ein (motor)ölgetränktes Tuch gewickelt. Das macht man schon seit Jahrzehnten so, wenn man Autoteile einlagern will.

Kannst ja Leinöl in deinen Motor schütten. Viel Spaß, das da wieder restfrei raus zu bekommen. :)

M4RC3LL0  04.02.2024, 03:28
@Wellenmacher141
Doch klar, irgendwann ist die Fähigkeit von Motoröl erschöpft vor Rost zu schützen.

Das Öl hat keine "Wirkung", die es verlieren könnte. Es geht lediglich darum, dass, sobald die Teile von einem dünnen Ölfilm bedeckt sind, weder Feuchtigkeit noch Luft Korrosion verursachen können!

Denn Oxidation (Rost) usw. sind chemische Reaktionen, bei denen entweder Luft, Wasser - also Feuchtigkeit - oder z.B. Salz o.ä. im Spiel sind, und da Öl wasserabweisend ist, sind die Teile nirgends besser geschützt als in Öl...

Ab und zu bewegen, die Kolbenringe können sich in die Laufbuchsen eindrücken, das kann bei der Wiederinbetriebnahme dazu führen, daß dort der Schmierfilm reißt. Oder Kolbenringe rausnehmen. Denn Du weißt: alles ist besser als'n Kolbenfresser!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung