Was meint Nietzsche mit dionysisch?

5 Antworten

Das bipolare Begriffspaar apollinisch-dionysisch beschreibt zwei gegensätzliche Charakterzüge des Menschen und bedient sich dazu der den griechischen Göttern Apollon und Dionysos zugeschriebenen Eigenschaften. Hierbei steht apollinisch für Form und Ordnung und dionysisch für Rauschhaftigkeit und einen alle Formen sprengenden Schöpfungsdrang. Nietzsche verwendete das Begriffspaar erstmals in seinem 1872 veröffentlichten Frühwerk „Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik“.

Das „Dionysische“ bei Nietzsche – könnte man auch sagen – ist der ins Positive gewendete Schopenhauerische „Wille“. Dieser „Wille (zum Leben)“ bringt durch sein sinn- und zielloses Streben nach Glück, Erfolg, Lebensgenuss nur Leiden und Unglück hervor. Je stärker er ist, desto größer das Leid.

Bei Nietzsche nun wird diese pessimistische Haltung Schopenhauer ins Optimistische gekehrt. Der furchtbare „Wille“ Schopenhauers erscheint nun als der rauschhafte, lebensbejahende, das Leben feiernde und das Glück herbeizwingende  Wille zur Macht; Glück nicht verstanden als das „grüne Weideglück der Lämmer“, sondern als Glück, das dem Willensmenschen Genugtuung, Anerkennung, Prestige beschert.

In der frühen Schrift allerdings lag Nietzsche noch auf der dualistischen Linie Kants, nach der es im Menschen zwei selbständige und gegensätzliche Kräfte gibt: den Geist und die Triebnatur. Doch in seiner Spätphase wandte er sich der „monistischen“ Anschauung zu, die die Welt aus einem Prinzip heraus erklären will. Dieses eine Prinzip ist bei ihm der Wille zur Macht. In ihm sind das Apollinische und Dionysische sozusagen vereinheitlicht, nur dass das Dionysische den Vorrang vor dem Apollinischen, dem Ordnungsprinzip, erhält.

Nietzsche spielt dichterisch mit der Antinomie der griechischen Götter Apollon und Dionysos, Dionysos und sein Kult (Mysterien) steht für ihn dabei für den Lebensgenuss, die sinnliche Lebenserfahrung, die durch keine religiöse Moral zensiert und gefiltert angenommen wird (am für ihn abstoßenden Beispiel der verlogenen, lebensfeindlichen Kirchenmoral) Apollon steht bei ihm für Rationalismus, Verstandesherrschaft

"das Prinzip der Individuation; das entgegengesetzte dionysische Prinzip ist daher nicht das Aufgehen des Einen im Vielen, sondern umgekehrt das Aufgehen des Vielen im Einen. Wenn also z. B. Heraklit sagt: Alles ist eins[20], so ist das dionysisch. Folglich kommt Nietzsche zu dem Ergebnis: Unter dem Zauber des Dionysischen schliesst sich nicht nur der Bund zwischen den Menschen wieder zusammen, auch die entfremdete und feindlich unterjochte Natur feiert wieder ihr Versöhnungsfest …" zit <Wikipedia

In der griechischen Götterwelt hatten viele Götter zwei Gesichter, oder besser, sie deckten als Synonym eine ganze Breite von Lebenseinstellungen ab. Dionysos war der Gott der positiven, lebens- und körperbejahenden Lebenseinstellung, ein Gott der natürlichen Vollendung - daher Gott der reifen Trauben und des Weins aber auch Gott aller zur Reife gekommenen Feldfrüchte. Er war aber auch ein Gott des unbeherrschten Lebensrausches, als Gegensatz zu Apollon, dem Selbstbeherrschten und Geistbetonten. Nietzsche wollte die christliche Moral, die er für eine lebensfeindliche Moral hielt, abschaffen und eine lebensbejahende Moral einführen. Es sollte Schluss sein mit dem Dualismus von Geist und Körper und seinen Extremen, der Überschätzung unserer geistigen Potenzen und der Verteufelung der Gefühle. Historisch muss man wissen, dass er eine streng pietistischen Pfarrersfamilie entstammte, in der ihm alles Leben wie gelähmt vorkam. Die dionysischen Umzüge zur Zeit der Ernte (Erntedank) waren unserem Karneval ähnlich, in denen das Leben gefeiert wurde, nicht selten mit Übertreibungen. Im Hochzeitsritus des Dionysos wurde Wasser in Wein verwandelt (Jesus der neue Dionysos!), karges Getränk in wohlschmeckende Lebensberauschung. Nietzsche wollte weg von der Dominanz des schlechten Gewissens und der Sündenverfallenheit.


Dichter1Denker  05.02.2018, 15:56

Achtung: Außenstehende halten sich aus der Sache bitte raus. berkersheim hatte mich schon mehrfach beleidigt und vesucht seine eigene Unfähigkeit auf mich zu projizieren und hatte sich dabei schon einige verleumderische Kommentare bezüglich meiner Person erlaubt.

Der Saldo der Haushalte liegt bei +6%, die Unternehmen bei +2% und der Staat bei +1%. Das ergibt eine gesamte Bilanz von +9%.

Komischerweise ergibt sich daraus der Exportüberschussanteil von +9% des BIP der Bundesrepublik Deutschland und diese Überschüsse sind die Schulden der anderen. Der Auslandssaldo liegt für die BRD bei -9%.

Kleiner Tipp: Es gibt einen bestimmten Punkt, wo Neoliberale und Keynesianer sich einig sind: Nämlich unter welchen Umständen eine Volkswirtschaft im Gleichgewicht ist. Was stimmt hier an der deutschen Saldenmechanik nicht:

PS: Die Frage ist in ein paar kurzen Sätzen beantwortbar, aber stattdessen kommen wahrscheinlich wieder nur ellenlange Ausreden von Dir nicht antworten zu müssen, weil Du es nicht weißt.

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berkersheim  08.02.2018, 08:46
@Dichter1Denker

Achtung Außenstehende: Hier ist ein psychisch geschädigter Wadenbeißer am Werk, der mir mit diesem Mist seit Monaten zu allen unpassenden Gelegenheiten hinterhermacht. Natürlich habe ich die Frage beantwortet. Er begreift es aber nicht. Haber fertig.

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Dichter1Denker  08.02.2018, 12:57
@berkersheim

Wenn Du die Frage beantwortest hast, dann gebe mir doch mal in Copy and Paste Manier Deine Antwort.

Ich könnte Dir da alle Deine Beleidingungen und Verleumdungen aufzählen, die Du dir hier geleistet hast.

Außerdem sind es selbst die krankesten Leuten, die andere gern als krank titulieren. Das wird Dir jeder Psychologe bestätigen. Da solltest Du selbst lieber mal an Dir runter schauen, da Du gern sogar Fragestelker grundlos beleidigst:

https://www.gutefrage.net/frage/lebt-jeder-mensch-in-seiner-eigenen-realitaet?foundIn=list-answers-by-user#answer-271345402

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N´Abend. Nietzsche ist ohnehin schwer zu interpretieren, da bekanntermaßen seine Schwester als "Nachlaßverwalterin" sich die Freiheit genommen hat, in seinen Texten herum zu fuschen, um ihn (aus ihrer Sicht), in dem, was er sagen wollte (aus ihrer Sicht) deutlicher zu machen.

Allgemein gilt zu diesem Begriff, dass der Mensch im Triebhaften am "wirklichsten" bei sich selbst ist (also ohne "Kulturklimbim" am unverstellstesten - meine Interpretation).

Gruß

Das Wort ist dem Gott Dionysos entlehnt, der für seine berauschenden Feste steht.

Ich würde das also so übersetzen -->

"Das Leben in vollen Zügen genießen, mit allen sinnlichen Erfahrungen, die es gibt."