Was meint Friedrich Nietsche mit dem Zitat?

1 Antwort

Nach Nietzsche (seine Spätphilosophie) ist der Mensch Wille zur Macht und nichts außerdem, wie auch die Welt Wille zur Macht ist und nichts außerdem (s. z.B. „Jenseits von Gut und Böse“ oder „Der Wille zur Macht“).

Unter „Macht“ verstand Nietzsche alle Potentiale in einem Menschen, die ihn stark (eben „mächtig“) machen, z.B. Talente aller Art, Fähigkeiten, Fertigkeiten. Zu diesen Potentialen muss sich der Mensch rückhaltlos bekennen, d.h., er muss den „Willen“ haben, sie zu Entfaltung zu
bringen. Dann erst kann er auf dieser Welt glücklich werden, Glück nicht als „Weideglück der Lämmer“ gedacht, sondern als heroisches Leben mit viel Genugtuung.

Alle „Gegenmächte“ gegen diesen Willen zur Macht gilt es zu negieren bzw. zu bekämpfen, weil sie die Entfaltung der eigenen Potentiale behindern und schwächen und damit das Glück eines Menschen vereiteln (können). Dazu zählt Nietzsche die christliche Moral und das Gewissen [nicht die Moral an sich; denn die ist ja in (Straf-) Gesetze gefasst, und die Vernunft gebietet, dass ein Überborden des Willens zur Macht - z.B. in Form von Kriminalität - verhindert wird].