Suche ein Zitat von Nietzsche (Hoffnung)

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Nietzsche ist sehr bemüht, christliche Werte als "verlogen" bloßzustellen und umzuwerten. Da Hoffnung einer der zentralen christlichen Werte ist (Glaube - Hoffnung - Liebe (siehe Paulus, den Nietzsche gut kannte)), und es nichts im menschlichen Bereich gibt, was nur positive Seiten hat, reduziert Nietzsche die Hoffnung auf die "Vertröstung". Man kann unterstellen, dass ein kleveres Bürchlein wie Nietzsche sehr wohl wusste, dass der Begriff Hoffnung mit "Vertröstung" nur sehr einseitig und reduziert gefasst war. Er kommt da der Auffassung von Karl Marx - Religion, Opium fürs Volk - sehr nahe.

Original siehe: http://www.textlog.de/21656.html


Penelope012 
Beitragsersteller
 31.03.2013, 17:36

Danke, damit kann ich was anfangen :)

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Die Hoffnung. — Pandora brachte das Fass mit den Übeln und öffnete es. Es war das Geschenk der Götter an die Menschen, von Außen ein schönes verführerisches Geschenk und "Glücksfass" zubenannt. Da flogen all die Übel, lebendige beschwingte Wesen heraus: von da an schweifen sie nun herum und tun den Menschen Schaden bei Tag und Nacht. Ein einziges Übel war noch nicht aus dem Fass herausgeschlüpft: da schlug Pandora nach Zeus' Willen den Deckel zu und so blieb es darin. Für immer hat der Mensch nun das Glücksfass im Hause und meint Wunder was für einen Schatz er in ihm habe; es steht ihm zu Diensten, er greift darnach: wenn es ihn gelüstet; denn er weiß nicht, dass jenes Fass, welches Pandora brachte, das Fass der Übel war, und hält das zurückgebliebene Übel für das größte Glücksgut, — es ist die Hoffnung. — Zeus wollte nämlich, dass der Mensch, auch noch so sehr durch die anderen Übel gequält, doch das Leben nicht wegwerfe, sondern fortfahre, sich immer von Neuem quälen zu lassen. Dazu gibt er dem Menschen die Hoffnung: sie ist in Wahrheit das übelste der Übel, weil sie die Qual der Menschen verlängert.


Penelope012 
Beitragsersteller
 31.03.2013, 13:47

Ah ja, heißt das, es ist gar nicht von Nietzsche?

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11ter  01.04.2013, 11:49
@Penelope012

Doch, natürlich ist es von Nietzsche, aber der Mythos von Pandora ist die wichtigste Quellenangabe und Erläuterung zu dieser Frage. So viele (alle?) philosophische Fragen lassen sich auf antike Wurzeln zurückführen.

Noch tiefer schürfen wir, wenn wir uns die biologischen Zusammenhänge betrachten. Das Leid dient der Orientierung (Lust suchen, Leid vermeiden - auch schon eine antike These), aber es wäre für das Überleben der Art schädlich, wenn zu viele Individuen dem Leid durch Freitod ausweichen würden.

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Die Hoffnung ist der Regenbogen über den herabstürzenden Bach des Lebens. F.Nietzsche

Noch besser finde ich das Zitat von Antigone: Die Hoffnung ist des ahnungslosen Weggenosse. Bis sein Fuß auf Feuer tritt. (Sophoglese)

Zeus wollte nämlich, dass der Mensch, auch noch so sehr durch die anderen Übel gequält......(...) Dazu gibt er dem Menschen die Hoffnung: sie ist in Wahrheit das übelste der Übel, weil sie die Qual der Menschen verlängert.

Ist aus Menschliches, Allzumenschliches